„Es gibt keinen schnelleren Weg, kaputt zu machen, was man in einem Verein aufgebaut hat, als Trainer zu werden“, sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion einmal. Und so oder so ähnlich hat er diese Aussage oft wiederholt. Nun ist Steffen Hofmann aber doch Trainer geworden - bei der jungen zweiten Mannschaft von Rapid Wien, die in Österreichs 2. Bundesliga aufstiegen ist.
Hofmann erfüllte die Bitte der Rapid-Verantwortlichen, nachdem der bisherige Trainer kurz vor dem Saisonstart aus persönlichen Gründen ausgestiegen war. "Rapid braucht Dich. Mach es" , habe ihn Sportchef Zoran Barisic aufgefordert. "Und wenn er das sagt, dann bleibt mir nicht viel übrig", erzählte Hofmann beim Sportportal "Laola1".
Denn Rapid Wien ist nun einmal der Herzensverein von Hofmann, der vergangene Woche seinen 40. Geburtstag feierte. Der Unterfranke aus Kirchheim (Lkr. Würzburg) beendete im Juli 2018 seine aktive Laufbahn nach 16 Jahren als Rekordspieler des Vereins mit 540 Pflichtspielen mit 128 Toren. Bis auf ein halbes Jahr bei 1860 München hatte er dem Klub trotz aller Angebote immer die Treue gehalten. Über 25 000 Zuschauer feierten ihren deutschen "Fußball-Gott" bei seinem emotionalen Abschiedsspiel im Rapid-Stadion in Wien-Hütteldorf. Der Mittelfeldspieler war danach als Talente-Manager für Rapid und als Repräsentant des Klubs tätig. In Wien ist er eine bekannte Persönlichkeit.
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Seiner vierköpfigen Familie hat Hofmann mit dem Einstieg als Trainer nicht unbedingt einen Gefallen getan, wie er offen zugab: "Die Nachricht, dass ich jetzt wieder unterwegs bin, auch bei Auswärtsspielen, ist zu Hause suboptimal angekommen." Aber eine Zeit lang sei das nun eben mal so.
Durch seine Tätigkeit als Talente-Manager kennt er die Spieler, die er jetzt betreut, sehr gut. Und Hofmann wäre nicht Hofmann, wenn er sich nicht mit großem Ehrgeiz in die Aufgabe, die er eigentlich nicht wollte, stürzen würde. "Wenn ich etwas mache, möchte ich es so gut wie möglich machen", sagte er bei "Laola1". Die junge Rapid-Mannschaft solle "ohne Angst und mit viel Freude Fußball spielen." Das Wichtigste sei, "dass wir die Jungs weiterentwickeln und möglichst viele bald in der Kampfmannschaft sehen".
0:3-Niederlage zum Einstand
Zum Einstand gab es für die Rapid-Ikone und seine Mannschaft am Sonntag im ersten Zweitliga-Spiel beim SK Liefering, dem Vorjahresdritten, eine 0:3.Niederlage