Der Deutscher Fechter-Bund schrieb nach dem Einzel auf Instagram von einem "Wahnsinnstag in Belgrad" und von einem "epischen Finale". In der Tat war es ein historisches Osterwochenende für die deutschen Florettfechterinnen - und besonders für zwei Teamkolleginnen von Future Fencing Werbach. Sie bejubelten in der serbischen Hauptstadt zunächst einen Doppelsieg im Einzeln und dann auch noch Silber im Team.
Den ersten Weltcup ihrer Karriere überhaupt gewann Anne Sauer, Nummer 45 der Welt. Die 31-Jährige setzte sich am Ostersonntag in einem packenden letzten Gefecht im Sudden Death gegen die 22-jährige Leonie Ebert durch. Die Würzburgerin, die bei den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio einzige deutsche Starterin gewesen war und aktuell Weltranglistenplatz 14 belegt, verlor am Ende knapp mit 14:15.
Anne Sauer bezwingt Olympiasiegerin Lee Kiefer im Halbfinale
Im Halbfinale hatte die aus Reinhardsachsen bei Walldürn stammende und in Bonn lebende Sauer die aktuelle Olympiasiegerin Lee Kiefer aus den USA bezwungen. Ebert hatte sich gegen die Italienerin Martina Batini durchgesetzt und im Viertelfinale deren Landsfrau, die Weltranglistendritte Alice Volpi, ausgeschaltet.
Die zehnfache deutsche Meisterin Sauer konnte ihr Glück auch am nächsten Tag offenbar kaum fassen. Auf ihrem Instagram-Account postete sie am Montag ein Foto aus ihrem Hotelzimmer. Darauf zu sehen: der Goldpokal, umwickelt mit einem roten Band, und auf einem Schreibtisch stehend, im Vordergrund ein zerwühltes Bett. Überschrieben war das Bild mit den Worten "So bin ich gestern Abend eingeschlafen".
Doch es kam noch besser. Denn am Ostermontag durften Sauer und Ebert auch noch über Silber mit dem Team jubeln. Nach Siegen über Polen, Singapur und Japan musste sich das deutsche Quartett, zu dem auch Leandra Behr (FC Tauberbischofsheim) und Kim Kirschen (SC Berlin) gehörten, im Finale nur Frankreich geschlagen geben.