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Fußball
Vorbild WFV: Warum die Würzburger Kickers mit ihrer zweiten Mannschaft schnellstmöglich raus aus der Kreisklasse wollen
Die Rothosen wollen künftig junge Spieler aus dem eigenen Leistungszentrum langfristig binden. Wie das gelingen soll und wer bald seinen Beitrag als Trainer leistet.
Oliver Bieber, derzeit in Diensten des TSV Gerbrunn, wird zur kommenden Saison Trainer des Kreisklassisten FC Würzburger Kickers II.
Foto: Hans Will (Archivbild) | Oliver Bieber, derzeit in Diensten des TSV Gerbrunn, wird zur kommenden Saison Trainer des Kreisklassisten FC Würzburger Kickers II.
Steffen Forstner
 |  aktualisiert: 13.03.2025 02:37 Uhr

Wer sich mit den Würzburger Kickers beschäftigt, denkt normalerweise zuerst an deren Profifußball-Mannschaft. Das mag auch daran liegen, dass die zweite Mannschaft der Rothosen, seitdem die Kickers im Jahr 2019 ihre U23 aus der Bayernliga zurückgezogen haben, eher ein Schattendasein in der Kreisklasse fristet. Zur Winterpause steht sie in der Staffel 1 Würzburg auf dem zehnten Tabellenplatz und hat acht Punkte Vorsprung auf einen Abstiegs-Relegationsplatz.

Ein Zustand, der die Kickers-Verantwortlichen nicht zufriedenstellt. "Mittelfristig", sagt Kickers-Präsident Michael Grieger, "sehe ich unsere zweite Mannschaft mindestens zwei Ligen höher". Die Gründe, warum die Kickers mit ihrer Reserve die Bezirksliga anpeilen, liegen auf der Hand: Zum einen liegen zwischen der Kreisklasse und der Regionalliga vier Spielklassen, was nach eigenem Selbstverständnis eine viel zu große Lücke darstellt.

Zum anderen tut sich der Verein, gerade wegen dieses großen Leistungsunterschieds, schwer, gut ausgebildete Talente aus dem eigenen Nachwuchs-Leistungszentrum, die den Schritt in den Profi-Bereich nicht oder nicht sofort schaffen, im Klub zu halten. "Wir sind aktuell der Hauptausbildungsverein für die Bayern- und Landesligisten in der Region", stellt Michael Grieger fest. Das zu ändern, habe "Priorität eins".

Bieber kennt sich im Nachwuchsbereich gut aus

Bewerkstelligen soll dies künftig mit Oliver Bieber ein erfahrener Trainer, der die Rothosen-Reserve im Sommer übernimmt und dann den aktuellen Coach Dustin Höppner ablöst. "Wir glauben, dass wir für den gewünschten Verzahnungseffekt mit dem NLZ-Bereich einen Impuls von außen brauchen", betont Grieger, der Oliver Bieber für diese Aufgabe aufgrund seines Erfahrungsschatzes als gut geeignet ansieht.

Bieber selbst, der momentan noch mit dem TSV Gerbrunn in der Kreisliga Würzburg 1 gegen den Abstieg kämpft und sich als Stützpunkttrainer in Erlabrunn auch im Nachwuchsbereich gut auskennt, bezeichnet es als "reizvoll", jene Verzahnung zwischen den einzelnen Ebenen, zu denen auch die Profi-Mannschaft gehören soll, zu begleiten. "Es geht darum, junge Talente langfristig bei den Kickers zu halten und ihnen eine Perspektive zu geben. Die Jungs sollen sagen, dass sie mit Stolz für die Würzburger Kickers spielen, auch in der zweiten Mannschaft", sagt der 55-Jährige und betont gleichzeitig, dass man auf dem Weg auch die "reinen Freizeit-Kicker" mitnehmen wolle.

Wie der Prozess gelingen kann, können die Kickers-Verantwortlichen innerhalb der Stadtgrenzen beobachten. Der Würzburger FV stieg mit seiner Reserve zuletzt innerhalb von drei Jahren von der A-Klasse in die Bezirksliga auf. "In dieser Hinsicht macht uns der WFV vor, wie es geht", sieht Michael Grieger den Stadtrivalen in puncto Nachwuchsförderung als Vorbild.

 
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