
Auch die 14. Saison der Dritten Fußball-Liga, die am kommenden Wochenende mit dem Auftaktspiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem MSV Duisburg (Freitag, 19 Uhr) an der Bremer Brücke starten wird, wird keine normale werden. Zuschauer werden in allen 20 Stadien unter Auflagen erlaubt sein, die Gesamtzahl ist jedoch einzig von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort sowie den zuständigen Behörden abhängig. Arenen mit 15 000 Zuschauern hier, Stadien mit zwei-, dreitausend Fans da: So sieht das wahrscheinliche Szenario für die anstehende Spielzeit aus. Im Fall der Würzburger Kickers ist noch gänzlich unklar, wie viele Personen die Partien der Rothosen am Dallenberg verfolgen dürfen.
Dass der FWK nicht an die Kontingente mancher Rivalen heranschnuppern wird, steht außer Frage. Klubs wie der 1. FC Magdeburg oder auch Schweinfurt-Bezwinger TSV Havelse, der seine Spiele in der HDI-Arena in Hannover austragen wird, dürfen 15 000 Zuschauer zu ihren Heimspielen begrüßen. Die Flyeralarm-Arena hat eine Gesamtkapazität von 13 090 Plätzen, 35 Prozent davon ist die in Bayern maximal erlaubte Auslastung. Somit wären am Dallenberg etwa 4500 Fans zugelassen - offiziell bestätigt hat der Verein diese Zahl allerdings nicht. Man befinde sich noch immer im Austausch mit der Stadt und hoffe auf ein Ergebnis im Laufe dieser Woche.
Diese regionalen Unterschiede sind dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) bewusst. "Wir müssen dieser Problematik mit dem Demut begegnen und froh sein, dass wir überhaupt wieder flächendeckend Zuschauer vor Ort haben werden", sagte der DFB-Abteilungsleiter Manuel Hartmann dazu bei der Pressekonferenz des Verbands zum Saisonstart der 3. Liga. "Die Gegebenheiten in den Stadien und lokalen Verordnungen sind teilweise sehr unterschiedlich. Ganz wegkommen werden wir davon nicht." Die Vereine müssen ihr jeweiliges Konzept mit den zuständigen lokalen Behörden absprechen, seitens des DFB gebe es keine zusätzlichen Auflagen.
Generell gilt für das Bundesland Bayern: Zuschauer sind nur bis zu einem Inzidenzwert von 35 erlaubt, Zutritt erhalten nur genesene, geimpfte oder negativ getestete Personen. Neben den einzuhaltenden Sicherheitsabständen gilt im gesamten Stadion - außer am eigenen Platz - die Tragepflicht einer FFP2-Maske. Weitere Besonderheiten in Bayern sind der Wegfall von Stehplätzen sowie das Ausschankverbot von alkoholischen Getränken. Wie der DFB mitteilte, seien diese Punkte in anderen Bundesländern "überwiegend zulässig". Etwas Zeit haben die Kickers noch, all dies mit den Behörden zu klären: Das erste Heimspiel findet gegen den SC Verl am Montag, 2. August, um 19 Uhr statt.
Die 3. Liga soll eingleisig bleiben
Ebenfalls vorgestellt hat der DFB die bisherigen Ergebnisse der "Task Force Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga". Die wichtigste Erkenntnis: Die 3. Liga soll eingleisig bleiben. "Konsens unter den Mitgliedern ist, dass die grundsätzliche Struktur der 3. Liga unter den aktuellen Gegebenheiten als eingleisige Profispielklasse passend ist, da sie nach gemeinsamer Auffassung im derzeitigen Ligensystem die beste Grundlage für die Zukunftsfähigkeit und wirtschaftliche Stabilität der 3. Liga bildet", so der Verband. Ein Abschlussbericht soll im Herbst folgen. Die über 20 Personen starke Task Force besteht aus Vertretern der 3. Liga, des DFB, der Regional- und Landesverbände, der Regionalliga, von Spielern, Fanorganisationen und aus der Politik - dazu kommen externe Experten aus der Vermarktung.
Mit nur 35% sind die Kickers ohnehin schon gegen viele andere 3.Ligisten benachteiligt. Es wäre eine bodenlose Frechheit wenn die Stadt WÜ noch mehr Restriktionen erlässt.