Der Trainer heißt der Würzburger Kickers heißt Michael Schiele. Auch weiterhin. Das hat der Fußball-Zweitliga-Aufsteiger am Montagabend hat der bei einer internen Saisonabschlussfeier im Stadion bekannt gegeben. Als Schiele im Jahr 2018 am Dallenberg einen Vertrag unterschrieb, hatten beide Seiten offensichtlich einen besonderen Riecher für die Situation. Eine Klausel im Vertrag regelt nach Informationen dieser Redaktion, dass sich der Vertrag durch den Zweitliga-Aufstieg automatisch um ein Jahr verlängert.
Die Kickers nannten in ihrer Mitteilung keine Laufzeit für den Kontrakt mit dem Trainer. Auch von einem neuen Vertrag ist nicht die Rede. Schiele blickt in der Pressemitteilung schon einmal voraus: „Mit großer Vorfreude und Leidenschaft wie bisher werden wir uns akribisch auf den Start der Zweiten Bundesliga vorbereiten. Schon heute fiebern wir dem Bundesliga-Start entgegen, für den ich eines versprechen kann: Eine Kickers-Mannschaft die immer Leidenschaft, Kampf, Wille und Herz zeigen wird.“
Auch Felix Magath ist von den Qualitäten des Aufstiegstrainers nun offenbar vollends überzeugt: „Michael ist der richtige Mann, um diese schwierige Aufgabe in der Zweiten Bundesliga bei und mit den Kickers zu lösen“, wird der Fußball-Chef von Investor Flyeralarm, in der Mitteilung des Klubs zitiert. Er hatte selbst im Januar die Debatten über die Zukunft des Trainers ausgelöst, als er ankündigte, in der Trainerfrage ein entscheidendes Wort mitreden zu wollen und die anstehende Vertragsverlängerung mit Schiele erst einmal zurückstellte. Nun also dieses Treuebekenntnis.
Zuletzt hatte der "Kicker" den Namen Schiele mit Erstligist TSG Hoffenheim in Verbindung gebracht. Dort stehe der Kickers-Coach auf der Liste mit Kandidaten für den Cheftrainer-Posten. Bei den Kickers habe er indes einen Zwei-Jahres-Vertrag gefordert. Womöglich, so spekuliert das Blatt, werde Schiele sonst selbst um eine Auflösung des Vertrags bitten. Ob solcherlei Spekulationen sich mit der Mitteilung der Kickers erledigt haben?
Party-Marathon der Spieler
Am Vormittag waren indes die Farben dem Anlass angemessen gewesen. Mit rot-weißen Baustellenabsperrungen war der Rathaus-Innenhof abgeriegelt, auf dass auch kein Fan beim ohnehin geheim gehaltenen Termin zu nahe heran kam. Der Empfang der Stadt am Montagvormittag für die Fußball-Zweitliga-Aufsteiger der Würzburger Kickers - neben den Männern waren auch die ab der neuen Saison unter dem FWK-Logo antretenden Würzburger Fußballfrauen eingeladen - fand wegen der Corona-Maßnahmen im gewünscht kleinen Rahmen statt.
Die Kicker trugen sich ins Goldene Buch ein, nachdem sie in den Tagen zuvor einen regelrechten Party-Marathon hinter sich hatten. Mit lauter Musik im Schlepptau waren sie am Samstag an der Alten Mainbrücke gesehen worden. "Die Jungs sollten feiern. So etwas erlebt man ja nicht so oft", sagte Kickers-Aufsichtsratsvorsitzende Daniel Sauer. Die Zeiten sind aber nicht unbedingt die besten für Aufstiegsfeierlichkeiten. Das Baustellen-Ambiente am Rathaus passte freilich bestens ins Gesamt-Bild beim Neu-Zweitligisten.
Schiele plant die Saison
Bislang ist nämlich allenfalls ein Rohbau der Zweitliga-Kickers zu erkennen. Es bleiben viele offene Fragen. In den letzten Wochen hat auch Trainer Michael Schiele zweigleisig geplant. Bei Gesprächen mit möglichen Neuzugängen habe er schon immer im Hinterkopf gehabt, sagte er: Taugt der auch für die zweite Liga und welche Rolle könnte er dort spielen? Der Rothosen-Coach feilt an einem neuen Team. Auch über einen möglichen Trainingsstart, natürlich abhängig von einem möglichen Saisonstart mit begrenzter Zuschauerkapazität im September, macht sich Schiele Gedanken. Allerdings, so gibt er unumwunden zu, brauche auch er nach den aufreibenden vergangenen Wochen bald ein paar Tage Urlaub. Vorher gibt es am Dallenberg noch einiges zu klären.
In den kommenden Tagen dürfte es zwischen Schiele und der Kickers-Führung darum gehen, welches Budget für eine neue Mannschaft zur Verfügung steht. "Wir brauchen Qualität", kündigt Sauer an und spricht von "sechs, sieben Neuen". Ob das ausreicht? Auf jeden Fall wird das Team auch in diesem Sommer sein Gesicht deutlich verändern.
Acht Millionen Euro TV-Geld
Finanziell stoßen die Kickers mit dem Aufstieg in die Zweite Liga in eine andere Dimension vor. Stand jetzt würden die Würzburger aus der TV-Vermarktung rund acht Millionen Euro kassieren. Beim letzten Zweitliga-Gastspiel in er Saison 2016/17 waren es noch 5,3 Millionen Euro gewesen. Zum Vergleich: in dieser Drittliga-Saison erhielt jeder Klub rund 1,1 Millionen Euro. Abhängig ist die konkrete Auszahlung aber noch von der endgültigen Zusammensetzung der Liga nach allen Relegationsspielen.
Die Situation sei deutlich leichter als beim Aufstieg 2016, stellt Sauer fest. Damals hatten die Kickers enorme Investitionen ins Stadion vornehmen müssen. So brauchte es eine Rasenheizung. Zwar erfüllt die Flyeralarm Arena mit 13 090 Plätzen (Sollzahl 15 000) nicht die Ansprüche der Liga. Auch eine Überdachung fehlt noch immer. Doch ein Umzug ins Ausweichstadion nach Offenbach scheint eher unwahrscheinlich zu sein. Die zu erfüllenden Auflagen für eine Ausnahmeregelung sind eher Kleinigkeiten. Dann aber fordert die Deutsche Fußballiga Tempo bei der Planung und Realisierung eines Neubaus. "Die Stadt steht zu ihrer Zusage, die Kickers bei der Lösung ihrer Stadionfrage tatkräftig zu unterstützen", kündigte Oberbürgermeister Christian Schuchardt beim Empfang der Stadt an.
Mit dem Etat (dürfte deutlich über 10 Mio liegen) sollten die Kickers in der Lage sein sich gezielt zu verstärken. Schiele hat in der Vergangenheit bereits ein sehr gutes Händchen beim Scouting bewiesen. Jetzt steht deutlich mehr Geld zur Verfügung.
Wenn es den Kickers weiterhin gelingt ihr Geld sinnvoll in hungrige, talentierte und auch charakterlich einwandfreie Spieler zu investieren bin ich guter Dinge. Guter Teamspirit ist besser als 2-3 große Namen im Team. Das hat man diese Saison wiederholt geschafft.
der Artikel wurde im Laufe des Tages mehrmals aktualisiert, dabei ist wohl einmal der Teaser nicht übernommen worden. Jetzt sollte es wieder passen.
Freundliche Grüße
Silke Albrecht
Digitales Management
Er hat mit einer Mannschaft, der man vielleicht einen einstelligen Tabellenplatz zutrauen konnte, wirklich das Optimum erreicht.
Endlich ist dieses Thema vorerst mal durch.
Viel Erfolg in der 2. Bundesliga. Hoffentlich mit vielen fränkischen Derbys.
Alleine 8 Mio. TV Gelder plus höhere Sponsorenerlöse plus hoffentlich kommende Zuschauereinnahmen. Mit diesem Etat deutlich über 10 Mio. sind die Voraussetzungen deutlich besser als 2016.
Es wäre super, wenn wir uns in der 2. Liga etablieren könnten. Das neue Stadion ist aber ein Muss.
Hochkaräter in der 2.Liga, Sie sind wohl ein Scherzkeks. Sowas können sich nur große Vereine leisten und selbst da ist nicht sicher ob die ihr Geld wert sind. Willige Leute die mit dem Fußball umgehen können braucht es, aber mit Sicherheit keine Hochkaräter, das wäre rausgeworfenes Geld.