Die Stadt Würzburg hat am Montag erlaubt, dass 500 Zuschauer zur Handball-Zweitligapartie der DJK Rimpar Wölfe gegen den ASV Hamm-Westfalen in die s.Oliver Arena dürfen. Trotz roter Corona-Ampel. Und entgegen des ursprünglich genehmigten Hygiene- und Betriebskonzeptes, das Geisterspiele eigentlich schon ab einer Inzidenz von 35 vorsah.
War die Entscheidung der Stadt Würzburg richtig? Und ist sie verantwortbar? Ja. Sie ist beides. Richtig, weil sie in diesen Zeiten als ein Signal an die Bevölkerung verstanden werden kann, dass dort, wo ein Maß an Normalität möglich ist, Normalität auch maßvoll praktiziert - oder zumindest getestet - werden darf. Verantwortbar, weil sie sich auf ein Hygiene- und Betriebskonzept stützt, das dafür sorgt, dass die Besucher in der Halle mit ausreichend Abstand sitzen und diese zudem verpflichtet, auch während des Spiels Masken zu tragen.
Verantwortungsvoller Umgang der Wölfe
Die Gefahr, sich in der auch mit 500 Menschen vergleichsweise leeren s.Oliver Arena mit SARS-CoV-2 zu infizieren, dürfte gering sein. Das Restrisiko, das wie überall sonst auch bleibt, trägt der Fan - und der kann selbst entscheiden, ob er sich ihm aussetzen möchte oder nicht. Auch dahingehend ist der Beschluss der Behörden zu begrüßen: Er richtet sich an mündige, eigenverantwortlich handelnde Sportzuschauer, statt diese durch restriktive Vorgaben vor sich selbst schützen zu wollen.
Dass die Rimparer Wölfe verantwortungsvoll mit der ihnen übertragenen Verantwortung umgehen, beweist allein der Umstand, dass sie beim ersten Heimspiel, als die Inzidenz noch unter 35 lag und sie 1000 Zuschauer hätten zulassen dürfen, nur 600 Zutritt gewährt haben. Und dass sie vor dem zweiten Heimspiel am Mittwoch noch mal nachjustiert haben, zum Beispiel durch bessere Beschilderung und mehr Belüftung im Foyer.
Dunkelrote Ampelstufe: Baskets bald ohne Zuschauer?
Gut möglich, dass es trotzdem das vorerst letzte Spiel mit Zuschauern war, noch bevor die Basketballer von s.Oliver Würzburg überhaupt in ihre Bundesliga-Saison gestartet sind. Denn die neue dunkelrote Ampelstufe von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht vor, dass ab einer Inzidenz von 100 maximal noch 50 Besucher bei Veranstaltungen erlaubt sein sollen. Damit dürfte kaum ein Profisportklub dauerhaft (über)leben können.