Da standen sie also am Montag im kalten Regen auf ihrem Sportgelände und feierten mit „Super Postler, super Postler, hey, hey, hey“-Rufen den letzten Titel ihrer Vereinsgeschichte. Nachdem es zum Ende der regulären Spielzeit im Finale des Toto-Kreispokals 1:1 gestanden war, setzte sich die Heimmannschaft im Elfmeterschießen mit 4:2 gegen die SG Hettstadt durch.
„Das ist ein Sieg für die Geschichtsbücher“, sagte Post-SV-Trainer Frank Faulhaber. Denn nachdem der Verein am Freitag in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung seine Fusion mit dem FC Würzburger Kickers beschlossen hatte, werden die Postler ab kommender Saison als dritte Mannschaft der Rothosen an den Start gehen. Als solche werden sie den sportlichen Lohn für ihren Pokal-Gewinn wohl nicht ernten können. Denn als FC Würzburger Kickers III sind sie laut Kreisspielleiter Marco Göbet voraussichtlich nicht berechtigt, am Toto-Pokal-Wettbewerb auf Verbandsebene teilzunehmen. Ihren Platz wird dann Hettstadt einnehmen. Ein Fakt, der die Jungs an diesem Abend nicht vom Feiern abhielt.
Vielleicht war es ja bereits ein gutes Omen gewesen, dass Faulhaber vor Beginn der Partie den Spielstand von 6:1 auf der Anzeigetafel hatte einblenden lassen – als Erinnerung an den Sieg der Postler im Halbfinale gegen den Bezirksligisten FG Marktbreit/Martinsheim. „Ich wollte die Jungs damit noch einmal anspornen und motivieren. Das hat ja geklappt“, sagte der Trainer lachend. Dass seine Mannschaft die Partie schon eher hätte entscheiden können, spielte da nur noch eine untergeordnete Rolle.
Bereits in der vierten Minute waren die Gastgeber durch Ferdinand Hansel in Führung gegangen, der alleine vorm Torwart stand und den Ball an diesem vorbei ins lange Eck schob. Auch die SG hatte ihre Chancen, doch weder Florian Sauer (8. Minute) noch Lukas Cichon (32.) oder Sebastian Schebler (37.) konnten ihre Möglichkeiten vor der Pause nutzen. „Wir haben das Spiel nach den ersten 20 Minuten ganz gut in den Griff bekommen“, sagte Hettstadts Trainer Steffen Rögele, dessen Team in der zweiten Halbzeit das spielbestimmende war. Immer wieder suchten die Gäste ihren Toptorschützen Cichon, der jedoch glücklos blieb. „Da müssen vorne auch einmal andere konsequenter sein“, sagte Rögele.
Letztendlich war es Herbert Munzert, der zum 1:1 einnetzte (87.) und den Ausgang der Partie noch einmal spannend machte. Doch sollte es für Hettstadt – wie im Vorjahr gegen den FC Eibelstadt – auch diesmal nicht für den Titelgewinn reichen. „Klar ist das ärgerlich. Aber es bringt nichts, wenn man da jetzt lange darüber nachdenkt. Wir müssen den Kopf hochnehmen und weiter machen“, so Rögele.
Die Statistik des Spiels
Post SV Sieboldshöhe – SG Hettstadt 5:3 n.E. (1:1; 1:0)
Post SV: Di Camillo, Hemrich, Schwamm, Hauptmann, Leismann, Rubilar-Munoz (79. Zschalig), Kraus, Zschalig (68. Lindner), Isele, Hansel, Bolldorf (66. Matzky).
Hettstadt: Weippert – Hörner, Sauer, Steigert, Rögele, Schebler (73. Mündlein), Schaupp, Böhm (80. Mödl), Götz (46. Munzet), Urkom, Cichon.
Schiedsrichter: Steigerwald (Gräfendorf).
Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Hansel (4.), 1:1 Munzert (87.).
Elfmeterschießen: 1:0 Zschalig, 1:1 Cichon, 2:1 Hemrich, Di Camilo hält gegen Urkom, 3:1 Hansel, Di Camillo hält gegen Böhm, Weippert hält gegen Bolldorf, 3:2 Götz, 4:2 Schwamm.