
Die Corona-Pandemie hat Deutschland weiter fest im Griff. Dennoch werden die Beschränkungen in vielen Bereichen gelockert. Unter anderem sieht die "Verordnung zur Änderung
der Zwölften Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung" des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 19. Mai Neuerungen vor, die zunächst einmal vielversprechend klingen. So sollen unter bestimmten Voraussetzungen Freibäder öffnen, Zuschauer bei Veranstaltungen und auch Mannschaftstrainings möglich sein. Das Ganze hat aber einen Haken.
Die zuständige Kreisverwaltungsbehörde muss einen Antrag bei der Regierung von Unterfranken und dem Gesundheitsministerium stellen. Erst nach der Genehmigung dürfen die vor Ort geltenden Verordnungen geändert werden. Sie im Blick zu haben, ist daher stets ratsam.
Ab einer Inzidenz von 50 ist für viele ein Test Pflicht
Grundsätzlich neu ist ab dem 21. Mai, dass Sportevents ab einer "stabilen oder rückläufigen" Inzidenz von unter 100 vor bis zu 250 Zuschauern stattfinden dürfen, wenn die Besucher feste Sitzplätze zugewiesen bekommen und einen vor höchstens 24 Stunden vorgenommenen negativen Antigentest, Selbsttest oder PCR-Test vorlegen (ausgenommen sind Corona-Genesene und vollständig Geimpfte).
Kontaktfreier Sport ist nun auch in Innenbereichen möglich, sofern die Teilnehmer Abstand halten, aktuell negativ getestet wurden oder von der Testpflicht befreit sind. Draußen darf auch Kontaktsport wie Fuß- oder Handball von bis zu 25 negativ getesteten Personen jeden Alters ausgeübt werden. In Fitnessstudios kann man nach vorheriger Terminbuchung (samt Test oder Befreiung) an die Geräte, selbiges gilt für den Sprung ins Wasser im Freibad. Bei einer stabilen Sieben-Tages-Inzidenz von unter 50, wie derzeit im Landkreis Würzburg, kann die Testpflicht entfallen - sofern das in der entsprechenden Verordnung verankert ist.
Andreas Jungbauer, Redakteur dieser Mediengruppe und Handball-Abteilungsleiter der TSG Estenfeld (Landkreis Würzburg), freut sich über diese Klarstellungen. "Es ist eine riesige Erleichterung für alle Vereine und alle Abteilungen. Alle waren am Herumrudern, was denn nun wo erlaubt ist." Der TSG-Funktionär möchte nun auch die Freigabe für die Mehrzweckhalle Weiße Mühle und den Estenfelder Beachplatz bei der Gemeinde einholen, damit die TSG-Handballerinnen mehr Trainingsmöglichkeiten haben. "Unsere Trainer können in der Halle natürlich gut Grundlagen trainieren lassen, die sind ja auch wichtig. Aber das Mannschaftstraining fehlte schon sehr."
Genug von Grundlagen haben derweil die Fußballer der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach. Der Landesligist müsste an sich nach dem Saisonabbruch nicht trainieren, hat beim für den Trainingsort Schwebenried zuständigen Main-Spessarter Landratsamt aber schon angeklopft. "Die Jungs sollen endlich mal wieder etwas Anderes sehen als Feldwege, Matten oder asphaltierte Straßen beim Joggen. Wichtig ist, dass wir ihnen eine Perspektive bieten und sie mal wieder Rasen unter den Füßen haben", erklärt der Schwebenrieder Vorsitzende Alexander Ziegler.
Rasen vor den Augen haben dürfen bis zu 250 Menschen am Samstag, wenn der FC 05 Schweinfurt im zweiten Play-off-Spiel der Fußball-Regionalliga bei Viktoria Aschaffenburg zu Gast ist. Angesichts der niedrigen Inzidenz in der Stadt am Untermain kann der Verein 250 Tickets (ausschließlich an Heim-Fans) verkaufen.