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Regionalliga Bayern
Trotz des Rückschlags: Die Würzburger Kickers geben sich vom 2:2 gegen Schalding-Heining unbeeindruckt
Das enttäuschende Remis der Würzburger Kickers gegen das Tabellen-Kellerkind will Rothosen-Trainer Marco Wildersinn schnell zu den Akten legen. Schließlich steht bald ein Spitzenspiel an.
Eine von vielen vergebenen Chancen: Die Kickers-Spieler Daniel Hägele (links) und Saliou Sane (Zweiter von links) bekommen den Ball nicht über die Linie.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Eine von vielen vergebenen Chancen: Die Kickers-Spieler Daniel Hägele (links) und Saliou Sane (Zweiter von links) bekommen den Ball nicht über die Linie.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:26 Uhr

Ob dieses 2:2 (0:0) gegen das Tabellen-Kellerkind SV Schalding-Heining bei den Würzburger Kickers Spuren hinterlassen hat? Geht der Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Bayern nach der verspielten 2:0-Führung gegen das, voller Respekt so zu bezeichnende, Amateurteam aus Niederbayern mit angeknackstem Selbstvertrauen in das Spitzenspiel gegen den Verfolger DJK Vilzing am Samstag? Diese Fragen waren nach dem Schlusspfiff am Dienstagabend scheinbar schnell beantwortet. "Wir müssen unser Spiel auf den Platz bringen. Wenn wir das machen, hauen wir die weg", sagte Torhüter Vincent Friedsam noch vor dem Gang in die Kabine auf die kommende Partie angesprochen.

Und kurz darauf betonte Trainer Marco Wildersinn: "Wir brauchen uns nicht kleiner machen, als wir sind. Das war heute kein guter Tag. Aber: Weiter geht’s!"

Dieses aus Sicht der Rothosen gänzlich unnötige Remis gegen einen alles andere als ebenbürtigen Gegner, der sich den einen Auswärtspunkt mit guter Defensivarbeit, einigem Glück und unbändigem Einsatz aber irgendwie verdient hatte, soll als Ausrutscher durchgehen. Das wird auch so sein, wenn die Rothosen beim direkten Kontrahenten am Samstag die Tabellenführung verteidigen. "Wir sind noch immer ungeschlagen, hatten jetzt acht Siege in Folge. Jetzt ist halt mal wieder ein Unentschieden dabei. Das ist ärgerlich, gerade hier zu Hause. Aber jetzt wollen wir auch das letzte Auswärtsspiel und damit alle Auswärtsspiele in der Hinrunde gewinnen", gab Wildersinn den Ton vor.

Da schien der Bann gebrochen: Yannick Scholz (Nummer 4) wird den Ball wenig später zum 1:0 für die Würzburger Kickers ins Tor drücken.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Da schien der Bann gebrochen: Yannick Scholz (Nummer 4) wird den Ball wenig später zum 1:0 für die Würzburger Kickers ins Tor drücken.

Tatsächlich stehen nun nach dem vorletzten Vorrundenspieltag 40 Punkte bei den Kickers auf der Habenseite. Auf dem Weg zur angepeilten 80-Punkte-Marke sind die Kickers also nach wie vor voll im Soll. Und doch war diese Partie gegen Schalding-Heining ein Stimmungsdämpfer. Schon alleine, weil die Fans erstmals in dieser Saison die dicken Jacken aus dem Schrank holen mussten. Keine Zeit mehr für Schönwetter-Fußball also. Auch das sei ein Grund für manche Personalrochade gewesen, so Wildersinn, der es diesmal mit Thomas Haas (rechts) und Luke Hemmerich (links) als Außenverteidiger versuchte: "In der Englischen Woche musst du, gerade jetzt wo die Plätze schlechter werden, die Belastung etwas verteilen. Ich hätte einige Spieler auch gerne früher ausgewechselt."

"Kurz den Fokus verloren"

Ging aber nicht, weil die Kickers die Partie nicht zu der klaren Angelegenheit machten, die sie hätte sein können. Dies habe, so Wildersinn, zum einen an der mangelnden Chancenverwertung gelegen: "Wenn du zwei Tore gegen solch einen Gegner kriegst, musst die eben fünf machen." Denn in der Verteidigung habe sein Team "kurz den Fokus verloren". Vor allem das rasche Anschlusstor unmittelbar nach Benjika Caciels 2:0 (63.) nervte ihn: "Auf der Tribüne darfst du nach dem 2:0 denken: Jetzt ist das Spiel durch. Als Spieler auf dem Feld darfst du das nicht."

Der Spielzug, mit dem die Gäste die Rothosen nach dem Anstoß überrumpelten, sei bekannt gewesen, so Wildersinn. "Billig", so nannte auch Torhüter Friedsam, die Art und Weise, wie sich die Rothosen zwei Treffer einschenken ließen. Dass außer Caciel und Yannick Scholz (47.), der noch einmal Marius Wegmann in der Innenverteidigung ersetzte, kein Kickers-Spieler mehr traf, war angesichts der Qualität der sich in der Schlussphase bietenden Gelegenheiten schon erstaunlich. Besonders blieb Saliou Sanés Chance im Gedächtnis, der in der Nachspielzeit völlig freistehend aus bester Position Gäste-Keeper Max Böhnke anschoss. So reichten dem Aufsteiger die Treffer von Jonas Goß (64.) und Sebastian Raml (74.) zu einem überraschenden Punktgewinn.

Rätselraten: Dardan Karimani (links) und Torhüter Vincent Friedsam rätseln nach der Partie über die Gründe für die verspielte 2:0-Führung.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Rätselraten: Dardan Karimani (links) und Torhüter Vincent Friedsam rätseln nach der Partie über die Gründe für die verspielte 2:0-Führung.

"Der Blick geht nach vorne"

An der Tabellenspitze bleibt damit alles beim Alten, weil das Verfolgertreffen zwischen Türkgücü München und Vilzing 1:1 ausging. Dass Vilzings Ex-Zweitliga-Stürmer Jim-Patrick Müller kurz vor Schluss Rot sah, wird zumindest die Aufstellung des Würzburger Gegners beeinflussen. Bei den Kickers wird wohl Stamm-Verteidiger Wegmann nach seiner Kopfverletzung zurückkehren können. Er trainiert bereits wieder mit dem Team.

Die Enttäuschung vom Dienstag wollte freilich niemand mit der veränderten Aufstellung begründen. Letztlich war es eine Verkettung von kleinen Unzulänglichkeiten, die den Kickers den Sieg kosteten. "Wir hatten in dieser Vorrunde schon viele gute Spiele", hielt Wildersinn dagegen: "Diesmal nicht. Das ist abgehakt. Der Blick geht schon wieder nach vorne."

 
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