Zwar ist die zweite Garnitur des TSV Abtswind (12./4 Punkte) nach vier Spielen weiter unbesiegt in der noch jungen Bezirksliga-Saison. Doch der Start mit vier Punkten aus vier Spielen hinterlässt beim neuen Spielertrainer-Duo Oliver Döring und Tobias Werner eher gemischte Gefühle.
"Das Spiel vom Sonntag gegen Eßleben (1:1) hängt mir heute noch nach. Die zwei Punkte fehlen uns. Mit den anderen drei Spielen kannst du einverstanden sein", ärgerte sich Werner über die zuletzt absolvierte Partie, in der die Abtswinder zu großzügig mit ihren Gelegenheiten umgegangen waren. Zwei bis vier Punkte mehr hätte auch Kollege Döring gerne auf dem Konto. "Andererseits ist es auch positiv, dass wir noch kein Spiel verloren haben".
Letzteres wollen beide auch nach dem kommenden Wochenende sagen, an dem das Gastspiel beim Tabellenführer TSV Münnerstadt ansteht. "Die haben schon Qualität, vor allem in der Offensive mit Simon Snaschel als torgefährlichen Stürmer", weiß Werner. Herschenken werde man aber nichts, man könne überall mithalten, warum nicht auch dort.
Neues Trainerduo mit gemeinsamer Vergangenheit
Erst seit dieser Runde sind Oliver Döring (34) und Tobias Werner (33) als Spielertrainer-Duo für das Reserveteam des Bayernligisten zuständig. Ihr gemeinsamer Weg führte im Sommer vom Kreisklassisten SV Gaukönigshofen wieder zum Klub aus dem Kräuter- und Teedorf. Dort war Tobias Werner bereits von 2006 bis 2017. Der aus Gaukönigshofen stammende Werner stieß 2008 als junges Talent zum Verein, damals unter Trainer Reinhard Seger. Bis zur B-Jugend hatte Werner für den 1. FC Nürnberg gespielt.
Oliver Döring kickte von 2011 bis 2018 für den TSV in der Landesliga. Neben Erfolgen gab es auch schwierige Zeiten für beide. So bedeutete für Werner, wie auch Döring, jeweils eine längere Verletzungspause das Aus im höherklassigen Fußball. Innenverteidiger Werner brach sich 2014 Schien- und Wadenbein, Döring laborierte lange an einer Schambeinentzündung, danach war ihm die Belastung mit dreimal Training plus Spiel zu groß.
Schnelle Entscheidung
Döring folgte 2019 Werners Ruf nach Gaukönigshofen, wo beide sogleich mit dem Team in die Kreisklasse aufstiegen. Als nun die Anfrage aus Abtswind kam, überlegten sie nicht lange.
Abtswind sei schon so etwas wie ihr Heimatverein, man habe dort einiges erlebt. Das familiäre Umfeld, das dort herrsche, gefalle ihnen. Hinzu kommt, dass die beiden Kumpels nun vom Job zum Fußballplatz kurze Wege haben. Döring und Werner sind im Unternehmen von TSV–Manager Christoph Mix angestellt, allerdings in verschiedenen Abteilungen (Logistik und Vertrieb). "Das ist auch gut so. Wir sehen uns ja beim Fußball und gelegentlich auch privat, das reicht dann auch", grinst Oliver Döring.
Der Laute und der Ruhige
Dass sie auch bei Abtswind II wieder gemeinsame Sache machen als Spielertrainer, sehen sie als Vorteil. Vier Augen sehen mehr als zwei, "wir sind beide sehr ehrgeizig", meint Döring. Die Unterschiede? "Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Ich bin eher der Laute, Oli der Ruhigere", gibt Tobias Werner zu.
In Abtswind habe man mit der Bayernliga-Reserve eine gute, talentierte Mannschaft mit vielen Einheimischen. "Wir haben einen eigenen Kader und können relativ unabhängig planen", sagt Oliver Döring. Bisweilen komme schon der eine oder andere Akteur aus der Ersten hinzu, um Spielpraxis zu bekommen. "Das funktioniert gut, für uns ist das auch ein Mehrwert". Am Ende soll es ein Platz im Mittelfeld des Klassements werden, auch da ist sich das Spielertrainer-Duo einig.