Es kommt Bewegung ins lange stillstehende Personalkarussell bei Fußball-Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers: Der schmerzhafte Abgang von Fabio Kaufmann steht fest. Der Flügelflitzer war mit 14 Toren und 14 Torvorlagen entscheidend am Erfolg der vergangenen Saison beteiligt. Eintracht Braunschweig hat den Deutsch-Italiener verpflichtet. Der 27-Jährige unterschrieb bei den Niedersachsen einen Vertrag bis 2022. Ablöse kostet Kaufmann nicht. Sein Vertrag am Dallenberg ist ausgelaufen.
Dafür kommt mal wieder ein bis dato hierzulande noch eher unbekannter Akteur mit großem Entwicklungspotenzial an den Dallenberg. David Kopacz ist 21 Jahre alt, besitzt die polnische Staatsbürgerschaft ist aber in Iserlohn im Sauerland geboren. Der Mittelfeldmann war in der vergangenen Saison vom VfB Stuttgart an den polnischen Erstligisten Gornik Zabrze verliehen und kam dort zu 23 Einsäten. Eine offizielle Bestätigung für den Wechsel steht zwar noch aus, die Verpflichtung steht aber, nach Informationen dieser Redaktion, kurz bevor.
Kopacz wurde in der Jugend von Borussia Dortmund ausgebildet. Mit dem BVB wurde der Offensivakteur 2018 deutscher U-19-Meister. Nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart konnte sich der vielseitige Offensivakteur bei den Schwaben aber nicht ins Rampenlicht spielen, kam lediglich für die zweite Mannschaft zum Einsatz. Bei den Kickers trauen die Verantwortlichen Kopacz, der für sämtliche polnische U-Nationalmannschaften aktiv war, nun wohl einen weiteren Entwicklungsschritt zu.
Kaufmann indes hat den Würzburgern in den Verhandlungen einen Korb gegeben. Die Kickers selbst meldeten am Mittwoch-Vormittag, dass der Publikumsliebling den Verein verlassen wird. Die Kickers hätten Kaufmann "in mehreren ausführlichen Gesprächen" die Visionen der Kickers aufgezeigt, heißt es in einer Twitter-Meldung des Klubs. Außerdem hätten die Rothosen Kaufmann "ein äußerst interessantes Gesamtpaket" angeboten. Die Kickers scheinen, so ist der Eindruck, an die Schmerzgrenze gegangen zu sein, um Kaufmann zu halten. Doch der Deutsch-Italiener, in der vergangenen Saison Top-Scorer der Liga, entschied sich trotzdem anders.
Das Vorstellungsvideo von Fabio Kaufmann bei Eintracht Braunschweig:
Am Mittwochabend bestätigte Würzburgs Mitaufsteiger Eintracht Braunschweig dann die Verpflichtung von Kaufmann, dessen Name zuletzt auch im Zusammenhang mit den Erstliga-Absteigern SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf sowie dem englischen Zweitliga-Aufsteiger Coventry City genannt wurde. So sorgt die Entscheidung für den Wechsel nach Niedersachsen doch für etwas Verwunderung. "Ich freue mich sehr, zukünftig für einen Verein mit so großer Tradition zu spielen. Die Eintracht ist regional verwurzelt, hat aber in den vergangenen Jahren deutschlandweit mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. Ich bin bereit den nächsten Schritt zu gehen und freue mich riesig auf die neuen Aufgaben. Bei den Spielen gegen die Löwen im Eintracht-Stadion habe ich schon einen tollen Eindruck bekommen, wie groß die Unterstützung für die Eintracht ist", wird Kaufmann auf der Internet-Seite der Braunschweiger zitiert.
Sie waren im vertragslosen Zustand (also arbeitslos), als Sie Herr Schiele als völlig unbekannten Spieler zu den Kickers holte! Dankbarkeit gibt es im Profitum nicht?! Woody und Boenke haben Recht, in Würzburg waren Sie ein uneingeschränkter Star, aber in Braunschweig werden immer Topleistungen verlangt, sonst ist man schnell weg vom Fenster!
Das Beispiel Kaufmann zeigt, dass Braunschweig und die Kickers sportlich in der gleichen Liga spielen, aber finanziell sind in der 2. Liga gleich "mehrere Ligen" vertreten! Viel Glück den Kickers-Verantwortlichen beim "Einkaufen" Nur zusammen mit Herrn Schieles goldenem Händchen werden die Kickers in der 2. Liga hoffentlich konkurrenzfähig sein??!!
Und auch in der Würzburger Bevölkerung kommt einfach zu wenig stolz auf die Kickers rüber. Es war für die Spieler schon etwas beklemmend, dass ihre Feier in der Stadt so wenig angenommen wurde. Würzburg ist diesbezüglich leider Fussball-Provinz. Auch in Corona-Zeiten hätten die Jungs für den Aufstieg deutlich mehr Unterstützung und Anerkennung verdient.
Auch die Kickers-Verantwortlichen müssen in der neuen Saison etwas tun damit sich die Fan-Basis drastisch erhöht.