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Fußball: Zweite Bundesliga
Schiri-Ärger: Kickers-Investor Flyeralarm kündigt DFB-Sponsoring
Beim 1:1 gegen Nürnberg fühlten sich die Würzburger zum wiederholten Mal durch eine Schiedsrichter-Entscheidung benachteiligt. Nun zieht Thorsten Fischer Konsequenzen.
Grund für Ärger: Nürnbergs Lukas Mühl bekommt für diesen Schubser gegen Kickers-Angreifer Ridge Munsy nur Gelb und nicht Rot.
Foto: Sportfoto Zink / Daniel Marr via www.imago-images.de | Grund für Ärger: Nürnbergs Lukas Mühl bekommt für diesen Schubser gegen Kickers-Angreifer Ridge Munsy nur Gelb und nicht Rot.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:27 Uhr

Die Nachricht kam Sekunden nach Abpfiff der Zweitliga-Partie der Würzburger Kickers gegen den 1. FC Nürnberg: Kickers-Investor Thorsten Fischer will mit seiner Firma Flyeralarm als Sponsor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) aussteigen. Der Grund: die zahlreichen Fehlentscheidungen zuungunsten der Rothosen in dieser Saison. Beim Frankenduell am Sonntag war FCN-Verteidiger Lukas Mühl nach einer Notbremse gegen Kickers-Angreifer Ridge Munsy mit Gelb statt Rot davon gekommen. Der Video-Assistent hatte trotz dieses eigentlich deutlichen Fehlers von Schiedsrichter Tobias Reichel (Stuttgart) nicht eingegriffen. Das brachte offenbar bei Fischer, dessen Firma 49 Prozent an der Kickers-Profi AG hält, das Fass zum Überlaufen.

"Seit über sieben Jahren sind wir stolzer Partner und Sponsor des DFB - mit heute gewesen! Nach heute elf spielentscheidenden Fehlentscheidungen kündige ich auf diesem Wege vorab in mündlicher Form - mit aller Gelassenheit und ohne Emotionen - sämtliche Verträge mit dem DFB. Dies betrifft mein komplettes Sponsoring für die Nationalmannschaft und den DFB. Ich habe den Glauben wie Hoffnung an eine Gleichbehandlung und seriöses Geschäftsgebaren verloren. Seien Sie versichert, dass mir auch bewusst ist, dass unser Team nicht immer die beste Leistung abgerufen wie gezeigt hat. Aber diese krassen, ich sage mittlerweile mutwilligen Fehlentscheidungen gegen uns, lassen uns keine andere Wahl", so Fischer in einer Sekunden nach der Partie am Sonntag verschickten Erklärung. Es geht dabei wohl vor allem um die Banden-Werbung bei Länderspielen und, laut "Bild", um rund vier Millionen Euro für den DFB. Der Vertrag läuft 2023 aus. Fischer will ihn nun fristgerecht kündigen.

Ob diese Kündigung auch Auswirkungen auf das Engagement des Druckunternehmens für die Frauen-Bundesliga hat, steht noch nicht fest. Dieses Thema prüfe man separat, wie Fischer in einer nachgereichten Erklärung unterstreicht: "Weil die Frauen in dieser männerlastigen Domäne DFB überhaupt nichts dafür können." Die höchste deutsche Spielklasse heißt seit 2019 Flyeralarm Frauen-Bundesliga.

In der zweithöchsten Männer-Liga fühlten sich die Kickers in dieser Saison mehr als einmal verschaukelt. "Diese Schläge auf den Kopf sind irgendwann nicht mehr auszuhalten", so Kickers-Sportvorstand Sebastian Schuppan: "Das kann nur Rot sein, nicht Gelb. Morgen kommt wieder ein Anruf vom DFB: 'Herr Schuppan, tut mir Leid, das war eine Fehlentscheidung.' Dann sage ich super, dann geht's immer so weiter. Das kann man nicht mehr akzeptieren. Dann kommt im Nachhinein eine Entschuldigung. Es wäre schön, wenn man das mal im Spiel machen würde. Da hätte ich keinen Monitor gebraucht. Wenn man das pfeift, kann es nur Rot sein. Ich habe mit dem Linienrichter gesprochen, der hat gesagt, der Torwart kann da noch rankommen. Woher soll er das wissen? Das ist hypothetisch."

 
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  • R. B.
    Warten wir es doch mal ab! So eine günstige europaweite-Werbung, die ohnehin noch bis 2023 läuft, findet Herr Fischer für seine Firma nicht mehr. Eine "mündliche Kündigung" reicht dafür wohl auch nicht aus. Und - ehrlich - diese Mannschaft ist in der 3. Liga gut genug aufgehoben.
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  • H. S.
    ....nicht aufregen, es ist nur Fußball!
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  • T. L.
    Ich kann den Ärger vom Herr Fischer schon irgendwie verstehen... Da hat sich wohl ordentlich Druck aufgebaut und den hat er dann gleich Sekunden nach dem Spiel abgelassen. Aber was erhoffte sich Thorsten Fischer eigentlich von seinem millionenschweren Engagement beim DFB? Ein bisschen mehr Wohlwollen für die Kickers AG bei denen er mit 49% beteiligt ist? Sollen die Schiedsrichter in Zukunft bei jeder Entscheidung vorsichtshalber erstmal in der DFB Sponsorenliste nachschauen müssen, damit sie nur ja keinen Sponsor verärgern?
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Was erhofft man sich wohl, wenn man für sein Geschäft in der Öffentlichkeit Werbung macht? Kunden natürlich!
    Das läuft seit sieben Jahren unabhängig vom Engagement bei den Kickers.

    Von daher ist das eine echt starke Entscheidung für die Kickers. Herr Fischer wird auch woanders Werbeflächen finden, jedoch war die in den Stadien schon sehr prominent mit großer Reichweite.
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  • C. S.
    Echt irre, was rund um den Dallenberg passiert !
    Der treue Kickersfan fragt sich, ob auch hier wieder der hoffentlich bald der Vergangenheit angehörende Möchtegern Napoleon aus Ascheberch wieder seine Finger im Spiel hat. Nachdem die Verantwortlichen am Dalle das Projekt "2.Liga" glorreich in den Sand gesetzt haben, müssen nun Verschwörungstheorieren vom eigenen Unvermögen ablenken. Es wäre besser, Hr. Fischer würde demütig aus eigenen Fehlentscheidungen die richtigen Schlüsse ziehen, als die Würzburger Kickers national vollends der Lächerlichkeit preiszugeben. Ich schätze, dass der DFB die Zuwendung von Herrn Fischer leicht und locker verschmerzen kann. Blöd gelaufen, Herr Fischer, aber ich glaube Ihre Millionen machen beim DFB wenig Eindruck! Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, mit Michael Schiele auf dem Teppich zu bleiben, als Europapokal-Visionären blindlings ins Verderben zu folgen ??
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  • G. D.
    Hut ab, Herr Fischer.
    Jetzt noch die Causa Magath klären und dann in der 3.Liga neu beginnen.
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  • D. Z.
    Die gesparten 4 Mio kann er dann ja gerne auch direkt bei den Kickers investieren pro Jahr. Vielleicht kann man so eine Mannschaft formen, die nicht am Saisonende wieder auseinanderbricht.
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  • k. e.
    der Freistoss vor dem Ausgleich der Kickers hätte für den Club ausgesprochen werden müssen. Der DFB sagt danke, das wars dann und die Kickers werden absteigen aus basta. Was hat man mit Nürnberg in der 1. Bundesliga gemacht und auch im letzten Jahr? Herr Fischer hat den Kickers keinen Gefallen mit seiner Reaktion getan.
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  • A. D.
    Was für ein rumgeheule.Der Freistoß zum 1:1 war auch eine Fehlentscheidung.
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  • J. G.
    Meinte natürlich den Fischer.
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  • J. G.
    Auch wenn man benachteiligt wird, zeigt man sich als Memme. Logisch kann der Freier mit seinem Geld machen was er will. Aber das klingt schon nach beleidigter Leberwurst. So nach dem Motto: pro 25000 Euro eine Entscheidung zu gu Gunsten der Kickers. Wer weiß, vielleicht hat das früher bei den Bayern besser funktioniert zwinkern da hat man sich aufgeregt, dass viele strittige oder auch unstrittige Entscheidungen pro Bayern getroffen wurden.
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  • S. L.
    Also hat man die Trainer für umsonst entlassen. An dem ganzen Kasperltheater ist also der DFB schuld. Jaja die Schuld haben immer die anderen. Provinzclub halt
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  • S. K.
    das gesparte Geld
    könnte man ja auch einfach mal in die Firma stecken...

    also in die Firma flyer alarm
    die Mitarbeiter würden sich freuen...
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  • J. Z.
    Das Faß ist heute sprichtwörtlich übergelaufen. Noch nie wurde ein Verein in einer Saison so eklatant benachteiligt. Nicht ein einziges Mal hat sich der VAR eingeschalten. Und das passiert ansonsten an jedem Spieltag bei den Spielen der 1. und 2. BL mehrmals.

    Folgende Schiedsrichter-Entscheidungen meint Fischer:

    28. Sp. 1.FC Nürnberg: Keine Rote Karte nach Foul an Munsy
    27. Sp. Sandhausen: unberechtigter Elfmeter gegen Kickers
    26. Sp. Regensburg: Foul an Ronstadt vor dem Ausgleich
    21. Sp. Kiel: Elfmeter zur Kieler Führung nach Faustabwehr von Bonmann (DFB setzt nach dem Spiel den VAR ab!)
    20. Sp. Fürth: unberechtigter Elfmeter
    18. Sp. Aue: Tor für Aue, trotz Abseits
    10. Sp. Sandhausen: Kein Foul von Kwadwo vor 1:2
    9. Sp. Regensburg: unberechtiger Elfmeter und Platzverweis Hoffmann
    7. Sp. Heidenheim: unberechtigter Elfmeter
    6. Sp. Bochum: 16. Min: Kein Gelb-Rot gegen Bochum
    3. Sp. Fürth: 92 Min. Eckballfehlentscheidung führt zum 2:2

    Das ist einzigartig im deutschen Fussball.
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  • S. I.
    Das kann sicher jeder Verein in den Profiligen auflisten. Es werden sicher nicht nur die Kickers benachteiligt! Hier tun viele gerade so, als würde es nur Fehlentscheidungen gegen die Kickers geben! Einfach besser Fußball spielen! Glück muss/kann man sich erarbeiten! Es sind sicher nicht die Schiedsrichter oder der DFB Schuld! Die Reaktion des Sponsors passt zu einem Hollywood Provinzclub!
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  • S. K.
    wenn der 1.FCN letzte Saison nicht öfters benachteiligt worden wäre
    hätten wir uns das nervenaufreibende Relegationsspiel gespart...
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  • H. B.
    Wenn N nicht im letzten Relegationsspiel zeitlich bis zum Ausgleich hingetragen worden wäre (gegen einen Kleinen, nicht Nahmhaften), würde man jetzt - zu Recht - in der dritten Liga spielen rund um den Valzner Weiher ...
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  • J. Z.
    Nein - kann in dieser Häufigkeit und Eindeutigkeit nicht jeder Verein auflisten.
    Eklatant ist vor allem, dass in keinem der 12 genannten Spiele der VAR eingeschritten ist und dem Schiri die Szene noch einmal zur Ansicht angeboten hat.

    Genau das passiert bei vergleichbaren Entscheidungen jede Woche mehrmals in der 1. und 2. BL. Eine Verkettung vieler unglücklicher Zufälle, dass es bei keinem einzigen Spiel der Kickers der Fall war?

    Wie erklären Sie sich z. B., dass der DFB sogar den VAR nach dem Spiel in Kiel abgesetzt hat? Ganz bestimmt nicht weil er einen guten Job gemacht hat.
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  • S. I.
    Dann würde ich mal empfehlen die Regularien zum VAR genau zu studieren! Wann er sich meldet und wann nicht.
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  • K. T.
    Neben der Mannschaft, die heute dem Alt-Rekordmeister ein hochverdientes Unentschieden abgenötigt hat, gebührt Herr Fischer der größte Respekt.

    Herr Fischer hat sich zugunsten eines lokalen Vereins, namentlich dem FC Würzburger Kickers, wohl seinen image-trächtigsten Partner, den DFB, vergrault.

    Ein eindeutiges Zeichen "pro Kickers" besonders jetzt in schwierigen Zeiten.

    Auf neue Zeiten!
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