
Als die Ersatzspieler des Vorabends am Mittwochmittag schon wieder auf dem Trainingsplatz in Randersacker standen, da interessierte die Art und Weise wie die Würzburger Kickers am Dienstag im Elfmeterschießen gegen Regionalliga-Rivale DJK Vilzing den Einzug ins Halbfinale des Toto-Pokal-Wettbewerbs geschafft hatten, schon nicht mehr. Hauptsache eine Rund weiter! Auch wenn es noch knapper war, als in den vorangegangenen Pokal-Runden. 20 Elfmeter waren am Ende nötig gewesen, um den Sieger zu finden. Hätte Kickers-Abwehrmann Lukas Müller seinen Versuch nicht zum 7:6-Endstand verwandelt, als nächstes wären die Torhüter an der Reihe gewesen.
Wobei es am Ende ja sowieso der Vincent Friedsam hatte richten müssen. Der Pokal-Torwart der Kickers, der in diesem Wettbewerb bisher immer spielte, bei den Liga-Partien aber stets auf der Bank saß, sorgte mit drei gehaltenen Versuchen der Vilzinger dafür, dass es nicht mehr ins Gewicht fiel, dass auf Seiten der Kickers Dominik Meisel, Saliou Sané und Franz Helmer ihre Elfmeter nicht im im Tor untergebracht hatten. Ein Vilzinger Schuss ging noch über den Kasten.
"Als Torwart kannst du im Elfmeterschießen nur gewinnen", sagte der Held des Abends. Schön sei es aber gewesen, "der Mannschaft zu helfen". Besonders für Friedsam, der sich nach seiner späten Verpflichtung im Sommer in Geduld üben muss. Lob gab es auch von Trainer Marco Wildersinn: "Es ist nicht einfach für ihn mit den langen Spielpausen zwischen den Pokalspielen. Vor diesem Hintergrund sind seine Leistungen sehr, sehr hoch zu bewerten. Wir wissen, dass wir mit ihm eine sehr, sehr gute Nummer zwei haben." An der Torhüter-Rangfolge gibt es nach den letzten guten Liga-Leistungen von Marc Richter also auch nichts zu deuteln. "Ich gebe im Training immer Vollgas", sagte Friedsam: "Ich freue mich, dass der Trainer mir in den Pokalspielen das Vertrauen schenkt. Das ist auch nicht selbstverständlich."
Es könnte sein, dass Friedsam nun bis zum April außen vor bleibt. Dann nämlich soll erst das Toto-Pokal-Halbfinale steigen. Ob es dort nun gegen Drittligist Ingolstadt, Regionalliga-Kontrahent Illertissen oder Bayernligist Erlangen geht, das entscheidet die Auslosung, deren Termin, laut Bayerischem Fußballverband, noch nicht feststeht.
Bereits an diesem Freitag geht es für die Kickers in der Regionalliga weiter. Dann muss der Spitzeneiter beim Schlusslicht SV Heimstetten ran. Die Partie gegen Vilzing habe, so Trainer Marco Wildersinn, auch gezeigt, dass die Rothosen nach den Kantersiegen der letzten Wochen nicht glauben brauchen, man könne einen Gegner "im Vorbeigehen schlagen". Die Schwierigkeiten im Offensivspiel seien am Dienstag aber auch der Ausrichtung geschuldet gewesen. Nach den drei Gegentreffern beim 6:3 gegen den FC Augsburg II sei ein Hauptaugenmerk auch auf der defensiven Absicherung gelegen, erklärte Wildersinn. Doch auch dem Kickers-Trainer waren manch Ungenauigkeiten im Kombinationsspiel nicht entgangen.

Das soll am Freitag wieder besser werden. In Heimstetten dürfte auch Maximilian Zaiser wieder mit von der Partie sein. Der Mittelfeld-Regisseur hatte am Dienstag mit Blut im Gesicht vom Feld gehen müssen, nachdem er den Fuß eines Gegenspiels ins Gesicht bekommen hatte. Noch im Stadion wurde er an der Lippe "mit viereinhalb Stichen" genäht, wie Kickers-Trainer Wildersinn berichtete: "Am Freitag steht er höchstwahrscheinlich wieder auf dem Platz". Am Ende war eben alles noch einmal gut gegangen.
Bereits am Montag, 3. Oktober, steht um 14 Uhr dann das nächste Heimspiel an. Dann gibt der Tabellendritte, Wacker Burghausen, seine Visitenkarte am Dallenberg ab. Verlegt wurde indes das Auswärtsspiel der Würzburger Kickers beim FC Bayern München II. Statt am Freitag, 7. Oktober, steigt die Partie im Stadion an der Grünwalder Straße nun am Sonntag, 9. Oktober. Nach drei Spielen in sechs Tagen kommt auch den Kickers die verlängerte Spielpause durchaus gelegen.