Das war deutlich: Mit 42:25 (20:10) hat der TV Marktsteft in der Handball-Oberliga Nord der Frauen gegen die TSG Estenfeld gewonnen. Die vielen Stefter Tore haben Folgen: Einen ausgeben müssen Anna Müller-Scholden für ihr 30. und Trainer Viliam Vitkovic für das 40. Tor.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (6:6, 14.) gelang es den Gästen Mitte der ersten Halbzeit, sich abzusetzen (6:10, 19.) und ihren Vorsprung bis zur Halbzeit sogar auf zehn Tore zu erhöhen. "Dann konnten wir unser Spiel durchziehen. Die Abwehr stand stabil, wir haben einfache und schnelle Tore erzielt und waren sicher im Positionsangriff", erklärte Vitkovic.
Marktbreit will sechs Punkte aus drei Spielen
Die Marktstefterinnen stießen oft die Lücken am Estenfelder Kreis. "Wir haben nicht hingelangt, nicht verschoben und unser Rückzugsverhalten war schlecht", fasste TSG-Trainerin Simone Rögele zusammen. Ob Anna Müller-Scholden durch die Mitte oder Ina Hertlein über außen, die Gäste schienen nach Belieben zu treffen.
"Wir haben gelegentlich Phasen, in denen wir uns selbst verrückt haben, wenn Dinge nicht so funktionieren, wie wir das wollen. Diese Phasen waren aber heute glücklicherweise sehr kurz", stellte Vitkovic fest. "Nur nach Wechseln haben wir ein paar Angriffe gebraucht, bis alle Spielerinnen ihre Laufwege und Positionen wieder gefunden hatten."
Mit zwei Siegen steht Marktsteft in der Handball-Oberliga Nord nun an erster Stelle. Auf die Frage, ob mit seiner Mannschaft in dieser Saison weit vorne zu rechnen sei, reagierte Vitkovic zurückhaltend: "Unser Ziel ist es, in den ersten drei Spielen sechs Punkte zu holen."
Danach kämen schwierigere Aufgaben auf sie zu. "Wir hatten auch bislang immer Möglichkeiten zum Wechseln. Wenn das nicht so ist, geht uns schneller die Kraft aus", sagte er. Schon im Heimspiel an diesem Samstag, 5. Oktober, gegen den HC Bamberg (18 Uhr) könne dies anderes aussehen, wusste der Trainer und versicherte: "Wir schauen daher nur von Spiel zu Spiel."
Estenfeld muss sich jetzt schnell steigern
Für Estenfelds Trainerin Simone Rögele geht es nach zwei Niederlagen darum, mit ihrer Mannschaft erst noch in der Liga anzukommen: "Wir kommen frisch aus der Bezirksoberliga. Die Mannschaften in der Oberliga spielen eine andere Härte. Wir haben zu Beginn gleich zwei Brocken mit Zirndorf und Marktsteft gehabt." Die nächste Aufgabe beim HaSpo Bayreuth am Samstag dürfte jedoch nicht einfacher werden, vermutete Rögele. "Aber mit solchen Leistungen wird es eng", erkannte die erfahrene Handballerin. "Wir müssen uns schnell steigern."
Marktsteft sei eine erfahrenere Mannschaft, die seit mittlerweile sieben Jahren in dieser Liga spiele. Junge Talente von einst seien inzwischen zu Führungsspielerinnen und Leistungsträgerinnen geworden. Ein solcher Prozess steht den Estenfelderinnen, die sich nach Bergtheim und Pleichach als Nummer drei im nördlichen Handball-Landkreis etablieren wollen, noch bevor. Wofür es günstig wäre, die neu erworbene Klasse zu halten.
Handball: Oberliga Bayern Nord, Frauen
TSG Estenfeld – TV Marktsteft 25:42 (10:20)
Estenfeld: Oßwald, Fröhlich – Schrooten 8, Zimmer 3, V. Dürr 1, Bogner, Schraud 2, Ziegler, Walter 1, Fischer 1, L. Dürr 2, Melching, Dutz 5/1, Reinel 2.
Marktsteft: Seitz, Röder – Coccorullo 3, Weiß 7, Remler 5, Faltermeier, Müller-Scholden 12/5, J. Hertlein, I. Hertlein 7, Frank-Kutschera, Volkamer 4, Wendel 4.
Schiedsrichter: Christoph Feulner/Stephan Wilm (Bad Neustadt/Nüdlingen).
Zeitstrafen: 4:4. Siebenmeter: 1/2 – 5/5. Zuschauende: 100. Spielfilm: 1:0 (1.), 1:3 (5.), 3:3 (7.), 6:6 (14.), 6:10 (19.), 9:17 (25.), 10:20 (Halbzeit), 11:24 (34.), 12:28 (40.), 17:31 (45.), 20:34 (50.), 22:40 (57.), 25:42 (Endstand).