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Fußball
Vorstoß mit "Geschmäckle"? Das sind die Reaktionen auf Rimpars Forderung
Ein Saisonabbruch ohne Absteiger? Die Kommentare zeigen, wie schwierig es für den Bayerischen Fußball-Verband ist, eine Lösung zu finden, die allen Interessen gerecht wird.
Der 'offene Brief' an den Bayerischen Fußball-Verband (BFV), angestoßen vom Fußball-Landesligisten ASV Rimpar, rief zahlreiche Reaktionen hervor. Die Forderung lautet: Beim Saisonabbruch soll wegen der Quotientenregel keiner absteigen müssen (Symbolbild).
Foto: René Ruprecht | Der "offene Brief" an den Bayerischen Fußball-Verband (BFV), angestoßen vom Fußball-Landesligisten ASV Rimpar, rief zahlreiche Reaktionen hervor.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 09.02.2024 01:18 Uhr

Zahlreiche Reaktionen hat der Artikel über den "offenen Brief" des Fußball-Landesligisten ASV Rimpar zum Saisonabbruch im bayerischen Amateurfußball und der Wertung der bisherigen Leistungen anhand eines Quotienten aus erreichten Punkten und absolvierten Spielen hervorgerufen. In den Kommentaren zeigt sich einmal mehr die Schwierigkeit, eine Lösung zu finden, die allen Interessen und jedem Verständnis gerecht werden kann.

Angesprochen wird der Tabellenstand des ASV Rimpar als Initiator des Schreibens. "Das verwundert jetzt nicht wirklich angesichts der tristen Tabellensituation", schreibt ein mainpost.de-User. Für ihn habe der Vorstoß "ein Geschmäckle (...), wenn man seine eigene sportlich unbefriedigende Saison am grünen Tisch retten will". Sein Appell an die Verantwortlichen lautet: "Bleibt sportlich, ihr hattet lange genug Zeit, eure Punkte zu sammeln und steigt mit Anstand ab, wenn es denn so kommt." Die Quotientenregelung sei für ihn nämlich "die gerechteste" Lösung.

"Auf- und Absteiger verhindern ein künstliches Aufblähen der Ligen"

Für eine weitere Kommentatorin ist es "verständlich, dass man dann nicht 'einfach' absteigen will, wenn sportlich noch so viele Punkte zu vergeben sind". Dass nicht nur die Rimparer, sondern weitere Vereine als Unterzeichner des Briefs um ihre künftige Liga kämpfen, bezeichnet sie als "Pflicht eines Vereins für seine Mannschaften". Als "langjährige Sportlerin" verstehe sie aber nicht, "warum man den Vereinen in der eh schon quälenden Situation nicht besser zur Seite steht".

Keine Absteiger, sondern nur Aufsteiger – "hört sich nach Waldorfschule, aber nicht nach dem wahren Leben an", findet ein weiterer Nutzer. Für ihn steht fest: "Hundertprozentig gerecht kriegen wir es eben leider nicht hin; das haben wir schon vom Videobeweis bei den Profis gelernt."

Zwar versteht ein Anderer die Unzufriedenheit, vermutet aber: "Diese Vereine stehen fast schon die ganze Runde am Tabellenende und wären höchstwahrscheinlich auch sportlich auf dem Rasen abgestiegen." Es müsse Auf- und Absteiger geben, um "ein künstliches Aufblähen der Ligen zu vermeiden". Sein Tipp: "Nehmt das sportlich hin und jammert nicht rum. Dann habt ihr eventuell nächstes Jahr einen Grund für eine schöne Aufstiegsfeier." Eine solche kann unter den aktuellen Bedingungen ohnehin nicht stattfinden.

"Fühlt sich so an, als würde jeder nur noch auf sich selbst achten"

Kritik am Vorgehen des Bayerischen Fußball-Verbands wird auch geäußert. Der habe, so heißt es, "seine Ansichten schon immer mit aller Gewalt durchgesetzt". Die Funktionäre seien "weit weg vom normalen Fußball". Wer den Verband kritisiere, müsse konsequent handeln, findet ein weiterer Kommentator, und seine eigene Dachorganisation gründen. Das Problem: "Kriegen wir aber nicht auf die Reihe, da keine Einigkeit besteht."

Mit einer Nachricht an diese Redaktion meldete sich Jannik Feidel zum Thema zu Wort: "Für mich fühlt es sich gerade so an, als würde jeder nur noch auf sich selbst achten. Das eigentliche Ziel, dass wir so schnell wie möglich wieder auf den Platz wollen, rückt dabei weiter in die Ferne", schreibt der Trainer des Fußball-Landesligisten FC Geesdorf.

Er erinnert daran, dass bei einer Abstimmung im vergangenen Jahr die Mehrheit der Vereine für die Fortsetzung und gegen einen Abbruch gewesen sei - und fordert: "Verband, Vereine und Spieler sitzen alle im selben Boot. Wir brauchen jetzt vor allem Lösungen, die uns auf den Platz zurückbringen. Dabei sollten wir uns nicht weiter voneinander entfernen."

 
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