Die Nachricht kam Sekunden nach Abpfiff der Zweitliga-Partie der Würzburger Kickers gegen den 1. FC Nürnberg: Kickers-Investor Thorsten Fischer will mit seiner Firma Flyeralarm als Sponsor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) aussteigen. Der Grund: die zahlreichen Fehlentscheidungen zuungunsten der Rothosen in dieser Saison. Beim Frankenduell am Sonntag war FCN-Verteidiger Lukas Mühl nach einer Notbremse gegen Kickers-Angreifer Ridge Munsy mit Gelb statt Rot davon gekommen. Der Video-Assistent hatte trotz dieses eigentlich deutlichen Fehlers von Schiedsrichter Tobias Reichel (Stuttgart) nicht eingegriffen. Das brachte offenbar bei Fischer, dessen Firma 49 Prozent an der Kickers-Profi AG hält, das Fass zum Überlaufen.
"Seit über sieben Jahren sind wir stolzer Partner und Sponsor des DFB - mit heute gewesen! Nach heute elf spielentscheidenden Fehlentscheidungen kündige ich auf diesem Wege vorab in mündlicher Form - mit aller Gelassenheit und ohne Emotionen - sämtliche Verträge mit dem DFB. Dies betrifft mein komplettes Sponsoring für die Nationalmannschaft und den DFB. Ich habe den Glauben wie Hoffnung an eine Gleichbehandlung und seriöses Geschäftsgebaren verloren. Seien Sie versichert, dass mir auch bewusst ist, dass unser Team nicht immer die beste Leistung abgerufen wie gezeigt hat. Aber diese krassen, ich sage mittlerweile mutwilligen Fehlentscheidungen gegen uns, lassen uns keine andere Wahl", so Fischer in einer Sekunden nach der Partie am Sonntag verschickten Erklärung. Es geht dabei wohl vor allem um die Banden-Werbung bei Länderspielen und, laut "Bild", um rund vier Millionen Euro für den DFB. Der Vertrag läuft 2023 aus. Fischer will ihn nun fristgerecht kündigen.
Ob diese Kündigung auch Auswirkungen auf das Engagement des Druckunternehmens für die Frauen-Bundesliga hat, steht noch nicht fest. Dieses Thema prüfe man separat, wie Fischer in einer nachgereichten Erklärung unterstreicht: "Weil die Frauen in dieser männerlastigen Domäne DFB überhaupt nichts dafür können." Die höchste deutsche Spielklasse heißt seit 2019 Flyeralarm Frauen-Bundesliga.
In der zweithöchsten Männer-Liga fühlten sich die Kickers in dieser Saison mehr als einmal verschaukelt. "Diese Schläge auf den Kopf sind irgendwann nicht mehr auszuhalten", so Kickers-Sportvorstand Sebastian Schuppan: "Das kann nur Rot sein, nicht Gelb. Morgen kommt wieder ein Anruf vom DFB: 'Herr Schuppan, tut mir Leid, das war eine Fehlentscheidung.' Dann sage ich super, dann geht's immer so weiter. Das kann man nicht mehr akzeptieren. Dann kommt im Nachhinein eine Entschuldigung. Es wäre schön, wenn man das mal im Spiel machen würde. Da hätte ich keinen Monitor gebraucht. Wenn man das pfeift, kann es nur Rot sein. Ich habe mit dem Linienrichter gesprochen, der hat gesagt, der Torwart kann da noch rankommen. Woher soll er das wissen? Das ist hypothetisch."
Das läuft seit sieben Jahren unabhängig vom Engagement bei den Kickers.
Von daher ist das eine echt starke Entscheidung für die Kickers. Herr Fischer wird auch woanders Werbeflächen finden, jedoch war die in den Stadien schon sehr prominent mit großer Reichweite.
Der treue Kickersfan fragt sich, ob auch hier wieder der hoffentlich bald der Vergangenheit angehörende Möchtegern Napoleon aus Ascheberch wieder seine Finger im Spiel hat. Nachdem die Verantwortlichen am Dalle das Projekt "2.Liga" glorreich in den Sand gesetzt haben, müssen nun Verschwörungstheorieren vom eigenen Unvermögen ablenken. Es wäre besser, Hr. Fischer würde demütig aus eigenen Fehlentscheidungen die richtigen Schlüsse ziehen, als die Würzburger Kickers national vollends der Lächerlichkeit preiszugeben. Ich schätze, dass der DFB die Zuwendung von Herrn Fischer leicht und locker verschmerzen kann. Blöd gelaufen, Herr Fischer, aber ich glaube Ihre Millionen machen beim DFB wenig Eindruck! Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, mit Michael Schiele auf dem Teppich zu bleiben, als Europapokal-Visionären blindlings ins Verderben zu folgen ??
Jetzt noch die Causa Magath klären und dann in der 3.Liga neu beginnen.
könnte man ja auch einfach mal in die Firma stecken...
also in die Firma flyer alarm
die Mitarbeiter würden sich freuen...
Folgende Schiedsrichter-Entscheidungen meint Fischer:
28. Sp. 1.FC Nürnberg: Keine Rote Karte nach Foul an Munsy
27. Sp. Sandhausen: unberechtigter Elfmeter gegen Kickers
26. Sp. Regensburg: Foul an Ronstadt vor dem Ausgleich
21. Sp. Kiel: Elfmeter zur Kieler Führung nach Faustabwehr von Bonmann (DFB setzt nach dem Spiel den VAR ab!)
20. Sp. Fürth: unberechtigter Elfmeter
18. Sp. Aue: Tor für Aue, trotz Abseits
10. Sp. Sandhausen: Kein Foul von Kwadwo vor 1:2
9. Sp. Regensburg: unberechtiger Elfmeter und Platzverweis Hoffmann
7. Sp. Heidenheim: unberechtigter Elfmeter
6. Sp. Bochum: 16. Min: Kein Gelb-Rot gegen Bochum
3. Sp. Fürth: 92 Min. Eckballfehlentscheidung führt zum 2:2
Das ist einzigartig im deutschen Fussball.
hätten wir uns das nervenaufreibende Relegationsspiel gespart...
Eklatant ist vor allem, dass in keinem der 12 genannten Spiele der VAR eingeschritten ist und dem Schiri die Szene noch einmal zur Ansicht angeboten hat.
Genau das passiert bei vergleichbaren Entscheidungen jede Woche mehrmals in der 1. und 2. BL. Eine Verkettung vieler unglücklicher Zufälle, dass es bei keinem einzigen Spiel der Kickers der Fall war?
Wie erklären Sie sich z. B., dass der DFB sogar den VAR nach dem Spiel in Kiel abgesetzt hat? Ganz bestimmt nicht weil er einen guten Job gemacht hat.
Herr Fischer hat sich zugunsten eines lokalen Vereins, namentlich dem FC Würzburger Kickers, wohl seinen image-trächtigsten Partner, den DFB, vergrault.
Ein eindeutiges Zeichen "pro Kickers" besonders jetzt in schwierigen Zeiten.
Auf neue Zeiten!