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Basketball: Bundesliga
Schwache Dreierquote sorgt für Frust bei Sasa Filipovski: Die Würzburg Baskets verlieren zum vierten Mal in Folge
Die Würzburg Baskets zahlen derzeit den Preis für ihren Erfolg der Vergangenheit. Wer gegen Chemnitz stark aufspielte und wer einen ganz schwachen Tag hatte.
Davion Mintz ging immer wieder mit viel Tempo zum Korb, traf allerdings aus der Distanz gegen Chemnitz auch keinen seiner vier Versuche.
Foto: Julien Becker | Davion Mintz ging immer wieder mit viel Tempo zum Korb, traf allerdings aus der Distanz gegen Chemnitz auch keinen seiner vier Versuche.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 25.03.2025 02:36 Uhr

Es war die wettbewerbsübergreifend vierte Niederlage für die FIT/One Würzburg Baskets. Bei der 83:90 (36:40)-Pleite gegen die Niners Chemnitz wurde den Domstädtern vor allem ihre schwache Quote aus der Distanz zum Verhängnis. Die große Party zu Ehren des ehemaligen Baskets-Kapitäns Felix Hoffmann, dessen Trikot vor dem Spiel unter die Hallendecke gezogen wurde, war damit ein bisschen getrübt. "Es tut mir leid, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben, weil Felix ein toller Kapitän war und einen Sieg verdient gehabt hätte", fasste der etwas frustrierte Trainer Sasa Filipovski die Partie zusammen.

Dass die Würzburger zur Pause, nachdem sie keinen ihrer zehn Dreipunktewürfe getroffen hatten , überhaupt noch im Spiel waren, lag dieses Mal an Lukas Wank, Owen Klassen und Mike Lewis II. Das Trio, das sonst eher die kleineren Geigen spielt, erzielte vor der Pause 28 der 36 Würzburger Punkte. Zac Seljaas und Jhivvan Jackson blieben hingegen in der ersten Spielhälfte ohne erfolgreichen Feldwurf. "Trotz der schwachen Dreierquote in der ersten Halbzeit, sind wir bis zur Pause noch einmal zurückgekommen", lobte Filipovski sein Team.

Aber speziell dem Würzburger Topscorer Jackson war die Frustration über seine schwache Partie deutlich anzumerken. Der gebürtige Puerto-Ricaner ließ sich Ende des zweiten Viertels frustriert auswechseln. Der taktische Kniff des Chemnitzer Trainers Rodrigo Pastore, mit Nicholas Tischler einen großen physischen Verteidiger gegen Jackson zu stellen, war aufgegangen. Mit nur vier Punkten beendete der zweitbeste Punktesammler der BBL die Partie.

Jhivvan Jackson bei seiner Auswechslung kurz vor der Pause. Die Körpersprache des Würzburger Topscorers spricht Bände.
Foto: Julien Becker | Jhivvan Jackson bei seiner Auswechslung kurz vor der Pause. Die Körpersprache des Würzburger Topscorers spricht Bände.

Die Chemnitzer dagegen trafen im ersten Viertel schon fünf von acht Dreipunktwürfen und dürften sich geärgert haben, dass sie nicht mit mehr als vier Punkten Vorsprung in die Pause gingen. Schon nach dem Heimspiel gegen Rostock hatte Filipovski ironisch gefragt, warum eigentlich die Gegner ausgerechnet in der Würzburger Heimspielstätte so gut von außen treffen. Die Partie am Sonntagnachmittag bildete dafür das Paradebeispiel. Die Würzburger hatten nach drei Vierteln bei 16 Versuchen von jenseits der Dreipunkte-Linie kein einziges Mal getroffen. Chemnitz indes verwandelte im gleichen Zeitraum elf seiner 23 Dreierversuche. 

Starker Auftritt von Neuzugang Mintz

Trotzdem hatten sich die Würzburger kurz vor Ende des dritten Viertels bis auf 57:58 herangekämpft, was auch am starken Davion Mintz lag. Der Neuzugang war mit 22 Punkten bester Punktesammler der Unterfranken. Den ersten Würzburger Dreier traf Seljaas erst nach dem 15:2-Lauf, der das Spiel für die Gäste entschied. Dem Vier-Punkte-Spiel ließ Seljaas im nächsten Angriff gleich den nächsten Dreier folgen. In der Brust des Chemnitzer Teammanagers dürften in diesem Moment wohl zwei Herzen geschlagen haben. Pascal Kühne sieht nicht nur aus, wie der Würzburger Kapitän, inklusive Vokuhila und Schnauzbart, sondern outete sich im Interview mit der Freien Presse auch als großer Fan des Mormonen.

Die Chemnitzer Antwort erfolgte natürlich wieder per Dreier. Rückkehrer Kevin Yebo, der einen gut dotierten Drei-Jahres-Vertrag beim FC Bayern München auflöste, um wieder für die Niners auflaufen zu können, verwandelte den 14. Chemnitzer Dreipunktewurf zur erneuten Zehn-Punkte-Führung. Weil Seljaas im Schlussviertel dann mit 12 Punkten und drei Dreiern die Würzburger Fans ins Spiel brachte, hatten die Würzburger sogar noch die Chance auf die Wende. Doch ein vergebener Korbleger von Lewis und das sichere Chemnitzer Händchen an der Freiwurflinie brachten den Auswärtssieg der Sachsen unter Dach und Fach. 

Doppelbelastung als Grund für die Niederlagen

Weiter geht es für die Würzburger am Mittwoch mit dem nahezu bedeutungslosen Spiel gegen Promitheas Patras in der Basketball Champions League. Die Entscheidung ums Weiterkommen fällt eine Woche später bei der Partie in Derthona. "Wir zahlen aktuell den Preis für unsere Erfolge. Wir können das einschätzen, auch wenn mich natürlich jede Niederlage ärgert", erklärte Filipovski die Niederlagenserie seiner Mannschaft mit der Doppelbelastung aus Champions League und Bundesliga im März.

Basketball: Bundesliga, Männer
FIT/One Würzburg Baskets – Niners Chemnitz 83:90 (14:19, 22:21, 21:22, 26:28)
Würzburg: Mintz 22, Seljaas 17, Lewis 16, Klassen 9, Wank 8, Steinbach 5, Jackson 4, Dawkins 2, Ugrai, Bleck, Skladanowski (beide nicht eingesetzt).
Chemnitz: Gilyard 16, Lansdowne 16, Yebo 12, Nkamhoua 11, Tischler 10, Jefferson 8, Richter 7, Bailey Jr. 6, Garrett 4, Koppke, Gregori, Bedime (alle drei nicht eingesetzt).
Rebounds: 39 – 36. Vorlagen: 12 – 15. Ballverluste: 8 – 12. Treffer aus dem Feld: 28/68 (41%) – 29/63 (46%). Dreier: 4/27 (15%) – 14/33 (42%). Freiwürfe: 23/27 (85%) – 18/22 (82%). Schiedsrichter: Benjamin Barth, Kristap Konstantinovs, Sascha Gilbert. Zuschauende: 3140.

 
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  • Maxi Schaefer
    Leider ist diese Art des Basketball Spiels wie es aktuell in Würzburg praktiziert wird nicht konkurrenzfähig. Zu langsam, zu statisch, kaum Ideen, viele einfache Fehler, Uhr runter spielen und dann auf den glücklichen Wurf hoffen. Das reicht definitiv nicht für die Play Ins.
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  • Thomas Diener
    Die Doppelbelastung als Hauptgrund halte ich für ein wenig übertrieben . Zu statisch im
    Angriffsspiel , wenig Rebounds und schnelle Hände in der Abwehr und teilweise unnötige frühe Foulbelastung sorgen dafür das man im Endspurt dieses Jahr wenig Glück und Erfolge hat . Viel zu leicht auszurechnen , kein einziger überraschender Paß im Angriff und das lange Dribbeln der Aufbauspieler ohne Zug zum Korb sorgen dafür das sich jede gegnerische Mannschaft darauf einstellen kann .
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