Jetzt startet also tatsächlich Martin Lanig an diesem Montag als Trainer in seine Mission bei den Würzburger Kickers. Als möglicher Kandidat war der Ex-Erstliga-Kicker schon oft durch den Dallenberg-Kosmos gesaust. Ob er es schafft, mit den Rothosen einen neuen Höhenflug zu starten? Ein bisschen Risiko ist bei dieser Verpflichtung dabei. Schließlich verfügt Lanig als Ex-Profi und Drittliga-TV-Experte zwar über Beziehungen ins Fußball-Business, aber eben nur über ein gutes Dreivierteljahr Erfahrung als Cheftrainer – in der Oberliga Baden-Württemberg. Die Regionalliga Bayern kennt er nur von außen.
Trotzdem sprechen Vorstandsvorsitzender André Herber und Sportdirektor Sebastian Neumann von einer "Wunschlösung". Nach dem Fehlgriff mit Ex-Trainer Markus Zschiesche sollte der nächste Versuch sitzen. Schließlich hatte sich die Skepsis gegenüber der Entwicklung am Dallenberg zuletzt auch an den zurückgehenden Zuschauer-Zahlen bemerkbar gemacht.
Lanig trauen die Verantwortlichen nun offenbar eine Trendwende zu. Der Vertrag mit dem Trainer gilt über die Saison hinaus. Kaum vorstellbar, dass der 40-Jährige unterschrieben hätte, wenn man ihm nicht auch für diesen Zeitraum eine Perspektive aufgezeigt hätte.
Der Zeitpunkt zum Einstieg scheint jedenfalls günstig zu sein. In den letzten drei Partien nach dem Zschiesche-Aus sind die Kickers ungeschlagen geblieben, ein Stimmungsumschwung wurde eingeleitet. Dass Assistent Ronny Ermel, der die Mannschaft inzwischen bestens kennt, an Bord bleibt, könnte noch wertvoll werden.
Nun geht es gegen Aubstadt, Hankofen-Hailing, Buchbach und Bamberg. Allesamt schlagbare Gegner also, ehe es zum Derby gegen den momentanen Tabellenführer Schweinfurt kommt. Eine Erfolgsserie zum Auftakt würde Lanig und den Kickers unheimlich guttun.