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Fußball: Regionalliga Bayern
Trainer Martin Lanig spricht nach dem 0:3 der Würzburger Kickers Klartext: "Das ist nicht akzeptabel"
Die Würzburger Kickers verlieren den Anschluss an die Tabellenspitze. Bei der Niederlage gegen Illertissen enttäuscht der amtierende Meister auf ganzer Linie.
So sehr sich die Kickers (in Rot von links) Noah Awassi, Benyas Junge-Abiol und Benjamin Girth auch mühten, Illertissens Torwart Markus Ponath konnten sie nicht bezwingen.
Foto: Julien Christ/Scheuring | So sehr sich die Kickers (in Rot von links) Noah Awassi, Benyas Junge-Abiol und Benjamin Girth auch mühten, Illertissens Torwart Markus Ponath konnten sie nicht bezwingen.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 05.11.2024 02:41 Uhr

Am Samstag, 26. Oktober 2024, um 15.51 Uhr war die Mission Aufstieg für die Würzburger Kickers, zumindest gefühlt, beendet. Mit der 0:3-Niederlage im letzten Hinrundenspiel gegen den FV Illertissen, ist die nach dem knappen 1:0-Derby-Erfolg gegen den FC Schweinfurt 05 und zuletzt neun Spielen ohne Niederlage wieder aufgeflammte Hoffnung, das große Ziel Dritte Liga in dieser Saison noch erreichen zu können, wieder so gut wie erloschen. Es bräuchte, das wird immer deutlicher, schon ein Fußball-Wunders, wenn die Kickers noch einmal an Platz eins heranschnuppern sollten.

"Wir haben heute gesehen, wo wir stehen", sagte Trainer Martin Lanig nach der Niederlage. Ein ganz und gar desillusionierendes Fazit nach einem mehr als ernüchternden Auftritt seines Teams. Denn wenn dieses Spiel das tatsächliche Leistungsvermögen seines Teams widerspiegelt, sind die Rothosen von ihrem eigenen Anspruch meilenweit entfernt. Bis zum Strafraum lief der Ball auch gegen Illertissen bisweilen noch ordentlich durch die Würzburger Reihen, wirklich zielstrebig waren die Bemühungen aber nie. Torgefahr konnten die Kickers trotz zeitweiliger Dauerbelagerung des Illertissener Kastens kaum erzeugen. Viele Versuche verpufften, wirkten zu kompliziert oder waren einfach zu ungenau und technisch unsauber.

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Ganz anders agierten die verletzungsgeplagten Gäste bei ihren wenigen, aber schnörkellosen Vorstößen. Illertissen war bereits in der sechsten Minute mit seiner ersten Chance durch Tobias Rühle in Führung gegangen. Yannick Glessing nutzte zwei weitere Gelegenheiten zu Treffern (63., 88.). Auch wenn er bei einem seiner Tore aus höchst abseitsverdächtiger Position in Richtung Strafraum startete, am Ausgang dieser Partie hätte es wohl nicht viel geändert, wenn das zwischenzeitliche 2:0 für die Gäste nicht gezählt hätte.

Gegentor Nummer zwei: Kickers-Torhüter Vincent Friedsam kann den Schuss von Yannick Glessing nicht parieren.
Foto: Julien Christ/Scheuring | Gegentor Nummer zwei: Kickers-Torhüter Vincent Friedsam kann den Schuss von Yannick Glessing nicht parieren.

Viel zu zahnlos präsentierten sich die Kickers in Offensive wie Defensive. "Das Spiel mit dem Ball können wir", sagte Lanig mit Blick auf manch gefällige, aber wirkungslose Ballstafette im Mittelfeld. "Aber der Fußball hat viele Facetten. Und der Fußball ist auf seine Art und Weise sehr einfach. Diese einfachen Sachen müssen wir erst einmal aufs Feld bekommen. Das wäre erst einmal der nächste Schritt für uns."

Vor allem in Sachen Zweikampfverhalten sprach der Kickers-Trainer seinen Schützlingen ein schlechtes Zeugnis aus: "Das ist nicht akzeptabel", sagte er ohne Umschweife: "Es ist egal, ob man da die Gegentore nimmt, verschiedene Situationen im Mittelfeld, aber auch, wenn es vorne darum geht, Torchancen zu kommen. Da zeigen wir in den Zweikämpfen nicht das, was nötig ist, um erfolgreich zu sein."

Frust pur: Kickers-Verteidiger Tim Kraus nach dem 0:3 gegen Illertissen
Foto: Julien Christ/Scheuring | Frust pur: Kickers-Verteidiger Tim Kraus nach dem 0:3 gegen Illertissen

Umso erstaunlicher war am Samstagnachmittag, dass Lanig trotz allem Ärger über die Einsatzbereitschaft seiner Elf in den direkten Duellen nur zwei Auswechslungen vornahm. Auf die Frage, warum er nicht öfter gewechselt habe, antwortete er: "Von diesen beiden Wechseln haben wir uns im Impulse versprochen." Heißt im Umkehrschluss wohl, den restlichen Bankspielern hat der Trainer nicht zugetraut, noch einmal neuen Schwung ins Spiel zu bringen. Auch das ist ein deutliches Zeichen dafür, was bei den Kickers derzeit im Argen liegt. Vor dem, nach dem knappen Scheitern am Drittliga-Aufstieg in der Vorsaison, mit großen Zielen in die neue Runde gestarteten Klub liegt eine schwere Rückrunde.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
Würzburger Kickers – FV Illertissen 0:3 (0:1)
Würzburg:
Friedsam Kraus, Awassi, Farahnak Meisel, Wessig (78. Harz), Zaiser, Hannemann, Uhl – Junge-Abiol, Girth (60. Japaur).
Illertissen: Ponath Neuberger, Kopf, Jeck Fundel, Cocic (84. Ekinci), Pudic (60. Omore), Vochatzer (90. Wenzel), Gölz Glessing (90. Micic), Rühle (72. Milic).
Schiedsrichter: Tobias Wittmann (Wendelskirchen).
Zuschauer: 1482.
Tore: 0:1 Tobias Rühle (6.), 0:2, 0:3 Yannick Glessing (63., 88.)

 
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  • Rudolf Thomas
    Selbstverständlich trägt der Sportdirektor die Verantwortung. Er ist es, der den Wünschen eines Trainers folgt oder sie ablehnt. Bei der Zusammenstellung des Kaders hat er Kompetenz vermissen lassen. Wie so wechselt der Trainer den einzig torgefährlichen Spieler aus, wenn er keinen adäquaten Ergänzungsspieler auf der Neun hat? In der nahenden Winterpause muss jeder Stein umgedreht werden. Fragt sich nur, wer dazu in der Lage ist und den Durchblick hat?
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  • Erika Stettner
    Herr Thomas, natürlich trägt der Sportdirektor mit die Verantwortung, Aber er stellt den Kader im Sinne des verantwortlichen Trainers zusammen. Die Verantwortlichen des Spielbetriebs sind leider ohne Plan B seitens der Kickers Führungsebene nach der Niederlage gegen Hannover 2 da gestanden. Sie hatten nicht die nötige Zeit einen guten Kader zusammen zu stellen. Dadurch war man gezwungen 3 Wochen vor Rundenbeginn mit so einem Rumpfkader in die Vorbereitung zu gehen. Ich wünsche den Verantwortlichen des Spielbetriebs eine lange Planungsphase für die Zusammenstellung des Kader der Saison 25/26.
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  • Ludwig Bauer
    Ich hoffe der Schein trügt. Abgerechnet wird immer am letzten Spieltag. Ich traue den Kickers für die Rückrunde eine Serie zu, die das erhoffte Ziel erreichen läßt. Aber hierzu gehört eine gewaltige Leistungssteigerung. Wie sagte der Seppl Herberger : der Ball ist rund und ich sage : etwas Glück gehört im Sport immer dazu, aber bitte mit dem Punktesammeln früh anfangen, damit die Nerven nicht frühzeitig blank liegen
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  • Christian Stöckel
    Grauenhaft, einfach nur grauenhaft. Aufstieg ADE ! An den können nur noch Phantasten glauben. Die Kickers können es einfach nicht ! Profifußball in Würzburg ? Beerdigt schnellstens dieses Hirngespinst.
    Schade um das Geld, was dadurch am Dalle noch verbrannt wird.
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  • Burkard Hofmann
    Dublette.
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  • Martin Arold
    Ernüchternder Auftritt in einem Topspiel. Von den Top 5 Gegnern nur Schweinfurt besiegt. Gegen Burghausen, Bayreuth, Illertissen und Bayern II gab's Niederlagen. Nur Friedsam hat die Qualität für 3.Liga.
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  • Burkard Hofmann
    Dublette.
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  • Burkard Hofmann
    Trainer spricht: das ist nicht aktzeptabel! In Fürth wechselt er nur 2x. Heute auch nur 2x! Ersatzspieler bedeuten Ihm nichts! Menschenführungstechnisch hat er nix drauf, nach 7 Spieltagen und ehemaliger Bundeswehrler weiß ich, wovon ich spreche. Klare Meinung : Trainer raus! Reitmeier, Bozesan wären die erheblich bessere, mit Kickersgen ausgestattete , Alternative gewesen!
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  • Christian Stöckel
    Nicht nur die Leistung des Trainers sollte hinterfragt werden, sondern auch die Kaderplanung des Sportdirektors. Wenn nur zwei Spieler gewechselt werden, heißt dies im Umkehrschluß, dass die anderen Einwechselspieler auf der Bank nicht das Vertrauen des Trainers genießen. Was ist das für eine Personalpolitik ?
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  • Erika Stettner
    Herr Stöckel, ihnen ist schon bekannt das der Kader nicht alleine von Sebastian Neumann zusammengestellt wurde,sondern auch nach den Wünschen und Vorstellungen des Ex Trainers. Herr Lanig spielt nicht das gleiche System wie der Ex
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