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HANDBALL: ZWEITE BUNDESLIGA, MÄNNER
Rimpar und Coburg: Ziemlich beste Gegner
Am Samstag erwarten die Rimparer Wölfe im Duell Unter- gegen Oberfranken den HSC aus Coburg. Welche sportlichen und emotionalen Höhepunkte das Frankenderby in acht Ausgaben schon erlebt hat.
Rimpar und Coburg: Ziemlich beste Gegner       -  Handball-Hassliebe: Sportlich liefern sich die DJK Rimpar Wölfe und der HSC 2000 Coburg stets erbitterte Kämpfe, menschlich mögen sie sich offenbar. Hier herzen sich nach dem Derby 2015 in Würzburg Sebastian Kraus (rechts) aus Rimpar und Coburgs Florian Billek.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Handball-Hassliebe: Sportlich liefern sich die DJK Rimpar Wölfe und der HSC 2000 Coburg stets erbitterte Kämpfe, menschlich mögen sie sich offenbar.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:24 Uhr

Ein Derby mit langer Tradition ist der fränkische Handball-Schlager zwischen der DJK Rimpar Wölfe (9./19:11) und dem HSC 2000 Coburg (7./19:11) noch nicht, wohl aber ein stets brisantes und stimmungsvolles. Achtmal sind beide Vereine bislang im Ligabetrieb aufeinander getroffen – viermal in der eingleisigen Zweiten Bundesliga, viermal in der Dritten Liga Ost.

Die Bilanz fällt eindeutig pro Rimpar aus. Fünf Siege konnten die Unterfranken einfahren, dreimal endete das Match remis. Vor dem neunten Aufeinandertreffen der punktgleichen Rivalen an diesem Samstagabend (2. Dezember, 19.30 Uhr, s.Oliver Arena) blicken wir auf die vier gemeinsamen Spielrunden der ziemlich besten Gegner zurück.

Saison 2011/12, 3. Liga Ost

Abschlusstabelle:
5. Coburg 37:23 Punkte
6. Rimpar 35:25

Einen besseren Auftakt hätten sich die frisch als „Wölfe“ getauften Rimparer nach ihrem zweiten Bayernliga-Titelgewinn binnen zwei Jahren nicht wünschen können. Der Spielplan will es so, dass kein geringerer als der oberfränkische Zweitliga-Absteiger zum Auftakt am 3. September 2011 seine Visitenkarte in der „Hölle Nord“ abgibt, wie die Dreifachsporthalle in Rimpar genannt wird.

  • Wie sich die Wölfe gegen die Oberfranken schlagen, lesen Sie im Liveticker zum Spiel.

Es läuft zunächst wie erwartet. Der Favorit aus Coburg führt nach der ersten Halbzeit mit sieben Toren Differenz (16:9). Dann starten die von Heiko Karrer gecoachten Grün-Weißen eine atemberaubende Aufholjagd und siegen noch mit 24:22. Damals wie heute auf Rimparer Seite dabei: Max Brustmann, Sebastian Kraus, Julian Sauer, Jan Schäffer und Stefan Schmitt. Bei den Vestestädtern ist lediglich einer geblieben: Dominic Kelm. Das Rückspiel endet 27:27-Unentschieden. Im Endklassement stehen die Oberfranken als Fünfter knapp vor den Unterfranken.

Saison 2012/13, 3. Liga Ost

1. Rimpar 49:11
3. Coburg 38:22

Im Sommer 2012 verpflichten die Wölfe mit Jens Bürkle einen neuen Trainer und mit Patrick Schmidt einen neuen Spielmacher. Beide sollen sich als Aufstiegsgaranten entpuppen. Am 18. März 2013 titelt diese Redaktion: „Rimpar öffnet das Tor zur Zweiten Liga.“ Und wo? Na, ausgerechnet in der Coburger HUK-Arena vor der Drittliga-Rekordkulisse von 3500 Zuschauern. Zu Beginn scheinen die Wölfe noch von der aufwendigen Choreographie der HSC-Fans beeindruckt. Doch alsbald bringen sie die Heimfans in der Halle zum Schweigen – und die 400 mitgereisten Anhänger aus der Marktgemeinde zum Toben.

Auch Kraus' während des Spiels erlittene Gehirnerschütterung kann den 26:23-Auswärtssieg nicht verhindern. Seit dieser Woche steht fest, dass das Rimparer Urgestein genauso wie sein Kumpel Stefan Schmitt Ende der laufenden Saison seine Karriere beenden wird. Damals schicken sich die beiden an, in die Zweite Liga zu stürmen. Vier seiner 49 Punkte holt Rimpar gegen Coburg, das auch im Titelrennen deutlich das Nachsehen hat.

Saison 2014/15, 2. Bundesliga

5. Rimpar 49:27
8. Coburg 45:31

Ein Jahr nach dem Zweitliga-Aufstieg der Wölfe machen die Coburger mit ihrem neuen Trainer Jan Gorr den Rimparern das Meisterstück nach. Bis zum ersten Duell im Handball-Unterhaus müssen sich die Fans ein wenig gedulden. An einem Adventsmittwoch 2014 ist es dann soweit: Rimpar ringt den Rivalen vor mehr als 3000 Zuschauern in der ausverkauften s.Oliver Arena mit 32:28 nieder. Vor dem Rückspiel gibt der neue HSC-Manager Wolfgang Heyder, zuvor Macher der Bamberger Basketballer, dieser Redaktion ein Interview. Darin sagt er: „Dass kein einziger Coburger bei uns spielt, ärgert mich sehr. Es muss unser Anspruch sein, junge Profis zu entwickeln. Aber was soll ich tun? Ich kann nicht Handauflegen."

Wenige Tage später feiern die Rimparer in Coburg mit 28:21 ihren bislang höchsten Sieg im fränkischen Vergleich – und bleiben auch im Schlussklassement vor dem ambitionierten Aufsteiger.

Saison 2015/16, 2. Bundesliga

3. Coburg 58:22
14. Rimpar 31:49

In der Saison 2015/16 liegen finanziell und sportlich Welten zwischen beiden Klubs. Doch selbst diese Kluft zugunsten Coburgs ändert nichts daran, dass die Wölfe weder Hin- noch Rückspiel verlieren. Beide Spiele enden 22:22-Unentschieden. Das bislang womöglich emotionalste Spiel ist gleichzeitig auch das bisher letzte. Am 4. Mai 2016 geht es für Coburg in der Würzburger Turnhölle um den Erstliga-Aufstieg, für Rimpar um den Klassenerhalt. Beide Teams können mit dem Punktgewinn am Ende ihre Ziele erreichen. Der beste Gesamt-Torschütze in den acht Partien ist mit 40 Treffern übrigens kein geringerer als Sebastian Kraus.

Saison 2016/17, 2. Bundesliga

Rund eineinhalb Jahre nach dem letzten Vergleich steigt am Samstagabend (2. Dezember) wieder ein Duell zwischen Rimpar und Coburg. Nur der Sieger dürfte sich bis Weihnachten in der Spitzengruppe festsetzen. Oder endet der innerfränkische Schlager zum dritten Mal in Serie remis? Wird Kraus wieder bester Torschütze? Kochen die Emotionen einmal mehr hoch? Das Derby, es sorgt schon weit vor dem Anpfiff für Gesprächsstoff.

 
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    In Coburg wird die Coburger Polizei anwesend sein beim Rückspiel gegen Rimpar. Ich würde aber deswegen nicht auf die Idee kommen die Rimparer Fans als Kawallmacher zu bezeichnen. Ich denke solche pauschalen Aussagen sind geeignet den Handball und das Derby zu beschädigen.
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  • R. D.
    Und auch heute konnten sich einige Coburger Fans wieder nicht benehmen. Asoziale Plakate, Papierschnipsel geworfen dass das Spiel unterbrochen werden musste und sich auf der Tribüne aufgeführt. Kein Wunder dass einige Coburger Fans in der eigenen Halle in Coburg Hausverbot haben.
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  • R. D.
    Da kann man nur hoffen, dass die Fans aus Coburg sich zumindest dieses Jahr zu benehmen wissen.
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    Sicherlich kein schlechteres Benehmen, als die Rimparer Fans, wenn sie nach Coburg kommen. Wobei ich nichts gegen die Rimparer gesagt haben will, damit wir uns hier nicht missverstehen.
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  • R. D.
    Oder vielleicht doch. Immerhin musste ja sogar die Würzburger Polizei wegen der Coburger Krawallmacher anrücken.
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