Nach fünf Minuten ging der SC Würzburg in Führung, nach zehn Minuten fiel das zweite Tor und nach nicht einmal einer halben Stunde war die Partie bereits entschieden. Die Thenriederinnen, die nur noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt haben, gerieten beim Heimspiel gegen die Unterfränkinnen gehörig unter die Räder. Denn die hatten nach den letzten beiden Spielen gegen die Kellerkinder aus Hof und Bad Aibling einiges wieder gut zu machen.
An dem Willen, dies zu tun, ließen die „Dragons“ von Beginn an keinen Zweifel. Auch nach der 3:0-Halbzeitführung ließen sie nicht nach und erzielten in Durchgang zwei innerhalb von drei Minuten den vierten und fünften Treffer, so dass nach einer guten Stunde klar war, wer das Spiel gewinnen und damit gleichzeitig die Meisterschaft in der Bayernliga holen würde.
„Das war die richtige Antwort des gesamten Teams auf die Leichtfertigkeit der vergangenen Partien“, zeigte sich Vereinsvorstand Heinz Reinders zufrieden. Dass der Mannschaft der direkte Wiederaufstieg in die dritthöchste Liga gelingen würde, davon hatte beim Sportclub zu Beginn der Saison niemand zu träumen gewagt. „Wir hatten sehr widrige Umstände, die Rettung der Spielklassen gelang uns erst in letzter Sekunde und das Trainergespann musste quasi ohne Saisonvorbereitung aus zwei Teams eine schlagkräftige Truppe formen“.
Übernahme der Spielklasse
Gemeint ist damit die Übernahme der Spielklassen vom ETSV Würzburg am Ende der Saison 2017/18. Deren erste Mannschaft war aus der Regional- und die Zweite aus der Bayernliga abgestiegen. Der Verein sah sich nicht mehr in der Lage, den Spielbetrieb zu finanzieren. Der SC Würzburg sprang ein und gliederte unter – nach eigenen Aussagen – "erheblichen Anstrengungen"zwei Frauenteams sowie die U17-Juniorinnen in die eigene Abteilung für Mädchen- und Frauenfußball ein. „Das war eine herausragende Leistung aller Beteiligten, die Spielerinnen haben von Anfang an den Neustart mitgetragen und Vollgas gegeben“, lobt Reinders.
Aber auch dem Trainerteam gebühre der allergrößte Respekt, so Reinders: „Das kann man gar nicht hoch genug wertschätzen“. Gernot Haubenthal und sein Co-Trainer Christian Löbel haben gemeinsam mit Torwart-Trainer Heinz Krämer und Teambetreuer Michael Laubmeier mit viel Geduld und großem Engagement den sportlichen Erfolg begründet, ein Engagement, dass sich am Ende ausgezahlt hat.
Noch zwei Ligaspiele
Nun warten noch zwei Spiele in der Bayernliga und dann in der kommenden Saison die Regionalliga auf die Unterfränkinnen. Dort treffen sie auf Schwergewichte wie den 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt, aber auch die Reserven der SGS Essen oder des SC Sand werden Herausforderungen darstellen. „Durch die eingleisige 2. Bundesliga hat die Regionalliga ein deutlich höheres Niveau bekommen, da wird es zunächst einmal darum gehen, sich zu stabilisieren“, kommentiert Gernot Haubenthal die anstehenden Herausforderungen.
Tore: 0:1 Nicole Kreußer (5.), 0:2 Theresa Damm (16.), 0:3 Marie Seeger (25.), 0:4 Theresa Damm (55.), 0:5 Medina Desic (58.).