zurück
FUßBALL
Steffen Hofmann: Ein Star zum Anfassen
Steffen Hofmann: In seiner unterfränkischen Heimat kennen ihn nur die Eingeweihten, in Österreich alle Fußball-Anhänger. Der 35-Jährige aus Kirchheim spielt seit 14 Jahren beim Rekordmeister Rapid Wien und hat nicht nur als Kapitän einen besonderen Stellenwert.
Hans Strauß
Hans Strauß
 |  aktualisiert: 09.03.2016 03:32 Uhr

Dieser Februar-Abend ist vermutlich nicht die allerbeste Gelegenheit, um etwas zu erfahren über die besondere Beziehung zwischen Rapid Wien und Steffen Hofmann, Österreichs beliebtestem Fußball-Verein und seinem deutschen Kapitän. Über den Vorplatz des Ernst-Happel-Stadions pfeift ein ungemütlicher Wind, drinnen verlieren sich gerade mal 6000 Zuschauer beim Pokal-Viertelfinalspiel gegen Admira/Wacker Mödling. Minusrekord für diese Saison.

Dabei sind zu den sechs Heimspielen von Rapid in der Champions-League-Qualifikation und der Europa League an die 240 000 Besucher gekommen. Österreichs Pokalwettbewerb habe bei weitem nicht den Stellenwert wie der in Deutschland, erklären die Wiener Fußball-Reporter, und dann noch der frühe Anstoßzeitpunkt . . .

Steffen Hofmann im Video-Interview:

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Steffen Hofmann bleibt zunächst auf der Bank. Eine Vorsichtsmaßnahme, beim Vormittagstraining hat er sich leicht den Rücken verdorben. Rapid ist klar überlegen, vergibt aber sogar einen Elfmeter, und nach der Pause kippt das Geschehen. Nun soll es der Kapitän richten. Nach einer guten Stunde kommt Hofmann ins Spiel. „Manchmal reicht schon seine pure Anwesenheit, seine Aura, um alles zu verändern“, sagt Alexander Huber, seit vielen Jahren der Rapid-Spezialist des „Kurier“.

Oder eine entscheidende Aktion von Hofmann. Die Rapid-Fans stöhnen auf, als er einen Freistoß – seine Spezialität – an die Latte dreht. „Wenn der reingeht, gewinnen wir das Spiel“, sagt Hofmann später.

Als alles einer Verlängerung entgegen fröstelt, gelingt dem Außenseiter kurz vor Schluss ein Glückstor zum 1:0-Sieg. Rekordmeister Rapid scheitert damit wieder einmal vorzeitig im Pokal-Wettbewerb, der letzte Cupsieg ist über 20 Jahre her. „Es soll einfach nicht sein“, sagt Hofmann am Tag darauf leise den Kopf schüttelnd. Er zeigt sich im Gespräch als zurückhaltender, freundlicher Mensch, der seine Worte sorgfältig wählt – aber grundsätzlich nicht mehr redet als nötig. Er ist alles andere als „goschert“, wie man in Österreich sagt. Seiner Popularität hat das nicht geschadet, ganz im Gegenteil.

Vier Tage nach dem Pokal-Dämpfer wird Hofmann auf dem Platz mal wieder zeigen, wie groß sein Wert für Rapid auch im fortgeschrittenen Fußballer-Alter von 35 Jahren ist. Austria gegen Rapid, Violett gegen Grün-Weiß, die Mutter aller Derbys in Österreich – auf Wienerisch einfach „das Darby“. Bereits zum 316. Mal stehen sich die beiden Erzrivalen gegenüber. Die österreichische Bundesliga umfasst nur zehn Vereine, da gibt es dieses Spiel gleich vier Mal pro Saison.

Hofmann beginnt auf seiner Stammposition zentral hinter den Stürmern wie aufgedreht. Vor dem 1:0 täuscht Rapids Nummer 11 einen Pass auf den rechten Flügel an, findet dann aber ohne Blickkontakt den einlaufenden Neuzugang Thomas Murg im Zentrum – das ist höhere Fußball-Kunst. Als ein Innenverteidiger der Austria kurz darauf plump einen Strafstoß verursacht, verwandelt Hofmann sicher zum 2:0. Nach nicht einmal einer Viertelstunde sind die Weichen damit für Rapid perfekt gestellt, am Ende stehen ein 3:0-Sieg im Derby und gewachsene Hoffnung auf den Meistertitel.

Es wäre der dritte für Hofmann mit Rapid nach 2005 und 2008. Der letzte Höhepunkt, auf den er im Herbst seiner Karriere hofft. Weil er sich körperlich gut fühlt, hat er seinen Vertrag noch einmal um eine Saison verlängert. Aber vielleicht ist wirklich erst 2018 mit 37 Jahren Schluss für ihn bei Rapid, wie er es sich einmal ausgemalt hat.

In Unterfranken ist Steffen Hofmann aus Kirchheim, 25 Kilometer südlich von Würzburg gelegen, nur den Eingeweihten ein Begriff. In Österreich kennt jeder Fußball-Fan den deutschen Dauerbrenner, den „ewigen Steff“. Das Wiener Stadtmagazin „Falter“ bezeichnete ihn gerade als den wichtigsten Sportler der Millionenstadt. Seit 2002 schon spielt er für Rapid. 14 Jahre beim selben Verein, das ist völlig ungewöhnlich im Profi-Fußball. Er ist für mehr als eine Spielergeneration der prägende Spieler der Tipico-Bundesliga, da die meisten österreichischen Nationalspieler ihr Geld im Ausland verdienen. Die Fans der Grün-Weißen haben ihn frühzeitig zum „Fußball-Gott“ ausgerufen. Ein Ehrentitel, mit dem allerorts sparsam umgegangen wird. Bei Bayern München hatte ihn zuletzt nur Bastian Schweinsteiger erhalten.

Steffen Hofmann hat sich seinen enormen Stellenwert erarbeitet, Jahr um Jahr immer wieder: als Torschütze und noch häufigerer Vorbereiter, als feiner Techniker und kämpferisches Vorbild. „Ich bin eben immer geblieben, das ist das Eine. Rapid ist ein Arbeiterverein, das ist das Andere. Da wollen die Leute sehen, dass du in 90 Minuten alles gibst. Egal, ob du einen guten oder schlechten Tag hast – das muss immer drin sein“, sagt er in seinem speziellen Wienerisch mit dem rollendem fränkischen „R“. Sprachlich noch nicht so angepasst hat sich Andreas Müller, der Geschäftsführer Sport. Er ist auch erst seit zwei Jahren beim Verein. „Steffen ist das Aushängeschild von Rapid. Seine Identifikation mit dem Klub ist imponierend“, sagt der 53-Jährige, der vorher als Sportdirektor bei Schalke 04 und der TSG Hoffenheim tätig war. Rapid, sagt Müller, sei vergleichbar mit Schalke. „Die Fans stehen morgens auf mit ihrem Verein und gehen abends mit ihm zu Bett. Es gibt die ganze Skala der Gefühle von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt.“

Bereits vor seiner zweiten Saison im Wiener Stadtteil Hütteldorf wurde Hofmann vom damaligen Trainer Josef „Pepi“ Hickersberger zum Spielführer ernannt. „Mit 23 Jahren Kapitän zu werden, nach einem Jahr und als Deutscher – auch das hat mir gezeigt, dass es der richtige Verein für mich ist“, sagt er.

Das Gefühl, gebraucht zu werden, hatte er bei Bayern München nicht verspürt. Hofmann erhielt nach der Ausbildung im FCB-Internat, in das er mit 16 gezogen war, und der Zugehörigkeit zur Regionalliga-Mannschaft für die Saison 1991/92 zwar Zugang zum Profikader. Doch die Konkurrenz im Mittelfeld mit Stefan Effenberg, Mehmet Scholl und Owen Hargreaves war zu groß für ihn. Hofmann spielte in der gesamten Bundesliga-Runde genau eine Minute lang.

Da kam 2002 die Anfrage von Lothar Matthäus, der als Trainer von Rapid einen offensiven Mittelfeldspieler suchte, gerade richtig. „Ich dachte, als nächster Schritt wäre Österreich ganz gut für mich.“ Als Hofmann in Wien ankam, war Matthäus schon entlassen und aus dem vermeintlichen Sprungbrett Rapid wurde eine Lebensaufgabe. „Manchmal spielt das Leben eben so“, sagt Hofmann.

Dass er seine spätere Frau Barbara, die Tochter eines Jahreskartenbesitzers, schon bei der Vorstellung der Neuzugänge kennenlernte, machte Wien auf Anhieb noch sympathischer. „Es ging relativ schnell, dass wir zusammen waren, und wir sind es immer noch.“ Eine Partnerin, die sich für Fußball interessiert, das war gut angesichts der dominanten Rolle, die das runde Leder auch zu Hause in Kirchheim gespielt hatte. „Bei uns ist es immer nur um Fußball gegangen, und das ist immer noch so.“ Vater Hans-Dieter schoss einst für den FC Kirchheim in der Landesliga Tore, Bruder Alexander spielte auch und ist jetzt Trainer der ersten Mannschaft, die in der Kreisliga Würzburg daheim ist. „Ich verfolge immer, wie es meinem Heimatverein geht und wie die Kickers gespielt haben“, sagt Hofmann. Er trug in der Jugend zwar das Trikot des Lokalrivalen WFV, aber „es freut mich einfach, dass jetzt ein Würzburger Verein in der Dritten Liga spielt“.

„Steffen ist ein Wohlfühlspieler. Er hat hier sein Glück gefunden“, erklärt Geschäftsführer Müller den Dauerbrenner. „Ich bin jemand, der Harmonie braucht“, bestätigt Hofmann. „Ich glaube nicht, dass es gut für mich gewesen wäre, zum Beispiel nach Russland zu gehen. Aber natürlich wäre es möglich gewesen, in Deutschland zu spielen oder in einer anderen größeren Liga.“

Einmal wagte er den Wechsel, ging Anfang 2006 zum Zweitligisten TSV 1860 München. „Es war damals sehr verlockend, in der neuen Allianz Arena zu spielen. Die Löwen waren Vierter und wollten hoch, am Ende sind wir gerade so nicht abgestiegen. Es war ein lehrreiches halbes Jahr. Ich habe miterlebt, wenn in einer Mannschaft so gut wie gar nichts stimmt.“

Hofmann wechselte zurück zu Rekordmeister Rapid, wo man ihn mit offenen Armen aufnahm. „Es hätte auch andere Möglichkeiten gegeben“, sagt er. Der Retortenklub Red Bull Salzburg soll ihm viel Geld geboten haben. „Aber ich wusste, was ich bei Rapid habe und dass sich meine Familie wohl fühlt.“ Wieder zurückzugehen, sei nicht einfach für ihn gewesen. „Die Erwartungen waren gewaltig.

Aber es ist einigermaßen gut gegangen.“ 2009 dachte er über einen Wechsel zu RCD Mallorca nach, unterschrieb aber doch für die nächsten drei Jahre in Wien. „Da war es ziemlich klar, dass ich bis zum Karriereende bleibe.“

Verarbeitet und abgehakt hat Hofmann auch, dass er kein Nationalspieler geworden ist. Ende 2004 wollte ihn Bundestrainer Jürgen Klinsmann zu einer Asien-Tournee des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mitnehmen, aber eine geplante Mandeloperation ließ sich nicht aufschieben, und die Chance kam nicht mehr wieder. Vor der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz hatte der österreichische Fußball-Verband (ÖFB) die Idee, Hofmann einzubürgern. Das Vorhaben blieb im juristischen Dickicht hängen. Hofmann hatte für Nachwuchs-Mannschaften des DFB gespielt, und der ÖFB stellte sich wohl auch nicht gerade geschickt an.

„Während die EM lief, war es sehr bitter für mich, dass ich nicht habe mitspielen können. Jeder träumt doch davon, mal bei einem solchen Turnier dabei zu sein“, sagt Hofmann. Mittlerweile gewinnt er der großen Enttäuschung auch Positives ab. „Ich hab die Länderspielpausen zum Regenerieren nutzen können – vielleicht auch ein Grund, dass ich noch immer spielen kann.“

Von Verletzungen ist der eher zierliche Hofmann (1,73 m/72 kg) in seiner Karriere weitgehend verschont geblieben. Am meisten setzte ihm 2010 eine langwierige Schambeinverletzung zu, zwei Mal riss er sich das Innenband im Knie. „Steffen ist ein schlauer Spieler, der nicht blind in die Zweikämpfe geht“, sagt Müller. Und seinen unbändigen Ehrgeiz hat Hofmann mittlerweile zu zügeln gelernt. Er ist nicht mehr sauer, wenn er nicht in der Startformation steht, und nimmt auch mal eine Trainingspause gerne an. „Wenn man in einem gewissen Alter ist, denn hört man mehr auf seinen Körper. Ich habe nicht das unbedingte Verlangen, in jedem Spiel auf dem Platz stehen zu müssen, so wie das früher der Fall war“, sagt Hofmann. „Ich weiß, dass ich der Mannschaft nur helfen kann, wenn ich wirklich fit bin.

“ Für ihn sei es im Training besser, „dass ich weniger mache, das aber intensiv“. Eine gesunde Lebensweise gehört für ihn dazu: kein Zucker, sehr wenig Kohlehydrate. Und wenn es um die Pflege seines Körpers geht, ist er überaus penibel.

Seinen Spielstil hat Rapids Denker und Lenker verändert. „Ich spiele mittlerweile meist nicht mehr den letzten, sondern eher den vorletzten Pass. Ich versuche das Spiel zu ordnen, ab und zu etwas auch Ruhe hineinzubringen, weil die Jungs doch alle einen sehr starken Drang nach vorne haben.“

Hofmann ist die Konstante, die Mannschaft um ihn wechselt. Damit hat er sich abgefunden. Im Sommer gehen wieder Spieler weg, Thanos Petsos hat bereits bei Werder Bremen unterschrieben. Rapid setzt aus Prinzip auf den Nachwuchs. Wenn im österreichischen Fußball etwas gut funktioniert, dann ist es die Arbeit der Jugendinternate.

Besonders gut setzte sich Rapids junge Mannschaft in dieser Saison international in Szene. In der Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League schaltete man zunächst überraschend Ajax Amsterdam aus (2:2, 3:2), um dann sehr unglücklich an Schachtjor Donezk zu scheitern (0:1, 2:2). Der Pfosten stand beim Rückspiel in der Nachspielzeit in Lemberg, wo Donezk Heimspiele austragen muss, dem Siegtor im Weg.

Dafür ließ sich das Trostpflaster Europa League traumhaft an. Rapid gewann seine Gruppe mit fünf Siegen in sechs Spielen vor dem spanischen Favoriten FC Villareal, Viktoria Pilsen und Dinamo Minsk. Erstmals seit 20 Jahren schaffte der Klub wieder den Einzug in eine europäische K.-o.-Runde. „Das ist etwas ganz Besonderes“, sagt Hofmann. Er erfuhr nach vier Europacup-Toren und starken Auftritten auch persönlich große Anerkennung: Mit 35 Jahren vom europäischen Fußballverband Uefa in die Elf der Vorrunde gewählt zu werden, das ist schon was.

Umso unerwarteter kam das 0:10-Debakel in der Runde der letzten 32 gegen den aus der Champions League gekommenen FC Valencia. Dem 0:6 im Hinspiel in Spanien folgte ein 0:4 beim Rückspiel in Wien. „Das waren zwei Klassen Unterschied“, musste Sportchef Müller einräumen. Eine Erinnerung daran, dass Österreichs Klubfußball im europäischen Ranking nur auf Platz 16 steht. Hofmann musste in Valencia kurz vor der Pause, als es bereits 0:5 stand, mit einer Wadenprellung vom Feld. Die Kamera verfolgte seinen langen, einsamen Weg in die Kabine. Das Rückspiel erlebte er verletzt nur als Zuschauer.

Im letzten August war Hofmanns Tochter Emily plötzlich zum YouTube-Star geworden. Ein Video aus dem ukrainischen Fernsehen zeigte die bitteren Tränen, die sie nach dem Ausscheiden gegen Donezk auf der Tribüne vergoss. Die Sommerferien hatte Steffen Hofmann genutzt, um seine ganze Familie mit nach Amsterdam und Lemberg zu nehmen: „Schöne Städte, wo man auch etwas anschauen kann.“ Drei Kinder haben die Hofmanns: neben Emily (8) noch Sophie-Marie (11), deren Taufpate Owen Hargreaves ist, und den kleinen Moritz (4). Steffen Hofmann ist ein Familienmensch: „Wenn ich nicht für Rapid unterwegs bin, verbringe ich die Zeit mit meinen Kindern.“

So zählt zu seinen Lieblingsorten in Wien auch der Spielplatz in der Nähe der Dachwohnung in einem Altbau im zentrumsnahen Bezirk Mariahilf. Hofmann ist ein überzeugter Großstädter, besser: ein überzeugter Wiener. „Die Stadt hat sehr viel zu bieten, wir sind viel unterwegs.“ Die warmen Monate verbringt die Familie aber gerne in der Nähe von Baden, wo die Schwiegereltern ein kleines Haus an einem Badesee besitzen. Hofmanns Töchter tanzen im Ballett, deshalb ist die Familie häufig bei Musical-Aufführungen in der Volksoper. Zu seinen Freunden zählen auch Tänzer der Staatsoper.

Was in seiner Wahlheimat politisch passiert, liegt Hofmann am Herzen. Im letzten Herbst engagierte er sich in einem Werbespot für die Wiederwahl des SPÖ-Bürgermeisters Michael Häupl, der sich gegen den umstrittenen FPÖ-Bundesobmann Heinz-Christian Strache durchsetzen musste. „Ich habe nicht nur Lob dafür bekommen.

“ Aber Hofmann ist auch privat ein engagierter Mensch: „Es ist wichtig, nicht blind durchs Leben zu gehen.“ Er unterstützt den „Sterntalerhof“, eine Erholungsstätte für Familien mit schwer erkrankten Kindern, und die „Gruft“, die sich um Obdachlose in Wien kümmert. „Wenn sie was brauchen, wissen sie, dass sie immer anrufen können.“

Zum Training auf den Plätzen neben dem Happel-Stadion im Prater fährt Hofmann stets mit der U-Bahn – ziemlich ungewöhnlich für einen Fußball-Profi mit öffentlichem Star-Status, der laut transfermarkt.de eine Million Euro im Jahr verdient und damit in Österreich das Toplevel erreicht hat. Aber Hofmann ist ein Star zum Anfassen, das Nutzen der „Öffis“ ist für ihn ganz normal: „Autofahren in Wien ist manchmal mühsam. Die U-Bahn ist einfach stressfrei für mich, es dauert nicht wirklich länger.“ Und das Erkanntwerden ist kein Problem für ihn. „Vielleicht muss man ab und zu ein Foto machen oder ein Autogramm geben, aber das stört mich nicht, das gehört einfach dazu.“

Auch damit passt er sehr gut zu seinem Verein, der nicht nur sehr viel Wert auf Tradition legt, sondern auch auf die Nähe zu den Mitgliedern und Fans. Steffen Hofmanns Zukunft nach der aktiven Laufbahn liegt in Wien und bei Rapid, dessen neues Stadion in Hütteldorf gerade der Vollendung entgegengeht. Im Juli wird es eröffnet, Hofmann wird es noch als Spieler erleben. „Meine zweite Karriere wird auch bei diesem Verein beginnen, ich bin jetzt so lang da und gehöre schon zum Inventar“, sagt er. „Man wird sehen, wo ich meinen Platz finde, um nützlich zu sein und Spaß zu haben.“ Geschäftsführer Müller schätzt seine Meinung, tauscht sich regelmäßig mit ihm aus. Eine Fortbildung im Managementbereich hatte er geplant, „aber ich habe es mir leichter vorgestellt, das nebenbei zu machen“.

Wenn es um wichtige Termine geht, dann ist er als Gesicht von Rapid schon jetzt unverzichtbar – ob das nun die Bewerbung eines Crowd-Investments für das Stadion ist, der Empfang zum 90. Geburtstag eines früheren Spielers bei Bundespräsident Fischer oder Verhandlungen mit Geschäftspartnern. „Wenn da ein ehemaliger Spieler bei Gesprächen dabei ist, ist das für die emotionale Ebene gut“, weiß Hofmann.

Eine Trainer-Tätigkeit bei Rapid mag er sich allenfalls im Nachwuchs-Bereich vorstellen. Steffen Hofmann sieht da ganz klar: „Es gibt keinen schnelleren Weg, kaputt zu machen, was man in einem Verein aufgebaut hat, als Trainer zu werden.“

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kirchheim
Hans Strauß
Ajax Amsterdam
Alexander Huber
Andreas Müller
Bastian Schweinsteiger
Deutscher Fußball-Bund
FC Bayern München
FC Valencia
Heinz-Christian Strache
Jürgen Klinsmann
Kapitäne
Lothar Matthäus
Mehmet Scholl
Owen Hargreaves
Real Club Deportivo Mallorca
Schalke 04
Stefan Effenberg
TSG Hoffenheim
TSV 1860 München
U-Bahn
UEFA
UEFA Europa League
Werder Bremen
Österreichischer Fußball-Bund
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top