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Fußball: DFB-Pokal
Niederlage gegen Hannover: Pokal-Aus für die Würzburger Kickers
Beim 2:3 der Rothosen gegen den Liga-Rivalen Hannover 96 täuscht das Ergebnis noch über viele Schwächen der Hausherren hinweg.
Sein Treffer reichte den Kickers gegen Hannover nicht: Arne Feick trabt enttäuscht vom Rasen, auch bei Kapitän Daniel Hägele (rechts) hängt der Kopf nach unten.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Sein Treffer reichte den Kickers gegen Hannover nicht: Arne Feick trabt enttäuscht vom Rasen, auch bei Kapitän Daniel Hägele (rechts) hängt der Kopf nach unten.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 13.02.2024 23:37 Uhr

Aufsteiger Würzburger Kickers kann sich in dieser Saison voll und ganz auf den Klassenerhalt in der Zweiten Fußball-Bundesliga konzentrieren. Aus dem DFB-Pokal-Wettbewerb sind die Kickers nach dem 2:3 (0:1) gegen Hannover 96 in der ersten Runde ausgeschieden. 

In diesen gespenstischen Zeiten ohne Publikum in den Fußballstadien, ist es gar nicht so einfach zu merken, wann es nun ernst wird. Da fühlt sich das Erstrunden-Spiel im DFB-Pokal-Wettbewerb nicht anders an als ein x-beliebiges Vorbereitungsspiel in den Wochen zuvor. Nun war dieses Spiel am Montagabend am Dallenberg aber wirklich der Ernstfall, ging es im Vergleich mit dem Zweitliga-Sechsten der vergangenen Saison um einen ganzen Batzen Geld. Über 200 000 Euro wird es auch bei gekürzten Prämien sicher für den Einzug in die zweite Runde geben. Geld, das die Kickers gut hätten gebrauchen können.

Pokalpartie als Standortbestimmung

Und außerdem ging es an diesem lauen Spätsommerabend auch um eine Standortbestimmung. Anders als vor einem Jahr, als die Rothosen Erstligist TSG Hoffenheim einen beherzten Kampf lieferten, erst im Elfmeterschießen verloren und der Dallenberg unter dem Tosen der Fans bebte, waren die Rothosen diesmal nicht der krasse Außenseiter. Es war in Duell unter Zweitligisten. Aber auch eins auf Augenhöhe?

Nun kann man durchaus mit Recht einwenden, dass die Hannoveraner schon alleine aus dem Topf mit der TV-Vermarktung 15 Millionen Euro mehr bekommen als die Kickers. Viel mehr geben die Würzburger insgesamt in der Saison nicht aus. Es ist freilich zu erwarten, dass die Mannschaft von Trainer Michael Schiele es in dieser Saison immer wieder mit Teams von der Kragenweite der 96er zu tun bekommt. 

Sané bekommt Vorzug vor Pfeiffer

Kickers-Trainer Michael Schiele hatte die Partie mit einer ähnlichen Formation wie bei der Toto-Pokal-Final-Niederlage bei 1860 München angegangen. Einzige Änderung: Anstelle von Luca Pfeiffer, dem mit 15 Treffern besten Kickers-Torjäger der Vorsaison, stürmte diesmal mit Saliou Sané ein Akteur, der immerhin schon zehn Zweitliga-Partien für Paderborn und Karlsruhe absolviert hat.

Wirklich Gefahr konnten die Kickers freilich kaum erzeugen. Die Versuche der Rothosen blieben bis kurz vor Schluss schlichtweg harmlos. Hannovers Torhüter Michael Esser, der im Sommer zu den Niedersachsen zurückgekehrt war und dort den Platz des aussortierten Ex-Nationalkeepers Ron-Robert Zieler eingenommen hat, verlebte eine weitgehend ruhigen Abend. "Wir waren in der ersten Halbzeit ganz gut mit dem Ball, aber das reicht halt nicht. Uns hat da der Glaube und die Überzeugung im Spiel gefehlt", fasste Schiele seine Eindrücke zusammen

Da hatte sein Gegenüber Fabian Giefer schon deutlich mehr zu tun. Würzburgs neue Nummer eins dirigierte eifrig seine Abwehr, strahlte Ruhe und Sicherheit aus und war damit auch schon einer der besten Kickers-Akteure in dieser Partie, in der die Würzburger nicht unbedingt wie ein Zweitligist auftraten. Die bemerkenswerteste Aktion zeigten die Rothosen noch in der 41. Minute, als sie bei einem Hannoveraner Freistoß aus gefährlicher Position eine besondere Abwehrmauer bauten: Frank Ronstadt legte sich hinter seinen Mitspielern auf den Boden, um so einen Flachschuss abzublocken, wenn die Kollegen simultan hochspringen. Der Freistoß von Marvin Ducksch ging über den Kasten.

Weydandt tanzt Hägele aus und trifft zur Führung

Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste aus Niedersachsen bereits mit 1:0. Es war kein Treffer, der aus einer virtuosen Kombination entsprang oder den sich die Gäste hart erarbeiten mussten. Es war ein Treffer, bei dem es die Kickers den Niedersachsen viel zu leicht machten. Ein langer Schlag von Abwehrmann Timo Hübers reichte aus, um die Rothosen zu übertölpeln. Hendrik Weydandt steuerte alleine auf Daniel Hägele zu, tanzte den Kickers-Kapitän scheinbar leicht und locker aus und schob den Ball zur Hannoverner Führung ins Netz (23.).

Solch lange Bälle waren ein simples Rezept, das sich die Gäste offenbar bereits im Vorfeld zurechtgelegt hatten. Denn in der 30. Minute lief Ducksch nach einem Esser-Abschlag ohne Gegenwehr aufs Würzburger Tor zu - er verzog. Nach dem Seitenwechsel fiel dann aber der zweite Treffer für die Gäste. Wieder sah Hägele bei einem lang geschlagenen Ball, diesmal von Sei Muroya, nicht gut aus, Ducksch legte für 96-Spielführer Dominik Kaiser auf, der schob ein- 2:0 für die Gäste (59.). "Wie wir die Tore bekommen, das war zu einfach", stellte auch Schiele fest.

Aufholjagd der Kickers kommt zu spät

Nach einer Stunde war die Partie gelaufen. Die Kickers mühten sich, Schiele nutzte das gesamte Kontingent von fünf Wechseln aus. Doch auch im weiteren Verlauf schien den Kickers schlichtweg die Qualität im Team zu fehlen, um den Gästen irgendwie gefährlich zu werden. Hannover spielte die Partie bis kurz vor Schluss leicht und locker herunter und kam durch Hübers, dem der Ball nach einer Ecke eher zufällig auf die Füße fiel, zum dritten Treffer.

Am Ende freilich war das Resultat dann doch noch ganz schön knapp. Die Kickers, das kann man ihnen zu Gute halten, steckten nicht auf. Arne Feick erzielte nach einer Ecke das 1:3 (89.) für die Rothosen. Und quasi mit dem Abpfiff gab es tatsächlich noch einen Strafstoß für die Gastgeber, Herrmann traf zum 2:3. Ein Ergebnis, das letztlich doch etwas über die klaren Kräfteverhältnisse hinwegtäuscht. "Positiv ist, dass wir trotzdem noch zwei Tore gemacht haben, auch wenn es nur Standards waren. Da ist noch viel Luft nach oben, es gibt viel zu optimieren", bilanzierte Schiele.

 
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Kommentare
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  • komsan
    Lieber Michael Schiele, mit Hägele schaufelst du dir dein eigenes Grab. Lass los von Hägele, er ist ein super Typ, aber der Verantwortung kann er einfach nicht gerecht werden. Magath spielt die jetzige Situation leider voll in die Karten. Ich glaube keiner der bisherigen Transfers kam von Magath, ausser vielleicht Douglas. Hier hätte ich mir schon mehr Unterstützung erhofft. Die Spieler die Michael wollte bekam er leider nicht.
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  • BernhardMuch
    Mal ehrlich gesagt diese Mannschaft wird in der 2 Liga nichts putzen.
    Qualität ist nicht zu sehen.
    Aber das liegt daran das der tolle Felix den Trainer nicht haben will, darum wird er auch sobald es geht an seinen Stuhl sägen.
    Sprich er wird der erste Trainer in der 2 Liga sein Der gehen wird.
    Sehr schade.
    PS. Den Magath hätten wir nicht gebraucht.
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  • Baujahr1959
    Fairerweise muss man sagen das die 96er zum Favoritenkreis gehören.
    Diese hätten die Rothosen empfindlich abschießen können.
    Das Ergebnis ist für die Kickers schmeichelhaft.
    Schwachpunkt in der Mannschaft ist seit Wochen Wochen Hägele.
    Herr Schiele muss aufpassen sonst passiert es Ihm wie seinen Vorgänger Herrn Schmidt.
    Dieser hielt zu lange am Torwart bzw. Herrn Hesl fest.
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