
Peter Kurzweg hatte diesem Tag entgegen gefiebert. Der Moment das Team der Würzburger Kickers in einem Pflichtspiel als Kapitän auf das Feld zu führen, das werde etwas ganz besonderes werden, hatte der 28-Jährige schon im Trainingslager in Amberg erzählt, nachdem er offiziell zum neuen Spielführer ernannt worden war. Die Kickers sind für den gebürtigen Oberbayern längst eine Herzensangelegenheit.
Die Leidenschaft mit der er zu Werke geht, war Kurzweg auch beim Ärger nach dem Auftakt-1:1 gegen die SpVgg Hankofen-Hailing deutlich anzumerken. "Wen du 1:0 gegen so einen Gegner führst, musst du das Spiel gewinnen", legte er den Finger in die Wunde. Sichtlich angesäuert war der Spielführer zunächst vom Feld gestürmt. "Das Tor muss der Dosenöffner sein", sagte er mit Blick auf das 1:0 durch Benyas Junge-Abiol, das er selbst mit einem starken Lauf über den linken Flügel einleitete.
Danach hätten sich in der ein oder anderen Szene "Kommunikationsprobleme" in der Defensive gezeigt. Der auf den Ausgleich folgende Sturmlauf habe darunter gelitten, dass "wir nicht zusammen gespielt haben. Jeder hatte seine eigene Idee."
Das Resultat und das Spiel seien, da redete Kurzweg nicht um den heißen Brei herum, "natürlich ein Dämpfer" für den Klub, der nach zwei Abstiegen so sehr nach Erfolgserlebnissen lechzt. Einen Grund am neu zusammengestellten Kader zu Zweifeln gibt es für Kurzweg aber noch lange nicht: "Der Weg, den wir eingeschlagen, war bisher gut."