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Fussball: Zweite Bundesliga
Kickers: Warum Patrick Sontheimer gegen Fürth nicht jubeln wird
Der Mittelfeldspieler ist auch in dieser Saison ein fixes Element im Gerüst der Rothosen. Am Sonntag trifft er bei der SpVgg Greuther Fürth auf seinen Ex-Klub.
Ist fester Bestandteil im Team der Würzburger Kickers: Patrick Sontheimer (rechts), der am Sonntag beim Auswärtsspiel der Rothosen auf seinen Ex-Klub trifft.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Ist fester Bestandteil im Team der Würzburger Kickers: Patrick Sontheimer (rechts), der am Sonntag beim Auswärtsspiel der Rothosen auf seinen Ex-Klub trifft.
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:37 Uhr

Patrick Sontheimer ist kein Mann der großen Worte, die Antworten gibt der Mittelfeldspieler der Würzburger Kickers lieber auf dem Platz. Trotzdem war es gerade die kürzeste aller möglichen Reaktionen des 22-Jährigen, die bei der virtuellen Pressekonferenz mit dem Allgäuer aufhorchen ließ. "Ja", antwortete der Allgäuer auf die Frage, ob sein Torjubel im Falle eines Treffers beim Auswärtsspiel in Fürth am Sonntag (13.30 Uhr) ausbleiben würde. Punkt, danke, keine weiteren Nachfragen.

Die hatte es auch nicht gebraucht. Schließlich ist die Verbundenheit Sontheimers zum Kleeblatt kein Geheimnis, sie ist sogar ein offen zur Schau gestellter Teil von ihm. Der 1,68 Meter kleine Mittelfeldmann hat sich das Wappen von Greuther Fürth tätowieren lassen. Fast sechs Jahre trug "Sonti" eben jenes Wappen auf der Brust, nachdem der gebürtige Marktoberdorfer aus der Jugend des FC Memmingen im Alter von 15 Jahren zum Kleeblatt gewechselt war. Per Leihe kam er im Januar 2019 an den Dallenberg, im Juli letzten Jahres haben die Verantwortlichen der Kickers die Kaufoption gezogen. "Es war nicht einfach für mich, aber ich habe an meine Karriere gedacht und wollte einfach wieder Fußball spielen. Deswegen war es der richtige Schritt, nach Würzburg zu gehen", resümiert Sontheimer.

Zum Wiedersehen mit seinem Ex-Klub kommt es dann an diesem Sonntag, wenn die Rothosen zum Zweitliga-Duell in Richtung Mittelfranken aufbrechen. Von einem "Riesenspiel" redet Sontheimer und meint, obwohl es angesichts des 18. Tabellenrangs und der sieben Zähler auf einen Nichtabstiegsplatz ebenso passen würde, nicht die Situation seines FWK, sondern seine persönliche. "Ich bin mit 15 nach Fürth gekommen. Es war ein schwerer Schritt von zu Hause weg, aber bei Fürth hatte ich das beste Gefühl. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, es war eine super Zeit."

Selbstverständlich wird der Rechtsfuß gegen den Tabellenvierten "hochmotiviert" ans Werk gehen und nicht nur den Favoriten, sondern auch seine ehemaligen Kumpels ärgern wollen. Mit Linksverteidiger David Raum und Ersatzkeeper Marius Funk sind noch immer ein paar alte Bekannte Teil der Mannschaft von Trainer Stefan Leitl. Sontheimer gibt sich angriffslustig: "Wir wissen, dass alles möglich ist. Es ist eine spannende Aufgabe, die Teams aus dem oberen Drittel zu ärgern." Für zusätzliche Motivation dürfte das 2:2-Unentschieden aus dem Hinspiel sorgen, als Fürth noch in der Nachspielzeit per Kopfball nach einem irregulär gegebenen Eckstoß ausgeglichen hatte. "Ich habe das definitiv noch im Hinterkopf, das hat weh getan", so Sontheimer. 

Dass der 22-Jährige am Sonntag in der Startaufstellung von Chefcoach Bernhard Trares stehen wird, davon ist auszugehen. Einzig beim SV Darmstadt, als gefühlt die halbe Mannschaft quarantänebedingt nicht antreten durfte, fehlte Sontheimer. Ansonsten stand er immer in der Startelf, egal ob unter Schiele, Antwerpen oder nun Trares. Zwar änderte sich das taktische System und somit Sontheimers Position ("Da bin ich flexibel") immer wieder, alle Übungsleiter setzten und setzen aber auf seine Aggressivität und seinen Siegeshunger. Sollten diese Eigenschaften zum Torerfolg und somit zu Punkten für die Kickers führen, wird's allen herzlich egal sein, ob Sontheimer zum Jubeln abdrehen wird - oder eben nicht.

 
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