Kann das gut gehen? Ein 29-Jähriger, jünger oder zumindest kaum älter als manche seiner Spieler? Ein Debütant, sowohl als Aktiven-Cheftrainer als auch in der Zweiten Bundesliga? Ein Drittliga-Spieler, ohne Einsätze und Erfahrung im Profi-Handball? Klar kann es das! Zwar scheint auf den ersten Blick manches gegen Julian Thomann zu sprechen. Auf den zweiten aber könnte er hervorragend zur DJK Rimpar Wölfe passen.
Mutige und charmante Wahl
Seine Wahl als Nachfolger von Ceven Klatt ist eine mutige Entscheidung, aber auch eine charmante. Denn mit seiner Vergangenheit beim HBW Balingen-Weilstetten steht der Schwabe zugleich für die Zukunft der Unterfranken. Die da heißt: das Profil als Ausbildungsverein weiter zu schärfen. Allein deswegen sollte Thomann die Zeit bekommen, die er benötigt, um sich einzufinden.
Die Entscheidung für ihn birgt mindestens so viel Potenzial wie Risiko. Das sportliche Risiko scheint überschaubar: Der ehemalige Drittliga-Mittelmann kann mutmaßlich auf den Stamm der Mannschaft bauen und damit auf ein etabliertes Team vertrauen; mehrere Vertragsverlängerungen sind noch zu erwarten.
Wovon die Wölfe profitieren könnten
Das entwicklungsreichste Potenzial ist Thomanns Erfahrungsschatz in der Nachwuchsförderung. Ein junger Mann, der bereits mit 25 Jahren die A-Lizenz erwarb und als hauptamtlicher Jugendbundesliga-Trainer und Jugendkoordinator maßgeblich mit dafür verantwortlich zeichnete, dass die Talentschmiede des HBW zu einer renommierten in der Republik zählt, kann den DJK-Verantwortlichen sicherlich wertvolle Anregungen geben – und dürfte zudem bestens vernetzt sein. Davon können die Wölfe nur profitieren.