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Fußball: Dritte Liga
Trainer Torsten Ziegner und die Baustellen der Würzburger Kickers
Im Test gegen Regionalligist TSV Aubstadt setzte es eine 1:3-Niederlage. Einen knappen Monat vor dem Saisonstart fehlt es beim Drittligisten noch an allen Ecken und Enden.
Kickers-Trainer Torsten Ziegner konnte beim 1:3 im Testspiel gegen Aubstadt mit seinem Team nicht zufrieden sein.  
Foto: foto2press | Kickers-Trainer Torsten Ziegner konnte beim 1:3 im Testspiel gegen Aubstadt mit seinem Team nicht zufrieden sein.  
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 22:56 Uhr

Torsten Ziegner wirkte unaufgeregt. "Ich habe mir nicht vorgestellt, dass es einfach wird", sagte er nach dem 1:3 seiner Würzburger Kickers im Testspiel gegen den TSV Aubstadt am Mittwochabend. Schön sei es nicht, "wenn man das Gefühl hat, dass ein Regionalligist besser ist als wir als Drittligist". Aber Anpassungsschwierigkeiten seien einkalkuliert gewesen. Gegen Aubstadt habe sein Team einfach zu viele leichte Fehler gemacht. Noch, so seine Botschaft, sei man ja ganz am Anfang des gemeinsamen Weges: "Ich verliere nicht die Zuversicht: Die Mannschaft kann guten Fußball spielen. Auch wenn es derzeit noch nicht danach aussieht." Nach dem Spiel gegen Zweitligist SV Sandhausen am Samstag (15 Uhr, Deutschordenstadion, Bad Mergentheim) geht es ab Montag eine Woche ins Trainingslager nach Oberösterreich. Dann hat Ziegner Zeit, an den Kickers-Baustellen zu arbeiten.

Der Kader

Fertig, betonte Ziegner am Mittwoch, sei der Kader nach seiner Meinung noch nicht. Sehr schnell soll ein weiterer Torhüter kommen. Stamm-Keeper Hendrik Bonmann schaute auch beim dritten Testspiel nur von außen zu. Ihn plagen muskuläre Probleme in der Wade. Der 17-jährige Maximilian Perez Hintermeier, der zu Wochenbeginn aus schulischen Gründen einige Trainingseinheiten auslassen musste, patzte gegen Aubstadt beim ersten Gegentreffer. 

Die Sturm-Hoffnung: Maximilian Breunig (links).
Foto: foto2press | Die Sturm-Hoffnung: Maximilian Breunig (links).

Mit Ridge Munsy hat ein Angreifer das Team am Montag in Richtung Zweitligist Hansa Rostock verlassen. "Schade" findet Ziegner das: "Aber ich wusste von Beginn an, dass das passieren kann." Ob die Kickers nun schnell nach Ersatz suchen? Sportvorstand Sebastian Schuppan verspürt da keinen Druck. Er vertraue in die Fähigkeiten der Angreifer. Vor allem in die Entwicklung von Lokalmatador Maximilian Breunig setzen die Kickers große Erwartungen. Gegen Aubstadt deutete der zuletzt an den österreichischen Erstligisten FC Flyeralarm Admira Mödling verliehene Stürmer seine Klasse nicht nur mit seinem Treffer an. Doch neben dem 20-Jährigen ist der Sturm dünn besetzt: Saliou Sane, nach seiner Leihe vom FC Magdeburg zurückgekehrt, und der bulgarische U-21-Nationalspieler Vladimir Nikolov sind die einzigen beiden weiteren nominellen Angreifer. Eine Weiterverpflichtung von Dominic Baumann ist seit Donnerstag vom Tisch. Es könnten aber auch noch andere Akteure wie Neuverpflichtung Moritz Heinrich oder Mittelfeldmann David Kopacz zu Stürmern umfunktioniert werden.

Ziegner hat indes noch eine ganz andere Problem-Position ausgemacht: "Auf der rechten Seite haben wir mit Dennis Waidner nur einen Spieler, der auch noch sehr jung ist." Letztlich werde er auf dieser Position aber auch noch den ein oder anderen Akteur aus dem aktuellen Kader testen. Der gegen Aubstadt leicht angeschlagen pausierende Dominik Meisel wäre, auch angesichts der großen Konkurrenz im zentralen Mittelfeld, ein solcher Kandidat.

Die Taktik

"Derzeit ist nichts in Stein gemeißelt. Weder wer auf welcher Position spielt, noch welches System wir spielen", sagt Ziegner. Der Chefcoach will in den kommenden Wochen einiges ausprobieren. Ob Ziegner auch bei den Kickers mit dem bei seiner letzten Station in Halle bevorzugten Dreier-Ketten-System agiert, ist also nicht beschlossene Sache. Zwar begannen die Kickers in allen drei bisherigen Testspielen mit drei Innenverteidigern in der letzten Linie, doch auch Ziegner sagt: "Wir müssen überprüfen: Haben wir schon die perfekte Lösung für uns gefunden oder müssen wir etwas verändern? Dafür haben wir die Vorbereitung." Nicht nur hinten, auch vorne zwickt es: Nur selten kamen Mitja Lotric und David Kopacz als zentrale Offensivspieler in Abschlusssituationen.

Die Hierarchie

Auf dem Feld ist es sehr leise. Das ist auch Ziegner aufgefallen. Auch als der junge Torhüter Perez Hintermeier patzte, gab es am Mittwoch kaum Aufmunterung von den Mitspielern. "Ich hätte mir gewünscht, dass mal einer mit ihm abklatscht", so Ziegner. Noch fehle es an Typen, die dem Team Halt und Orientierung geben. Ein Hoffnungsträger ist da Fanol Perdedaj. Der Neuzugang vom 1. FC Saarbrücken soll, so Ziegner, "die Jungs mitnehmen und pushen". Am Donnerstag ist der 29-Jährige ins Training eingestiegen. "Wir brauchen Geduld", sagt der Trainer.

 
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Kommentare
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  • euroknacki
    Ohne den Zuwachs von mindestens 4 Leistungsträgern wird das nichts werden.
    Flyeralarm Global Soccer die Pandemie haben die Kasse geleert. In der Haut von Schuppan
    und Ziegner möchte ich nicht stecken! Quo Vadis Kickers Würzburg?
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    • Antworten
  • 4650246
    Leider haben Sie meine absolute Zustimmung.
    Wie kann man auch auf die Idee kommen keine vernünftige vordere Linie zu besetzen!
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