
Die Botschaft war eindeutig. An ihrem Ziel, in den nächsten Jahren in die Dritte Liga zurückzukehren, wollen die Würzburger Kickers nicht rütteln, auch wenn sie wahrscheinlich im Sommer in ihre vierte Regionalliga-Saison in Folge gehen. Das zumindest erklärten Vorstandsvorsitzender André Herber und Sportdirektor Sebastian Neumann in der vergangenen Woche in einem gemeinsamen Statement gegenüber dieser Redaktion.
Wie der Weg zu diesem Ziel aussehen soll, das ist noch ziemlich nebulös. In entscheidenden Fragen scheint sich der Klub dieser Tage um eine Entscheidung herumzudrücken. Das beste Beispiel ist und bleibt die Trainerfrage. Dass Neumann und Chefcoach Martin Lanig gemeinsam ein neues Team planen, scheint angesichts der offen zutage getretenen Differenzen zwischen beiden nahezu ausgeschlossen. Es braucht also schnell eine Entscheidung, wer im sportlichen Bereich das Sagen hat.
Die Unruhe in und rund um die Mannschaft ist enorm. Die von Lanig öffentlich mit keinem Wort begründete Nichtberücksichtigung von Maximilian Zaiser ist da nur ein Punkt. Der Verein benötigt jetzt dringend Führung. Hat der Trainer weiterhin den Rückhalt und die Autorität, eine solche Entscheidung ohne nachhaltigen Schaden für die Teamchemie durchzusetzen? Oder ist im Hintergrund bereits eine Trainerentscheidung für die kommende Saison gefallen?
Es ist Zeit für Klartext am Dallenberg. Womöglich ist es ja, allen Zweifeln zum Trotz, Lanig, dem die Vereins-Oberen zutrauen, die Kickers in die Zukunft zu führen. Dann müssen sie es aber auch jetzt klipp und klar verkünden – mit allen Konsequenzen. Und wenn nicht, dann ist es schon längst höchste Zeit für einen Neuanfang und jeder Tag des Zögerns verlorene Zeit.
Im Profifussball geht es um Zielerreichung. Klar ist, mit Martin Lanig sieht die Ausbeute mau aus:
es gibt keine Weiterentwicklung der Mannschaft,
das Verhältnis zum Sportdirektor ist zerrüttet,
die Meisterschaft ist dahin und unsere Nachbarn aus Schweinfurt spielen bald Bundesliga...
Wenn man das gewollt hat, kann man auch weiterhin auf Martin Lanig setzen. Die Fans, die Stadt und die Region bleiben dabei auf der Strecke.
Schade