Den Ironman Ireland wird Laura Zimmermann nicht so schnell vergessen. Die Triathletin vom SV 05 Würzburg wurde am Sonntag über die Langdistanz im irischen Cork Zweite und hatte dabei die außergewöhnliche Unterstützung ihrer irischen Gastfamilie. Organisiert hatte die Unterkunft bei der dreiköpfigen Familie Brooks der Veranstalter, nachdem vor Ort nicht genug Hotels für alle Athletinnen und Athleten zur Verfügung standen. Ein Glücksfall für Zimmermann. "Die haben mich ganz herzlich aufgenommen und unterstützt. Am Streckenrand haben sie mich mit einem Go-Laura-Schild angefeuert und am Abend nach dem Rennen gab es Champagner und hervorragendes Fleisch", schwärmt die 32-Jährige, die sich bereits im vergangenen Jahr für die legendäre Ironman-WM auf Hawaii qualifiziert hat, in einem Telefonat mit dieser Redaktion.
Ob es dieser Support war oder das erholsame Umfeld auf dem kleinen Bauernhof der Familie: Am Ende wurde Zimmermann nach einer aufopferungsvollen Leistung Zweite (9:28:45) hinter der Britin Simone Mitchell (9:27:50) und vor deren Landsfrau Chantal Sainter. "Ich bin gut zerstört. Ich weiß nicht, ob ich nach einem Langdistanz-Rennen schon einmal so einen Muskelkater hatte", sagt Zimmerman am Mittwoch nach ihrer Rückkehr am Telefon und lacht. Schon auf dem Rad hatte die Zahnärztin, die in Baiersbronn und Würzburg lebt, viel investiert und war als Erste auf die Laufstrecke gegangen - die länger war als erwartet. 43,8 statt der für einen Marathon üblichen 42,195 Kilometer zeigte Zimmermanns Fitness-Uhr am Ende an.
Etwa 1,5 Kilometer vor dem Ziel war Zimmermann noch von der Britin Simone überholt worden, mit der sie sich zuvor ein Wechselspiel an der Spitze geliefert hatte. "Ich habe versucht, der Attacke noch etwas entgegenzusetzen, aber ich konnte einfach nicht mehr schneller", erklärt die Triathletin, warum sie auch noch ihre letzten Kraftreserven aufbrauchen musste. Letztendlich aber war ihr zweiter Platz nach einer eher wechselhaften Vorbereitung (mit unter anderem einer gebrochenen Rippe) ein großer Erfolg und Grund zur Zufriedenheit.
Hoffen auf einen Platz unter den Top 20
Bis zur Weltmeisterschaft auf Hawaii am 8. Oktober wird Zimmermann am 3. September noch ein Mitteldistanz-Rennen in Podersdorf/Österreich absolvieren, bei dem sie auf wichtige Punkte für die Jahreswertung der Professional Triathletes Organisation(PTO) hofft. Auf die Athletinnen und Athleten unter den Top 20 wartet am Ende ein erkleckliches Sümmchen. 1,5 Millionen Euro werden unter diesen Rängen abgestuft verteilt. "In die Top 20 zu kommen ist schon ein Ziel, wird dieses Jahr aber wohl eher schwierig werden", meint Zimmermann und führt das vor allem auf das unerfreuliche Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in St. George zurück, wo sie aufgrund ihres Zyklus nicht in Bestform antreten konnte. Für Hawaii stehen die Chancen besser. Und auch da gibt es ja außer Ruhm und Ehre etwas zu gewinnen.