
Als Vierter der Vorsaison zählte der FC Hopferstadt bereits in der vergangenen Spielzeit zum Kreis der Topteams in der Kreisklasse. Während der fast zwei Jahre dauernden und dann doch abgebrochenen Runde hatte Trainer Christopher Dietl das Team übernommen.
Verständlicherweise rief der 50-Jährige vor der aktuellen Saison einen Platz unter den ersten fünf Mannschaften als Ziel aus. Als Tabellenführer konkretisiert Dietl heute dieses Ziel: "Wenn du sechs Spieltage vor Ende ganz oben stehst, kann der dritte Platz nicht die sportliche Ambition sein. Natürlich wollen wir jetzt auf einem der ersten zwei Ränge abschließen."
Konkurrenz in der Kreisklasse um die ersten zwei Plätze
In der Pflicht sieht Dietl allerdings andere Teams: Neben Hopferstadt kämpfen der FC Kirchheim, die Sp(iel)Vgg Gülchsheim, die Sp(ort)Vgg Giebelstadt und der SV Hoheim um einen Platz in der Kreisliga, wobei Giebelstadt und Hoheim bislang zwei Spiele weniger als die anderen drei Mannschaften bestritten haben.

Auf dem "Platz an der Sonne" gefällt es Hopferstadts Trainer trotz großer Konkurrenz sehr gut: "Wir schätzen die Ausgangslage realistisch ein, kennen aber auch unsere Chancen. Trotzdem habe ich die Wörter Tabellenführung und Aufstieg in der Winterpause aus meinem Wortschatz gestrichen. Ich wollte so den Druck von der Mannschaft nehmen."
Über "positiven Druck" freut sich der Hopferstädter Trainer in den letzten sechs Begegnungen dieser Saison mit seinen Schützlingen sicherlich. Vor allem stehen mit Kirchheim, Gülchsheim und Hoheim noch echte Prüfsteine auf dem Programm.
Trainer von Hopferstadt und Kirchheim verstehen sich gut
Los geht's an diesem Sonntag (15 Uhr) beim Zweiten in Kirchheim. "Ich kenne ihren Trainer Sebastian Wolf schon lange und wir verstehen uns sehr gut. Außerdem pflegen wir eine Art Fangemeinschaft mit Kirchheim. Sebastian schätze ich als fairen Sportsmann und besten Spielertrainer der Liga. Ich würde ihm ebenso den Aufstieg gönnen", zeigt sich Dietl vor dem Spitzenspiel sportlich.
Wie entgegnet der Kirchheimer Spielertrainer? "Den Druck aufzusteigen, haben die anderen. Für mich ist Giebelstadt der Topfavorit. Sie verfügen über den breitesten Kader mit etwa 20 gleichwertigen Spielern." Damit sagt auch Wolf, dass der Aufstieg für ihn mehr Kür als Pflicht sei.

Die verständliche Zurückhaltung leitet er vor allem aus dem enormen Umbruch vor dieser Saison ab: "Zwei Spielertrainer haben den Verein verlassen, weitere drei Spieler haben sich Giebelstadt angeschlossen. Zudem hat der Stammtorhüter seine Laufbahn beendet. Aus diesen Gründen wussten wir nicht, wo wir stehen und sind mit der Entwicklung sehr zufrieden."
Wenn der Vater mit dem Sohn in einer Mannschaft steht
Nicht nur, dass beide den Ball flach halten, und eine Freundschaft den Kirchheimer Trainer mit seinem Hopferstädter Pendant verbindet. Beide verlängerten ihre Verträge bereits über die laufende Spielzeit hinaus. Im Fall von Christopher Dietl auch sein Sohn Jakob.
Der mit sieben Toren hinter Moritz Dopf (17 Tore) zweiterfolgreichste Hopferstädter Torschütze folgte vor dieser Saison dem Lockruf seines Vaters. Für Verein und Trainer war seine Verpflichtung ein echter Zugewinn: "Jakob ist mein verlängerter Arm auf dem Platz. Er spielte in der Jugend von Greuther Fürth, aber am Ende reichte es nicht für den Profibereich." Der 21-Jährige absolvierte bereits seine Trainer-B-Lizenz und aufgrund der guten Ergebnisse wird er im Herbst mit dem Lehrgang für den A-Schein starten.
Dietls Ziel ist es, eine Kreisliga-Mannschaft zu trainieren
Christopher Dietl verrät ein persönliches Ziel: Irgendwann möchte er noch mal eine Kreisliga-Mannschaft trainieren. Am liebsten natürlich schon in der nächsten Saison den FCH und mit seinem Sohn als Spieler. Bei den Prioritäten des 50-Jährigen steht dies allerdings nicht an erster Stelle. Vielmehr blickt der zweifache Familienvater über den Tellerrand hinaus: "Ich sehe mich als Teil des Klubs und möchte dessen Philosophie mitgehen. Wir wollen vor allem auf Einheimische setzen."
Dietl ist auch wegen der guten Jugendarbeit des Vereins von dessen positiver Entwicklung überzeugt. So habe er beispielsweise großes Potenzial in der zweiten Mannschaft gesehen. Immer wieder würde Spielern der Sprung in die erste gelingen, zuletzt Leon Reichl und Sebastian Issing. Weil erfahrene Fußballer in den nächsten Jahren ins "hohe" Fußballalter kämen, wollen die Verantwortlichen auch junge Kicker vom FC Hopferstadt überzeugen. In der Kreisliga fiele ihnen das wohl etwas leichter.