Es hat nicht sollen sein: Sportschütze Tobias Meyer aus Rimpar hat bei den Paralympics am späten Freitagvormittag den Einzug ins Finale verpasst und musste dadurch bei der Medaillenvergabe erneut zuschauen. Wie schon in Tokio vor drei Jahren landete er mit der Luftpistole in der Qualifikation auf dem 15. Platz; nur die besten acht Starter kamen in die Endrunde. Dazu fehlten Meyer diesmal allerdings nur vier Ringe.
Auf der olympischen Schießanlage in Châteauroux hatte der 26-Jährige einen Sahnestart erwischt. In der ersten Runde traf er dreimal voll ins Schwarze und zweimal auf die Neun. Damit setzte sich der Rimparer an die Spitze des 26 Mann starken Feldes. Auch nach dem vierten Durchgang lag Meyer noch weit vorne. Doch dann leistete er sich zwei deutlich schwächere Abschlussrunden, was ihn im Tableau nach hinten katapultierte. Gold holte sich der Südkoreaner Jeongdu Jo vor dem Inder Narwal und dem Titelverteidiger Yang (China). Fünfter wurde der Däne Antonsen als einziger Europäer im Finale.
Am Mittwoch, 4. September, hat Meyer ab 9.30 Uhr noch ein Eisen im Feuer. Dann geht es mit der Kleinkaliber-Pistole ins Freie, wo die Ziele 50 Meter entfernt liegen. In Tokio schrammte er in dieser Disziplin als Quali-Zehnter knapp am Finale vorbei. Diesmal soll es mit dem Sprung ins Rennen um Medaillen klappen.
Dort darf sich Natascha Hiltrop, Gold-Gewinnerin von Tokio, sehr gute Chancen ausrechnen. Sie greift am Sonntag mit dem Gewehr ins Geschehen ein. Bei Olympischen Spielen sind die sonst so erfolgsverwöhnten deutschen Pistolen- und Luftgewehr-Schützen trotz guter Platzierungen diesmal leer ausgegangen. "Mal sehen, ob es uns gelingt, eine Medaille zu holen. Ich freue mich jedenfalls, dass es endlich losgeht", hatte Meyer unter der Woche gesagt, nachdem er die Schießanlage in der Kleinstadt am Fluss Indre – mehr als 200 Kilometer südlich von Paris – inspiziert hatte.