
Unter Profibedingungen, so hieß es nach dem verpassten Aufstieg im vergangenen Sommer, wollten die Würzburger Kickers in der Fußball-Regionalliga Bayern einen neuen Anlauf nehmen. Davon aber sind die Rothosen derzeit ein gutes Stück entfernt. Die anwesenden Berufsfußballer, das stimmt, bestreiten mit dem Sport ihren Lebensunterhalt. Aber rundherum wirkt bei den Kickers vieles unprofessionell. Das auf kuriose Art und Weise abgesagte Testspiel gegen Austria Lustenau ist da das allerbeste Beispiel.
Dass sich der gesamte Tross auf den Weg nach Neu-Ulm machte, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, wie die Bedingungen vor Ort tatsächlich sind, ist gemessen am eigenen Anspruch schlichtweg kaum zu glauben. So etwas mag bei einem Regionalligisten ohne Aufstiegsambitionen vom Schlag der DJK Vilzing ja noch durchgehen, bei einem Klub wie den Kickers mit Profianspruch aber nicht.
Das selbst geschaffene Bild vom Profi-Verein, es bekommt in dieser Spielzeit Risse. Man erinnere sich etwa daran, dass die Kickers bis tief in den Herbst hinein ohne neue Trikots dastanden – oder in der Vorbereitung lange ohne Torwarttrainer. Wer daran schuld ist, ist erstmal egal. Die Kickers müssen sich nur endlich dazu bekennen, was sie wollen und was sie leisten können. Ganz oder gar nicht: Wenn Profitum, dann richtig und ohne Kompromisse. Oder sie lassen es lieber sein. Denn so wird sich auf Dauer auch kein Erfolg einstellen.
Wo sind die Milliardäre aus Würzburg und Umgebung die sich nachhaltig engagieren oder gibt es nicht irgendeinen Brausehersteller oder Scheich dem Würzburg gut zu Gesicht steht?