Nach der großen Aufstiegsparty werden bei Neu-Fußball-Zweistligist Würzburger Kickers nun die Spuren beseitigt. Auch der Rasen am Dallenberg hat unter den Feierlichkeiten gelitten. Den Elfmeterpunkt, von dem aus Sebastian Schuppan am Samstag in der Nachspielzeit das 2:2 gegen den Halleschen FC erzielte und die Rothosen in die Zweite Liga schoss, hatte noch am Abend des Triumphs ein Souvenierjäger ausgegraben. Inzwischen hat Kickers-Platzwart Niki Müller an der leeren Stelle wieder Rasen eingesetzt. Der Jubel ist noch nicht richtig verklungen, da startet schon die Vorbereitung auf die neue Saison.
In der kommenden Woche werden Kickers-Trainer Michael Schiele und Felix Magath, Fußballchef von Investor Flyeralarm, sich in Klausur begeben. Es sind viele Fragen zu klären. Wer aus dem aktuellen Kader soll in jedem Fall bleiben? Wer wird für die Zweite Liga für zu leicht befunden? Was wird aus den Leihspielern Simon Rhein, Robert Herrmann und Albion Vrenezi? Und auf welchen Positionen wollen sich die Kickers verstärken? Schiele und Magath werden zusammen an den Antworten arbeiten. Die sportliche Verantwortung trägt aber Schiele alleine.
Gerne behalten würde der Kickers-Coach Flügelflitzer Fabio Kaufmann. Der 27-jährige Publikumsliebling muss sich nun entscheiden, ob er das Vertragsangebot der Kickers annimmt oder ablösefrei zu einem anderen Zweitligisten wechselt.
Am Mittwoch gab es erst einmal Neuigkeiten aus Hamburg. Jonas David (20) hat beim neuen Würzburger Ligarivalen Hamburger SV einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieben. In Würzburg war der Innenverteidiger in der Rückrunde auch aufgrund einer Muskelverletzung nur fünfmal zum Einsatz gekommen. Eine erneute Leihe scheint eher unwahrscheinlich.
Doch nicht nur sportlich auch infrastrukturell müssen die Kickers jetzt Fakten schaffen. So muss zum Beispiel bis zum Saisonstart auch die Leitung vom Dallenberg zum Kölner Keller mit den Video-Assistenten stehen. Die meisten in diesem Sommer nötigen Umbauten betreffen, so Kickers-Vorstandschef Daniel Sauer, die Einrichtungen für TV-Sender.
Die Planungen für eine neue Arena sollen bis September einen entscheidenden Schritt vorankommen. Bis dahin soll ein jüngst von den Kickers beauftragtes hydrogeologisches Gutachten vorliegen, mit dem geklärt werden soll, ob im Wasserschutzgebiet am Dallenberg überhaupt ein Stadion-Neubau entstehen kann. Stadt und Klub favorisieren den Traditionsstandort, betonten Sauer und die Würzburger Sportbürgermeisterin Judith Jörg am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz. 2025 sollen die Kickers in einem neuen Stadion, wo auch immer, spielen, formulierte Sauer ein Ziel.