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Fußball: Kreisliga WÜ 1
Spahmanns Sparfüchse: Beim ETSV Würzburg zahlen die Trainer in die Mannschaftskasse
Der Kreisliga-Spitzenreiter ETSV Würzburg eilt von Sieg zu Sieg: Trainer Gerald Spahmann über die wundersame Wirkung einer sportlichen Niederlage und die eigenen Ansprüche.
Gerald Spahmann, Trainer beim ETSV Würzburg, schaut sich ein Spiel seiner Mannschaft an. Die Würzburger führen die Tabelle in der Fußball-Kreisliga 1 an.
Foto: Julien Becker | Gerald Spahmann, Trainer beim ETSV Würzburg, schaut sich ein Spiel seiner Mannschaft an. Die Würzburger führen die Tabelle in der Fußball-Kreisliga 1 an.
Florian Geiger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:47 Uhr

Mit dem neuen Trainer Gerald Spahmann und einem noch breiteren Kader als in der Vorsaison ist der ETSV Würzburg in die Spielzeit gestartet. Die Konkurrenz überhäufte den Dritten der vergangenen Runde mit Vorschusslorbeeren. Allerdings ging der Saisonstart gegen Aufsteiger Giebelstadt gleich mal daneben.

Dem sportlichen Fehlstart gewinnt Spahmann mittlerweile nur Positives ab, denn das Sportgericht sprach dem ETSV Würzburg wegen eines unberechtigten Spielereinsatzes bei den Gästen die drei Punkte im Nachgang trotzdem zu. Ebenso sei der Warnschuss genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen: "Die Niederlage hat unsere Sinne erneut geschärft. Wir kennen unsere Qualitäten, allerdings haben wir in diesem Spiel zu wenig investiert."

Beim ETSV gibt es seit dieser Saison wieder eine Frauen-Mannschaft

Bis heute folgten darauf sieben Siege und zwei Unentschieden, eine "meisterliche" Bilanz also? Das Saisonziel formuliert Gerald Spahmann mit einer Prise Humor: "Eine bessere Platzierung als letzte Runde, das wäre doch was." Was Platz eins oder zwei bedeuten würde. Einen 28 Mann starken Kader, und nur für die erste Mannschaft, haben wohl nur wenige Kreisligisten.

Vor allem defensiv scheinen die Mannen von der Mergentheimer Straße sicher zu stehen, erlaubten nur fünf Gegentore, die zweitbeste Mannschaft der Liga hat sich schon zehn mehr eingefangen. Spahmann verrät dazu eine besondere Motivation: "Nach einem Spiel ohne Gegentor muss jedes Mitglied des Trainerteams fünf Euro in die Mannschaftskasse zahlen, für jedes Gegentor zahlt die Mannschaft aber mit Pfostenläufen im nächsten Training." Fünfmal zahlte das Trainerteam bereits, fünfmal mussten die Spieler laufen.

"Eine bessere Platzierung als letzte Runde, das wäre doch was."
Gerald Spahmann, Trainer beim Kreisliga-Ersten ETSV Würzburg

Dominik Grasser und Jakub Phouthavong sind Spahmanns Co-Trainer. Damit haben die Verantwortlichen auch außerhalb des Platzes neue Maßstäbe gesetzt. Nach der Vorstellung des stellvertretenden Abteilungsleiters Daniel Wegmann hat die positive Entwicklung aber noch Raum nach oben: "Wir sind mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden. Eine Aufstiegspflicht sehen wir aber weder bei der ersten noch zweiten Mannschaft."

Natürlich freuten sie sich "über Anfragen von neuen Spielern" und würden auch "einen Aufstieg in die Bezirksliga nicht ausschlagen". Jedoch gibt es laut Daniel Wegmann weitere Ziele: "Wir haben wieder eine Frauen-Mannschaft im Spielbetrieb angemeldet, was für das Vereinsleben eine absolute Bereicherung darstellt. Wichtig ist uns ebenfalls, dass wir die Jugend wieder einbinden. Auch hier sind wir auf einem sehr guten Weg."

Der Trainer warnt vor einer Niederlage am Festwochenende

Der Adler-Blick gehe freilich nach oben, allerdings mit Demut und Realitätssinn: "Andere Vereine wie Heidingsfeld haben aus ihrer Historie mehr Erfahrung und gewachsene Strukturen. Da liegt noch viel Arbeit vor uns." Wegmanns letzter Satz zählt gewiss auch für das bevorstehende Ligaspiel an diesem Samstag, 8. Oktober, um 15 Uhr gegen Eibelstadt, das zum "Oktoberfest" bei der Bahn stattfindet. Bereits um 13 Uhr tritt die Reserve in der A-Klasse gegen Rottendorf II an.

Trotz des Favoritenstatus hebt Gerald Spahmann vor dieser Partie warnend den Zeigefinger: "Vor dem Hintergrund des Festes sind die Spiele etwas Besonderes. Natürlich wollen wir sechs Punkte einfahren. Aber Eibelstadt hat zuletzt zweimal gewonnen und sich von einer schlechten Anfangsphase erholt."

Spahmann weiß, weshalb er warnt: Im vergangenen Jahr standen beide Männer-Mannschaften nach dem Festwochenende mit leeren Händen da. Noch mal soll dem ETSV  Würzburg das nicht passieren.

 
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