
Ein Tor vorbereitet, eins selbst gemacht: Marvin Pourié hat beim 2:1-Heimsieg der Würzburger Kickers gegen Türkgücü München am 13. Spieltag der 3. Liga seinen gehörigen Anteil, zur Bestnote reicht es dennoch nicht. Die Einzelkritik.
Hendrik Bonmann (Rückennummer 1)

War in der ersten Hälfte mehrmals zur Stelle: Türpitz' erster Schuss war noch die leichtere Übung (16.), bei dessen zweitem Versuch hielt der Kapitän stark (36.). Hatte Glück, dass Barry zu hoch zielte (20.) und Kusic am langen Pfosten verpasste (41.). Sprintete nach Pouriés Tor zum 2:0 in die gegnerische Hälfte und mitten in die Jubeltraube, nicht aber um zu feiern: Packte gleich mehrere Kollegen am Schlafittchen und schien eindringlich zu warnen. Trotz dieser Warnung und guter Paraden gegen Vrenezi (51.) und Sararer (76.) noch mit einem Gegentor: Türpitz zielte aus der Distanz zu genau (90.). Note: 2
Dennis Waidner (2)

Hatte nach hinten wie schon gegen Köln mächtig Probleme auf seiner rechten Abwehrseite. Barry und Tosun überspielten den 20-Jährigen mehr als einmal. Leitete dafür die Chance von Kopacz in der 28. Minute in Zusammenspiel mit Pepic ein, genau wie Pouriés Gelegenheit sechs Minuten später. In der Defensive blieb es aber bis zu seiner Auswechslung wackelig. Note: 4
Lars Dietz (4)

Unaufgeregt, immer zur Stelle, quasi fehlerfrei: Der Innenverteidiger erledigte seine Aufgabe schlicht souverän. Verpasste sein erstes Saisontor nur um Zentimeter (72.), verhinderte dafür aber den Ausgleich wenige Sekunden bevor er dann wirklich fiel, als er Vrenezis Schuss nach Sararers Lattentreffer auf der Torlinie blockte. Note: 2
Tobias Kraulich (6)

Startete mit einigen Unsicherheiten in diese Begegnung und leistete sich nach einer guten Viertelstunde drei Fehlpässe binnen drei Minuten. Stabilisierte sich jedoch und markierte das Führungstor: Nach einem Herrmann-Eckstoß drückte er die Kopfballablage von Pourié humorlos über die Linie. Note: 2
Alexander Lungwitz (26)

Deutlich weniger beschäftigt als sein Außenverteidigerpendant auf der anderen Seite, dementsprechend mit weniger Fehlern. Wirklich sicher wirkte der Ex-Münchner aber auch nicht. Außerdem zu hastig in seinen Aktionen nach vorne. Note: 4
Dominik Meisel (25)

Zahlte dem Trainer das ihm entgegen gebrachte Vertrauen mit guter Leistung zurück: Agierte im defensiven Mittelfeld sicher nicht komplett fehlerfrei, abgesehen von technischen Schwächen gab es aber nur wenig zu mäkeln. Dafür mit einem überragenden Lauf und Heber auf Herrmann vor dem 2:0. Note: 2
Fanol Perdedaj (20)

Kümmerte sich zwar in erster Linie - und mit Erfolg - darum, die Bestrebungen der gegnerischen Spieler zu unterbinden. Sorgte aber wie schon vor dem Treffer bei Viktoria Köln mit klugen Bällen für gute Umschaltmomente und zog das Spiel vom defensiven Mittelfeld heraus auf. Note: 2,5
David Kopacz (29)

Vor allem in der ersten Hälfte ein absoluter Aktivposten im Kickers-Spiel - oft aber glücklos. So wie in der 28. Minute, als er mit seiner Direktabnahme an Türkgücü-Keeper Vollath scheiterte - eine Chance aus der Kategorie "muss er machen". Auch in der 54. Minute fehlte die Zielgenauigkeit. Trotzdem kein schlechter Auftritt. Note: 3
Mirnes Pepic (7)

Hinter Pourié von Schwarz aufgeboten, hatte der Deutsch-Montenegriner immer wieder gute Szenen: Sorgte in Kombination mit Waidner (28.) und Pourié (71.) oft für Gefahr. Viele seiner Aktionen verliefen jedoch im Sand. Note: 3
Robert Herrmann (38)

Flanke Herrmann, Kopfball Pourié: Was in der 5. Minute noch nicht klappte, funktionierte in der 79. Minute zum zweiten Würzburger Tor. Auch am Führungstreffer war der Linksaußen beteiligt: Seinen Eckball legte Pourié für Kraulich ab. Einziges Manko: Die Freistöße blieben zu ungenau. Note: 2
Marvin Pourié (9)

Einfache Rechnung: erstes Tor vorbereitet, zweites Tor selbst geköpft, macht die Note eins. Weshalb dem Angreifer die Bestnote allerdings verwehrt werden muss: Platzierte seinen Kopfball in der 5. Minute zu ungenau und schoss auch in der 34. Minute am Tor der Münchner vorbei. Note: 1,5
Leon Schneider (5)

Kam nach 71 Minuten für Waidner und übernahm hinten rechts. Keine Vorfälle. Ohne Note
Dildar Atmaca (17)

Ersetzte Pepic und stellte mehrmals sein eindrucksvolles Tempo unter Beweis. Die Füße des Youngsters scheinen aber zu schnell für ihn selbst zu sein: Abschlüsse gab es nach seinen Kontern keine gefährlichen. Ohne Note
Niklas Hoffmann (3)

Ging für Perdedaj aufs Feld und sollte wohl mit seiner Größe für Sicherheit bei hohen Bällen sorgen. Ohne Note
Maximilian Breunig (10)

Löste Pourié drei Minuten vor Schluss ab, hatte aber keine Szene mehr. Ohne Note
Saliou Sané (11)

Durfte noch ein paar Minuten für Kopacz ran. Ohne Note