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Fußball: Zweite Bundesliga
Trotz doppelter Überzahl: Kickers nur 0:0 gegen Braunschweig
Die Rothosen können trotz zweier Hinausstellungen gegen den Mitaufaufsteiger nicht gewinnen und scheitern am starken Gäste-Keeper und zweimal am Aluminium.
Eine der besten Möglichkeiten der Kickers:  Dominic Baumanns Kopfball klatscht gegen Pfosten, Braunschweigs Torhüter Jasmin Fejzic muss nicht mehr eingreifen.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Eine der besten Möglichkeiten der Kickers:  Dominic Baumanns Kopfball klatscht gegen Pfosten, Braunschweigs Torhüter Jasmin Fejzic muss nicht mehr eingreifen.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:53 Uhr

Doppelte Überzahl und zwei Alu-Treffer: Die Würzburger Kickers haben im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig eine große Chance liegen lassen, im Kampf um den Klassenerhalt einen ganz entscheidenden Dreier einzusammeln. Nach dem 0:0 haben die Kickers zwar drei Spiele in Serie nicht verloren. Das Remis am Freitagabend war aber eine gefühlte Niederlage. "Mit so vielen Chancen musst du das Ding machen. Das tut weh – weil wir ordentlich gespielt haben", haderte Kickers-Trainer Bernhard Trares mit dem Resultat

Der Würzburger Chefcoach vertraute in diesem wichtigen Spiel einem Großteil der Startelf vom 3:2-Auswärtssieg beim VfL Osnabrück am vergangenen Samstag. Nur auf einer Position veränderte er seine Aufstellung und brachte mit Dominik Meisel jenen Spieler, der am vergangenen Wochenende nach seiner Einwechslung nicht nur wegen seiner guten Vorarbeit zum zweiten Würzburger Treffer überzeugen konnte.

Etliche Neuzugänge auf der Bank

Meisel also, der in der letzten Drittliga-Saison meist Bankdrücker spielte. Dafür saßen einige jener Akteure auf der Bank, die im Sommer mit besonders vielen Erwartungen verpflichtet wurden: Torhüter Fabian Giefer, Abräumer Lars Dietz, Antreiber Mitja Lotric, Stürmer Ridge Munsy, Mittelfeld-Organisator Nzuzi Toko oder Innenverteidiger Ewerton. Dessen brasilianischer Landsmann Douglas gehörte gar nicht erst zum Kader. Deutliche Zeichen, wie Trares die Kickers-Mannschaft inzwischen verändert hat.

Das Gesicht der neuen Kickers könnte einstweilen ein Spieler werden, der bis Saisonende vom SC Freiburg ausgeliehen ist. Marvin Pieringer hatte mit seinen drei Treffern in den ersten beiden Partien auch bei seinem Stammverein für Aufsehen gesorgt. SC-Trainer Christian Streich sagte zuletzt auf in angesprochen, es wundere ihn nicht, dass Pieringer treffe. Der 21-Jährige habe auch im Training mit dem Freiburger Profiteam überzeugt.

Bei den wenigen erwähnenswerten Kickers-Offensivaktionen der ersten Halbzeit hatte Pieringer denn auch immer seine Füße im Spiel. Wirklich zum Torabschluss kam er aber nicht. Gäste-Keeper Jasmin Fejzic musste in den ersten 45 Minuten an diesem frostigen Abend am Dallenberg keinen einzigen Schuss auf sein Tor abwehren. Die beste Kickers-Chance gab es in der 35. Minute, als Pieringer den Ball aus der Drehung mit viel Schmackes vor das Tor passte, und dort Dominic Baumann, von Trares erneut als Flügelspieler aufgeboten, den Ball verpasste.

Auch Kickers-Keeper Hendrik Bonmann wurde im ersten Durchgang nicht wirklich warm geschossen. Der Schuss von Patrick Kammerbauer war eine sichere Beute des weitgehend beschäftigungslosen Würzburger Schlussmanns. Zum ersten Mal in dieser Saison blieben die Kickers ohne Gegentor. "Meine Jungs haben richtig Nerven gezeigt und viel zu ängstlich gespielt", fand Gäste-Trainer Daniel Meyer. Auch Ex-Kickers-Akteur Fabio Kaufmann konnte sich nicht in Szene setzen. Der Flügelflitzer, in der vergangenen Aufstiegssaison noch Top-Scorer der Rothosen, agierte an seiner alten Wirkungsstätte eher unauffällig und wurde in der 71. Minute ausgewechselt.

Doch nach dem Seitenwechsel wurde die Begegnung des Schlusslichts gegen den Tabellen-16. dann so umkämpft und ruppig, wie man es bei einem Kellertreffen erwarten konnte. Schiedsrichter Florian Heft stand fortan mehr als einmal im Blickpunkt. Es lief die 51. Minute, als Braunschweigs Dominik Wydra, mit einem unnötigen und überharten Tritt in die Hacken von Patrick Sontheimer, den Fortgang der Partie entscheidend beeinflusste. Sein Foul in der Nähe der Mittellinie ahndete Heft mit der Gelb-Roten Karte. Eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung. 

Wie schon beim letzten Heimspiel, dem 1:1 gegen St. Pauli, waren die Kickers in einem Kellertreffen also in Überzahl. Gegen die Hamburger hatten die Würzburger mit diesem Vorteil kaum etwas anfangen können. Und diesmal? Die Kickers hatten kurz darauf die große Chance zur Führung: David Kopacz brachte, von Sontheimer mit einem Traumpass in Szene gesetzt, den Ball nicht an Eintracht-Torhüter Fejzic vorbei (56.), der fortan der beste Mann auf dem Platz sein sollte.

Der Braunschweiger Keeper wehrte nämlich auch bei einem Sontheimer-Schuss stark ab (58.) und parierte auch einen Pieringer-Kopfball nach guter Flanke von Kickers-Rechtsverteiger Rolf Feltscher (65.). Bei einem Kopfball von Baumann an den Pfosten hatte die Eintracht neben einem guten Torwart auch noch ein gutes Stück Glück (60.)

Doppelte Überzahl in der Schlussphase

In der hektischen Schlussphase waren die Kickers dann sogar mit zwei Spielern mehr auf dem Platz. Braunschweigs Manuel Schwenk hatte Baumann kurz vor der Strafraumgrenze von hinten regelrecht umgesenst (66.). Heft zog die Rote Karte. Und fortan waren die Rollen in dieser Begegnung klar verteilt. Braunschweig versuchte nun mit Mann und Maus dieses Remis zu sichern, während die Kickers die Lücke im Abwehrverbund suchten, um letztendlich den so wichtigen Treffer zu erzielen.

Aber mit doppelter Überzahl wirkten die Rothosen zunehmend verkrampft, verzweifelten am Braunschweiger Bollwerk. Trotzdem sah Trares seine Mannschaft weiter im Aufwärtstrend: "Gegen St. Pauli wurden wir hektisch in Überzahl, das haben wir heute verbessert. Die Platzverhältnisse sind dann auch nochmal dein Gegner, aber das ist eben so. Insgesamt haben wir uns sicherlich verbessert." Am Ende fehlten die entscheidenden Zentimeter: In der 90. Minute traf Feltscher mit einer Direktabnahme den Pfosten des Eintracht-Tores. Es war kurz vor Schluss die beste Chance des ganzen Spiels. "Wir sind enttäuscht, aber die Mannschaft lebt. Sie ist intakt, sie redet viel miteinander, sie versucht, Dinge umzusetzen", fand Trares.

 

 
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Kommentare
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  • mueller-heidingsfeld@t-online.de
    Paradigmenwechsel

    Am Beginn der Zweitligasaison wäre man hocherfreut gewesen, hätten die Kickers drei Spiele hintereinander nicht verloren. Das ist jetzt geschehen - gegen Braunschweig stand sogar die Null - und trotzdem gibt es fast ausschließlich negative Kommentare. Natürlich war das Unentschieden gegen Braunschweig zu wenig. Andererseits war auch wieder das Pech dabei (zwei Pfostenschüsse). Die Winterneuzugänge sind jedenfalls eine Verstärkung. Vielleicht gibt es in den kommenden Partien auch wieder drei Punkte. Noch darf man die Mannschaft nicht abschreiben; schließlich folgt noch die gesamte Rückrunde.
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  • letsgo101
    Die Realität sieht leider anders aus. Was nützt ein Unentschieden wenn man dadurch den Abstand zum Tabellennachbarn nicht verkleinern kann ? Man spielt mit 2 Mann mehr und kann auch kein ordentliches Spiel aufziehen, da kommen schon Fragen auf . Aber jetzt ein mal ganz ehrlich, die Mannschaft zeigt nicht das sie in der Lage ist das Feld von hinten auf zu Rollen !
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  • letsgo101
    Komisch, Saliou Sané wechselt nach Magdeburg, spielt dort 3mal und schießt in jedem Spiel ein Tor. War aber für die Kickers nicht gut genug. Jetzt hat auch noch St.Pauli gewonnen, der Weg zum Klassenerhalt wird immer Steiniger !
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  • berndburgis
    Woody hat vollkommen recht, aber es ist nicht nur Hägele, auch Baumann durfte wieder 78 Minuten sehr eifrig auf dem Platz herumstolpern. Sein Pfostenkopfball (denke ans Spiel beim Club!) war kein Pech, er kann solche Chancen halt nicht verwerten. Und Trares kann ihn jeden Tag 24 Stunden trainieren und er wird das Tor nur in seltensten Ausnahmen treffen, auch wenn er für die Fans ein netter Kerl ist. Das Spiel gegen Braunschweig war allerhöchstens kämpferisch "ansehlich", spielerisch war es "Not gegen Elend"! Wer das aus übertriebener "Kickersliebe" nicht erkennen will, lügt sich selbst in die eigene Tasche. Kopacz und Meisel hatten in Osnabrück "lichte Momente", aber gestern waren sie wieder grottenschlecht! Es stimmt, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber es sind einfach zu viele Spieler im Kickerskader in keinster Weise "zweitligareif", nur die Herren Sauer, Schuppan und Magath sind noch schlechter wie viele Spieler und die sind hauptverantwortlich und niemand anderes!!!
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  • woody
    Mich würde brennend interessieren was Hägele für Fähigkeiten hat?

    Denn trotz permanent ganz schwacher Leistungen, schafft er es bei Schiele, Antwerpen und nun Trares als Stammspieler in der Startelf zu stehen.

    Dieser Spieler muss jetzt auf die Tribüne. Er mag ein loyaler netter Kerl sein. Aber er ist ein durschnittlicher 3. Liga Spieler und hat nun seit Saisonbeginn zeigen dürfen, dass die 2. Bundesliga für ihn eine deutlich sichtbar zu große Nummer ist.

    Insgesamt fehlt es den Kickers keineswegs an Willen, Einstellung, Moral und Kampfgeist. Nur leider sind die spielerischen Mittel so stark limitiert, dass man selbst gegen neuen Braunschweiger keinen Weg zum Siegtreffer gefunden hat. Es ist sicher nicht leicht wenn der Gegner nur noch geballt im eigenen Strafraum versammelt ist und einen Torhüter hat der über sich hinaus wächst. Aber dennoch muss man so ein Spiel als Sieger beenden. Die Big Points wurden nun gegen St. Pauli und Braunschweig nicht gemacht. Schade.

    Weiter kämpfen.
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  • al-holler@t-online.de
    So wird des nix!
    Plant endlich den sauberen Übergang in die 3. Liga und rettet die Kickers als Verein statt den Kader nutzlos aufzublähen......
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  • letsgo101
    "Mit so vielen Chancen musst du das Ding machen. Das tut weh – weil wir ordentlich gespielt haben", ich habe bis zur Überzahl kein ordentliches Spiel erkennen können. Kein Ballbesitz-Spiel, im Mittelfeld die Bälle abgewehrt und hoch nach vorne geschlagen. Das ist kein ordentliches Spiel und nicht Zweitligareif. In der Überzahl kam kein zwingendes Spiel zu Stande. Anstatt man den Gegner laufen läßt spielt man mehr Pässe zurück als nach vorne. Auch der eingewechselte Maierhofer, als Kopfball-Spezialist angepriesen, wurde nicht in Aktion gebracht. Wie schon gesagt, es gibt noch sehr viel zu tun um die Spielklasse erhalten zu können !
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  • G.Kneitz@gmx.de
    Klar musst du das Spiel gewinnen. Ich will keinen Trainerwechsel, aber Trares muss hier schon mehr drauf einwirken. Das ist das dritte Spiel in Überzahl!!! Ok KSC war nicht einfach, aber trotzdem muss da mehr kommen. Trares muss hier klare Anweisungen geben und das ordentlich trainieren.Du kannst nicht jedes Überzahl Spiel gewinnen, aber bei 3 Überzahlspielen muss mehr als 1 Punkt rausspringen. Egal, ziehen wir das positive hier raus. 3x nicht verloren, ein Spiel ohne Gegentor, abwarten vielleicht geht doch noch was. Es wird sehr sehr schwer die Klasse zu erhalten, aber die Hoffnung stirbt zuletz.
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  • ChristianStoeckel
    Traurig, traurig! Das war es dann wohl, denn gegen welchen Gegner wollen die Kickers eigentlich noch gewinnen, von Glückstagen wie in Osnabrück mal abgesehen ? Heute mußte ein Sieg her, zumal Braunschweig ab der 66. Minute nur noch mit acht (!) Feldspielern auf dem Platz stand. Frage: Was denkt der Aschaffenburger Möchtegern Napoleon über diese gefühlte Niederlage und diesen Sargnagel für die 2.Liga ? Ach Verzeihung, stimmt ja: "Er" trägt ja keinerlei Verantwortung, ist ja nur der Berater ! Und B.Trares ? Der muss sich warm anziehen, ein vierter Trainer kann jederzeit durch Bonaparte am Dalle installiert werden. Um neue Impulse zu setzen.... Und Herr Fischer ? Darf die menschliche Schmierenkomödie am Dalle gerne weiter finanzieren! Die Admira und die Kickers grüßen herzlich vom Tabellenende! Hinweis für Herrn Magath: Zum Europapokal geht es in die andere Richtung!
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  • stefan.behringer@web.de
    Der Trend geht etwas nach oben. Aber seine guten Spiele sollte man gewinnen. Vor allem gegen direkte Konkurrenten.
    Schade.
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