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Fußball: Kreisklasse
Welchen Plan die Kreisklassen-Fußballer der SpVgg Giebelstadt verfolgen
Warum bei den Giebelstädter Fußballern im Jahr 2020 eine neue Ära begonnen hat, verrät ihr Abteilungsleiter Felix Meding und stellt zudem ein ambitioniertes Konzept vor.
Philipp Deppisch (links) von der SpVgg Giebelstadt im Laufduell mit Jakob Dietl vom FC Hopferstadt. Beide Konkurrenten liefern sich in der Tabelle der Kreisklasse Würzburg 2 ein Rennen um die Meisterschaft.
Foto: Heiko Becker | Philipp Deppisch (links) von der SpVgg Giebelstadt im Laufduell mit Jakob Dietl vom FC Hopferstadt. Beide Konkurrenten liefern sich in der Tabelle der Kreisklasse Würzburg 2 ein Rennen um die Meisterschaft.
Florian Geiger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:20 Uhr

"Ein Fußballverein ist heutzutage keine One-Man-Show", wetterte der frühere Bayern-Boss Uli Hoeneß einst gegen den damaligen Trainer Louis van Gaal. Die Wahrheit in unteren Spielklassen ist allerdings: Funktionäre stehen oft notgedrungen allein auf weiter Flur. So war es bis vor eineinhalb Jahren offensichtlich auch bei der Sp(ort)Vgg Giebelstadt.

Der heutige Fußball-Abteilungsleiter Felix Meding erinnert sich: "Im Oktober 2020 hat sich der Verein neu aufgestellt. Sieben Verantwortliche mit unterschiedlichen Aufgaben folgten auf einen Einzelkämpfer." Das Team hinter dem Team nahm mitten in der Corona-Pandemie seine Arbeit auf, und die bisherigen Ergebnisse könnten sich laut Meding sehen lassen: "Wir führen im Gremium regelmäßig konstruktive Gespräche und sprechen mit einer Stimme."

Erfahrenes Trainerduo sagt für eine weitere Saison zu

Als die neue Führungsriege beim Fußball-Kreisklassisten loslegte, war Spielertrainer Christian Steinmetz bereits im Amt. Mittlerweile komplettiert Maurizio Orofino, ehemaliger Co-Trainer des Bayernligisten FV 04 Würzburg, das Trainerduo. "Die zwei haben es einfach drauf. Sie machen einen guten Job und kannten sich bereits vor ihrem Engagement in Giebelstadt. Beide profitieren von ihrem großen Erfahrungsschatz", nennt Meding die Gründe für die bereits erfolgte Vertragsverlängerung mit der sportlichen Doppelspitze.

Natürlich müssen Verantwortliche "das große Ganze" im Blick behalten. Das geht weit über den Spielfeldrand hinaus. So zeigt sich Meding mit der Infrastruktur um das relativ neue Sportgelände hochzufrieden: "Für eine Gemeinde mit 5000 Einwohnern ist eine derartige Anlage nicht selbstverständlich. Zwei Plätze, einer mit LED-Flutlichtanlage. Jede Menge Parkplätze und ein modernes Sportheim sprechen sogar für die Austragung von Relegationsspielen. Und eine Dreifachsporthalle ist nur 500 Meter entfernt", zählt der 35-Jährige auf.

Vier-Jahres-Plan mit dem Fokus auf der Bezirksliga

Die sportlichen Ziele des Klubs sind ebenfalls ambitioniert. 2026 steht das 100-jährige Vereinsbestehen an. Laut Meding riefen die Verantwortlichen zu diesem Anlass eine Art "Vier-Jahres-Plan" aus. Dieser beinhaltet bis zum "runden Geburtstag" unter anderem den Aufstieg des Aushängeschildes, der ersten Mannschaft, in die Bezirksliga.

Der Familienvater verrät jedoch, dass dieses Ziel nicht die höchste Priorität genießt: "Natürlich gibt es sportliche Erwartungen, aber fest planbar ist das nicht. Wir sehen bei der aktuellen Tabellensituation gute Chancen, dass wir den Aufstieg in die Kreisliga schaffen können. Wir haben uns allerdings auf die Fahnen geschrieben, vornehmlich Spieler aus dem südlichen Landkreis zu verpflichten. Damit wollen wir unter anderem die Identifikation von Akteuren und Zuschauern mit dem Verein fördern." Als weiteren Baustein setze der Klub zudem auf junge Talente, die beispielsweise aus der Jugend in die Aktivität wechseln.

Der Giebelstädter Abteilungsleiter kennt sich als früherer Landesliga-Schiedsrichter in der Fußballszene natürlich aus. "Geld bekommen bei uns nur die Übungsleiter. Wir überzeugen unsere Spieler mit anderen Argumenten und schlagen damit einen nachhaltigen Weg ein", möchten Meding und seine Mitstreiter erreichen, dass sich alle Beteiligten im Verein auch wohlfühlen. Mit der Unterstützung von Sponsoren, aber auch weil sich die Spieler selbst beteiligen, sei beispielsweise die Ausstattung an Trainings- und Spielkleidung weit über dem Ligadurchschnitt.

Ein Punkt hinter Hopferstadt, zwei Punkte vor Kirchheim

Die Giebelstädter Reserve stieg bereits in der vergangenen Saison in die A-Klasse auf. Auch in diesem Jahr könnte die Runde mit einer Feier für die Fußballer enden. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer FC Hopferstadt, aber auch nur zwei Punkten Vorsprung auf den FC Kirchheim als Dritter belegt die Kreisklassen-Mannschaft zum Start nach der Winterpause den zweiten Platz, hat aber noch eine zusätzliche Partie in der Hinterhand.

Zurückhaltend nennt Felix Meding die Mannschaft als "potenziellen Kandidaten" für den Kreisliga-Aufstieg. Die Saison geht für die Schwarz-Gelben an diesem Sonntag, 20. März, mit einem Heimspiel gegen den SV Hoheim weiter (15 Uhr). Zum Spitzenspiel mit Hopferstadt kommt es im weiteren Verlauf allerdings nicht mehr, denn beide Teams trafen in dieser Saison schon zweimal aufeinander. Nach einem 1:1 in Hopferstadt gewannen die Giebelstädter zu Hause mit 3:1, womit ein möglicher direkter Vergleich bei Punktgleichheit zu ihren Gunsten entscheiden würde.

 
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