Felix Magath holte den damaligen Fußballprofi Bernd Hollerbach 1996 vom 1. FC Kaiserslautern zum Hamburger SV. Elf Jahre später wurde der aktuelle Coach der Würzburger Kickers Co-Trainer von Magath beim VfL Wolfsburg, mit dem die beiden 2009 deutscher Meister wurden.
Später arbeitete das Duo noch bei Schalke 04 und darauf noch einmal in Wolfsburg zusammen. Ein Gespräch mit Magath über seinen Freund Hollerbach und die Würzburger Kickers.
Felix Magath: Nein nicht wirklich. Ich weiß ja, was Bernd Hollerbach kann, und deshalb war es mir von Beginn an klar, dass er in dieser Konstellation bei Kickers Würzburg gute Arbeit abliefern wird. Dass er jetzt natürlich gleich zweimal hintereinander aufsteigt, so etwas kann man vorher nicht wissen. Ich denke, das ist noch nicht das Ende seines Weges. Ich bin überzeugt davon, dass Bernd auch in der zweiten Liga eine gute Rolle spielen wird. Er wird vielleicht nicht direkt wieder aufsteigen, aber ich traue ihm schon zu, in absehbarer Zeit auch diese Liga nach oben zu verlassen.
Magath: Das kommt darauf an. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat die Stadt Würzburg die Initiative ja bislang nicht unterstützt. Das ist ein Handicap, wenn man in Konkurrenz steht zu solchen Klubs wie der 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart oder Hannover 96. Da würde ich Bernd und dem Klub schon wünschen, dass die Stadt ein bisschen mehr Fußball-Herz bekommt. Dann traue ich Bernd auch zu, dass er mit Kickers Würzburg noch eine Klasse höher steigt.
Magath: Das wäre immerhin ein Anfang.
Magath: Das, was ihn schon als Spieler ausgezeichnet hat: Er ist ein Arbeiter, er ist sehr erfolgsbewusst, sehr zielorientiert, unheimlich ehrgeizig und hat als Spieler das Maximale ausgeschöpft. Alles, was er hatte, hat er für den Erfolg eingebracht. Das macht er als Trainer sicher genauso. Er weiß, worauf es im Fußball und in einer Mannschaft ankommt, und deshalb hat er auch in so kurzer Zeit so großen Erfolg.
Magath: Das ist eine Stärke, die daraus resultiert, wenn man in einem Verein als Trainer wichtige Entscheidungen alleine treffen kann. Daran stoßen sich viele. Aber Würzburg ist ja wieder ein Beispiel dafür, dass es viel besser ist, wenn der sportlich Verantwortliche nicht nur die Zusammenstellung des Kaders bestimmt, sondern eben auch noch die Spielweise und die Ausbildung der Spieler. Da ist alles in einer Hand und somit alles konzentrierter als bei anderen Klubs.
Magath: Ich war mit dieser Methode erfolgreich, und er war ja auch Teil meines Erfolges.
Magath: Ich habe die Kickers in Großaspach gesehen, das Tabellenzweiter war. Es war damals schon zu erkennen, dass die Kickers sehr gut organisiert sind und im Grunde das Spiel beim Zweiten kontrolliert und bestimmt haben. Insofern kam dann auch die rasante Entwicklung in der Rückrunde nicht mehr überraschend.
Magath (lacht): Vor zehn Tagen.