
Es ist eine eigenartige Situation: Die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern können sich die Würzburger Kickers abschminken. Neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer SpVgg Unterhaching sind vier Spieltage vor Schluss zu viel. Trotzdem dürfen die Rothosen hoffen, nach Rundenende gegen den Meister der Regionalliga Nord-Ost um den Wiederaufstieg in die 3. Liga spielen zu dürfen. Unterhachings Verantwortliche lassen noch immer offen, ob sie bereit und willens sind, die Lizenzauflagen in Liga drei zu erfüllen und nicht doch auf den Aufstieg verzichten.
Eine unwürdige Hängepartie, die dem Bayerischen Fußball-Verband nicht recht sein kann und die kein gutes Licht auf seine vermeintliche Premium-Spielklasse wirft. Sieht man diese Entwicklung, die geplante Reamateurisierung in Schweinfurt, die Ankündigung von Noch-Drittligist SpVgg Bayreuth im Falle des Abstiegs in der Regionalliga auf "ambitionierten Amateurfußball" zu setzen und auch die knappen Kassen bei den Würzburger Kickers braucht es nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass bald einmal gar kein bayerischer Vertreter mehr in die 3. Liga aufsteigen will. Ein Erfolgsmodell, wie vom Verband gerne dargestellt, ist diese Liga sicherlich nicht.
Haching mit seinem eigenwilligen Präsidenten sieht sich primär als Fußballschule und weiß, wie extrem schwer der Sprung von Liga 4 nach Liga 3 ist. Mit ausreichend Sponsoren geht das (wenn man nicht gerade 3 entlassenen Trainer und eine Legion Söldner bezahlt).
Sebastian Neumann agiert nach meiner Meinung am Schreibtisch ähnlich überlegt, wie früher auf dem Platz.