
Marco Antwerpen ist, das kann man ihm durchaus zu Gute halten, kein Freund von Schönfärberei. "So", sagte der Trainer der Würzburger Kickers auf der Pressekonferenz nach dem 2:3 gegen den neuen Tabellenzweiten VfL Bochum, "kannst du kein Spiel gewinnen." Antwerpen sprach von der Anzahl an Gegentreffern. 14 sind es nun nach sechs Spielen. Den Kasten gänzlich sauber zu halten, das haben die Kickers in dieser Saison noch nicht geschafft. "Wir sind in drei Spielen drei Mal in Führung gegangen. Du musst das auch mal über die Ziellinie bringen", sagte er mit Blick auf die vier Zweitliga-Spiele unter seiner Leitung.
Vor allem die Art und Weise der Gegentreffer gab ihm zu denken. Denn die Kickers erleichterten den Bochumern das Toreschießen mit haarsträubenden Fehlern. "Beim 2:3 macht Douglas einen Stellungsfehler. Er muss gar nicht in den Zweikampf gehen", stellte er fest. Besonders ärgerlich fand Antwerpen das erste Gegentor, als Torhüter Fabian Giefer den Ball Patrick Sontheimer in der Zentrale zuwarf. Nach Sontheimers Rückpass auf Nzuzi Toko klauten sich die Gäste den Ball und trafen durch Soma Novothny zum 1:1. Noch nach dem Spiel ärgerte sich der Kickers-Coach darüber, dass Giefer in dieser Szene vom zuvor vereinbarten Spielaufbau abgewichen war.
"Grundsätzlich gibt es ja Abläufe, wie wir den Ball nach vorne transportieren wollen. Diesen Ball hat keiner so angesagt", stellte er mit Blick auf Giefers Abwurf fest. Und das, was er dann sagte, ließ aufhorchen: "Das entscheiden dann die Spieler auf dem Feld so. Und nun muss man sich fragen: Hat sich der Spieler für die nächste Aufgabe in Heidenheim empfohlen?" Antwerpen selbst hat mit dieser Aussage die Torwart-Diskussion eröffnet. Bereits nach dem 1:3 in Hamburg hatte er direkt nach Schlusspfiff auf dem Platz eine gestenreiche Diskussion mit Giefer geführt.
Giefer, der vor der Saison von der Tribüne des FC Augsburg, wo der 30-Jährige zuletzt dritte Wahl war, zu den Rothosen gewechselt ist, hatte sich im Sommer den Stammplatz im Kickers-Kasten erkämpft. Er sollte die Kickers-Defensive mit seiner Erfahrung stabilisieren, auch wenn er in den letzten Jahren selten zum Einsatz kam. Vertreter Nummer eins wäre derzeit wohl Hendrik Bonmann, zuletzt bei 1860 München unter Vertrag. Stammkraft war der 26-Jährige beim Drittligisten zuletzt aber nicht.
Noch Fragen offen?
Wenn man einen Torwart in Giefers Alter holt dann bitte mit mehreren 100 Erst-und Zweitliga-Partien.
Ein jungen und talentierten Torwart gehen lassen , keine Zweitliga erfahrenen Spieler
geholt sondern auch noch die beiden besten Stürmer abgegeben.
Dieses ominöse Dreigestirn an der Schaltzentrale wird das Schiff mit diesem Kurs
zum Kentern bringen !
Es wurden falsche Entscheidungen getroffen. Für auf dem Platz und für daneben.