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Fußball: Regionalliga
Kickers fahren umsonst nach Neu-Ulm, Trainer Lanig ärgert sich: "So etwas habe ich noch nie erlebt"
Als die Mannschaften der Würzburger Kickers und von Austria Lustenau sich zum Testspiel treffen, stellen sie fest: Auf diesem Platz kann nicht gespielt werden.
Linien als Stolperfallen: Der Kunstrasenplatz in Neu-Ulm war aus Sicht von Austria Lustenau und den Würzburger Kickers nicht für ein Testspiel geeignet.
Foto: Frank Kranewitter | Linien als Stolperfallen: Der Kunstrasenplatz in Neu-Ulm war aus Sicht von Austria Lustenau und den Würzburger Kickers nicht für ein Testspiel geeignet.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 12.02.2025 02:41 Uhr

Satz mit X – das war wohl nix! Umsonst haben sich die Regionalliga-Fußballer der Würzburger Kickers an diesem Dienstag auf den Weg nach Neu-Ulm gemacht. Exakt 199 Straßenkilometer sind es laut Internet-Kartendienst vom Dallenberg zur Anlage des TSV 1880 Neu-Ulm. Dort hätte, so war der Plan, das Testspiel gegen den österreichischen Zweitliga-Klub Austria Lustenau stattfinden sollen. Ein interessanter Vergleich hätte das werden können. Doch letztlich rollte – oder soll man besser schreiben holperte – kein Ball. Der oder wahlweise die Plätze in der Stadt an der Donau waren schlichtweg nicht bespielbar. So zumindest das Urteil beider Teams.

Die Kickers hatten noch am Morgen das Spiel im Stadion angekündigt. Auf dem Rasenplatz hatte aber offenbar niemand mit Gästen gerechnet. Der Platz, auf dem im Sommer auch die American Footballer der Neu-Ulm Spartans ihre Partien austragen, war weder abgestreut noch gemäht. Austria Lustenau hatte indes ohnehin ein Kunstrasen-Spiel angekündigt. Nur erwies sich das künstliche Grün, keineswegs als Feld einer neueren Kunstrasen-Generation, sondern als brettharter Untergrund, auf dem einige offensichtlich später angebrachte Linie zusätzliche Stolperfallen darstellten. Unter diesen Umständen, so das einhellige Urteil von Spielern, Trainern und Teamverantwortlichen, mache ein Testspiel keinen Sinn. Die Verletzungsgefahr wäre schlichtweg zu groß gewesen.

Und so schlurften die Lustenauer Spieler schon eine Stunde vor dem geplanten Anpfiff unverrichteter Dinge zurück in Richtung Bus, während der Kickers-Tross erst einmal warten musste. Der Fahrer, der den Würzburger Teambus nach Neu-Ulm gesteuert hatte, wollte nämlich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und die Zeit während des Spiels im wenige Kilometer entfernten Donaubad verbringen. Es dauerte, bis die Kickers den guten Mann in der Therme hatten ausrufen lassen und er samt Bus wieder auftauchte. In der Zwischenzeit, während eilig das für die Heimfahrt georderte Essen abbestellt wurde, wähnte sich manch einer der Kicker schon in der Fernsehsendung "Verstehen Sie Spaß".

Trainer Martin Lanig fand den Ausflug und den zwangsweise spielfreien Tag während der Vorbereitung hingegen nicht lustig. "So etwas habe ich noch nie erlebt", sagte der Ex-Bundesliga-Fußballer. Bereits am vergangenen Freitag hatten die Kickers das Testspiel gegen den FSV Mainz 05 II abgesagt, weil sie das Team nach anstrengenden Vorbereitungswochen nicht der Belastung auf dem Kunstrasenplatz in Gerbrunn aussetzen wollten. Genau dort in der Würzburger Vorort-Gemeinde soll es nun am Freitag gegen Eintracht Frankfurt II zur Sache gehen. 

Um 12.50 Uhr, etwa zehn Minuten bevor das Spiel begonnen hätte, konnten dann auch die Rothosen ihre Sachen zusammenpacken, in den Bus steigen und sich auf den Heimweg machen. Genau wie einige Würzburger Fans, die just in diesem Moment in Neu-Ulm eingetroffen waren. Eine gute Nachricht am Rande gab es freilich auch: der zuletzt im Training verletzt fehlende Torhüter Vincent Friedsam hatte die Fahrt nach Neu-Ulm mit angetreten.

 
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  • Torsten Brauckhoff
    Es gibt übrigens dazu ein Statement von den Kickers ...
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  • Erika Stettner
    Wer hat eigentlich diesen Spielort festgelegt? Waren es die Kickers oder Lustenau
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  • Hans Sartoris
    TSV 1880 Neu-Ulm heißt der Verein
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  • Frank Kranewitter
    Hallo Herr Satoris!
    Besten Dank für Ihren Hinweis. Der Fehler inzwischen korrigiert.
    Mit freundlichen Grüßen
    Frank Kranewitter
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  • Frank Kranewitter
    Entschuldigung, Herr Sartoris! Da ist vorhin ein r irgendwo heruntergefallen.
    Mit besten Grüßen
    Frank Kranewitter
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