
Seit dem 8. März ist in Bayern kontaktloses Fußball-Training in fest definierten Gruppengrößen möglich, wobei die Sieben-Tage-Inzidenz den Möglichkeiten enge Grenzen setzt. Da die Corona-bedingten Einschränkungen eine Fortsetzung des bayerischen Spielbetriebs jedoch wohl noch auf Wochen hinaus nicht zulassen werden, haben Schatzmeister Jürgen Faltenbacher und Verbandsspielleiter Josef Janker nun für den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) Stellung bezogen. Tenor: Ein Abbruch der immer noch gültigen Saison 2019/20 ist nicht vorgesehen. Auch in der Regionalliga Bayern soll die Entscheidung sportlich gesucht werden, das heißt der Meister und Relegant zur Dritten Liga wie geplant über Play-offs.
Faltenbacher wertet das kontaktlose Training als "einen sehr kleinen, aber umso wichtigeren Schritt. Ungeachtet dessen, was aktuell erlaubt ist und was nicht, hat es der Breitensport endlich wieder auf die politische Agenda geschafft." Die Inzidenzwert-Abhängigkeit des Trainings sei freilich ein großes Problem, da die Zahlen sich in Bayern regional extrem unterscheiden würden. Um die Sorgen, dass es im späteren Spielbetrieb zu Wettbewerbsverzerrungen kommen könnte, weiß Janker, sagt aber: "Der Amateurfußball braucht jetzt keinen egoistischen Tunnelblick, sondern Solidarität." Eine mögliche nächste Lockerungsstufe besprechen die Ministerpräsidenten am 22. März.
Saisonabbruch kein Thema
Ein Saisonabbruch ist für den BFV weiterhin kein Thema. Faltenbacher fragt sich, ob diejenigen, die einen solchen fordern, auch wirklich wüssten, was das bedeuten würde: nämlich die Wertung des tabellarischen Ist-Zustands nach der Quotienten-Regelung, Auf- und Absteiger am Grünen Tisch. Rund 75 Prozent der Vereinsvertreter hätten sich in der Dezember-Umfrage für die Fortsetzung ausgesprochen. Ein Ende des Ligapokal-Wettbewerbs sei eher denkbar, weil eine Ausweitung der Saison über den 30. Juni hinaus in Bayern nicht geplant ist.
Da muss die Regionalliga als bayerische Elite-Klasse ohnehin längst beendet sein. Denn durch die Relegation mit dem Nord-Meister um einen Platz in der Dritten Liga, ist der Zeitplan hier noch enger. Janker spricht davon, dass das zuletzt schon aufgeweitete Zeitfenster nochmals vergrößert wird: Die beiden Relegationsspiele finden statt ursprünglich zwischen 20. und 23. Mai nunmehr zwischen 5. und 12. Juni statt. Einen Lizenzantrag für die Dritt Liga haben Bayreuth, Schweinfurt und Aschaffenburg gestellt. Diese drei Klubs belegen zudem einen der Plätze eins bis vier und erfüllen damit die Vorgaben zur Teilnahme an den Play-offs um die Meisterschaft.
Modus Jeder gegen Jeden
Für diese Play-offs wurden nun die Rahmenbedingungen konkretisiert. Janker sagt: "Sollten wir bis 25 Tage vor dem Termin dieser Aufstiegsspiele die Regionalliga Bayern nicht beendet haben, können die Play-off-Starter auf Meisterschaftsspiele, die wegen der Play-off-Spiele abgesetzt werden müssen, verzichten - wenn dem Spiel weder für den Abstieg, Relegation oder die Teilnahme an der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde Bedeutung beikommt." In Absprache mit dem Trio arbeite man aktuell am Modus. Favorisiert: ein Modus Jeder gegen Jeden in Hin- und Rückspiel.
Selbst für den Fall, dass staatliche Maßnahmen bis dahin immer noch keinen Amateursport zulassen würden, sieht Faltenbacher diese Partien nicht gefährdet. Bei allen drei Klubs handele es sich um Vereine, die unter Profi-Bedingungen arbeiten und Hygienekonzepte und entsprechende Testungen realisieren können. Schließlich gehe es um sogenannte Spiele mit Auswirkungen auf Bundesebene - und die Ligen 1 bis 3 spielen ja auch.