
Seit Januar ist Felix Magath Head of Flyeralarm Global Soccer. Eines der Ziele seiner Tätigkeit als Chef der Fußball-Sparte beim Würzburger Online-Druckunternehmen war der Zweitliga-Aufstieg der Würzburger Kickers. „Man könnte sagen, es ist alles geschafft. Aber ich wollte mehr erreichen, deswegen sind wir mit Würzburg noch nicht am Ende“, sagt der 67-Jährige nun in einem Interview mit dem "Kicker" (Montagsausgabe). Flyeralarm ist als Investor bei Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers und beim österreichischen Erstligisten Admira Wacker Mödling engagiert.
Magath besitzt zwar keine Funktionen in den Klubs, zieht aber die Fäden im Hintergrund. "Ich versuche, ihnen so viele Wünsche wie möglich zu erfüllen", sagt er über seine Zusammenarbeit mit den Trainern Michael Schiele (Kickers) und Zvonimir Soldo (Mödling): "Wir praktizieren bewusst einen regen Austausch. Etwa über Spielerverpflichtungen. Es gibt dabei selbstverständlich Situationen, in denen ich aufgrund meiner Erfahrung rate: Moment, das würde ich jetzt nicht so machen", berichtet der Trainer-Altmeister.
Gesamtetat der Kickers: 15 Millionen Euro?
In Würzburg brauche es in einem jungen Team "ein paar gestandene Profis", und in den nächsten Wochen würden noch "Spieler auf den Markt kommen, an die man jetzt noch nicht denkt." Mit Flyeralarm-Chef Thorsten Fischer sei abgesprochen, dass die Kickers trotz Corona-Krise "mit dem geplanten Etat in die Saison starten". Wie hoch der ungefähr ist, deutet Magath auch an: "Kommende Saison bekommt Hannover 15 Millionen Euro mehr TV-Geld als ein ambitionierter Zweitligist. So hoch ist in etwa unser Etat 2020/21."
Trotz dieser Unterschiede will Magath noch einiges erreichen. Nach dem Aufstieg sei für Schiele und sein Team der Klassenerhalt "die erste Pflicht". Ist der Durchmarsch in die erste Liga ein Ziel? "Das will ich so nicht sagen“, so Magath: „Die Mannschaft wird sich erst an diese Liga herantasten müssen."
Magaths Vision für die Kickers: der Europapokal
Auf die Frage, welche Vision er für die Kickers habe, antwortet der Trainer-Altmeister: "Die Vision ist Europapokal." Er wolle in Würzburg und Mödling die Klubs weiterentwickeln: "Und wenn wir uns bis zur Champions League entwickeln, bin ich der Letzte, der das verhindert."
Sein Job sei eben noch lange nicht beendet. "Wir machen es, solange uns diese Aufgabe Spaß macht", sagt er über die Länge seines Engagements. Es gäbe auch gar keinen Vertrag, "sondern eine Absichtserklärung zwischen Fischer und mir, dass wir gemeinsam versuchen wollen, die beiden Vereine voranzubringen."
Vergleiche des Flyeralarm-Fußball-Unternehmens mit Red Bull - der Brause-Herrsteller unterhält bekanntlich unter anderem auch in Österreich (Salzburg) und Deutschland (Leipzig) Fußball-Erstligisten - sind laut Magath etwas schief: „Wir haben auf alle Fälle bei unseren Zahlen weniger Nullen dran als RB.“ In Würzburg wolle man auch weiterhin auf die Jugend setzen. Dass bereits 2019 die zweite Mannschaft der Rothosen aufgelöst wurde, bezeichnet Magath in diesem Zusammenhang als Fehler: „Das war vor meiner Zeit und ist mittlerweile eine Unsitte in der Branche. Dafür habe ich kein Verständnis.“
Gleiches TV-Geld für alle Klubs
Mit vielen Entwicklungen des Fußballs fremdelt der Trainer-Altmeister. So zum Beispiel auch mit den Expertenstäben bei den Klubs. „Ein Ernährungsexperte kann die Ernährung sicher verbessern; aber ob dieser Profi deswegen besser spielt, wage ich zu bezweifeln.“ Zu viel Drumherum, zu viel Show, zu wenig Konzentration auf den Sport - so lässt sich Magaths Schelte zusammenfassen. Und die aktuelle Verteilung der TV-Gelder verhindere ohnehin Chancengleichheit. „Gleiches TV-Geld für alle in einer Liga wäre ein wichtiger Schritt zu etwas mehr Wettbewerb.“
Im Profifußball gehe es heute zuvorderst um das Ereignis. „Das Spiel an sich macht so auch keinen Spaß mehr. Die in der Bundesliga seit Jahrzehnten zunehmende Schauspielerei. Diese Fallsucht mit schmerzverzerrten Gesichtern will kein Fußballfan auf Dauer sehen“, so Magath. Der einstige Nationalspieler hat auch einen Vorschlag, wie Spieler in Zukunft bei Vergehen wie Schwalben bestraft werden sollen: „Wir haben heute eine Profi- und Profitveranstaltung. Es geht nur um Geld.“ Statt Sperren solle es vermehrt empfindliche Geldstrafen geben „Es hätte wesentlich mehr Wirkung.“
Überhaupt: nach den beiden Testspielen gehen mir die Weltuntergängler ab: "so gehts dirkt zurück in die Landesliga bla bla bla" ja, wo sind denn die üblichen Unker, Neider und Schlechtredener ? Noch im Urlaub oder trennt die Kickers vielleicht jetzt wirklich zuviel von der restlichen Fußballwelt am Main ???
Ach, wär des scheeeee !!
Es war aber klar, dass sich hier wieder einige Leute sofort drauf stürzen.
Ich bin froh wenn die Kickers noch lange im Profifussball bleiben (2. Liga, 3. Liga).