
Party-Handball war's keiner, den Drittligist Wölfe Würzburg am Faschingssonntag den etwas mehr als 900 Zuschauern und Zuschauerinnen in der tectake Arena beim 28:22 (10:10)-Heimsieg über den VfL Pfullingen bot. Doch am Ende blieb auch keine Katerstimmung zurück, weil die Wölfe durch den Erfolg Aufstiegsrundenplatz zwei gefestigt und durch eine Steigerung nach der Pause die ziemlich holprige erste Hälfte auch etwas vergessen gemacht hatten.
Im ersten Spielabschnitt hatten sich die Wölfe und die selbst ernannten "Echatz-Krokodile" vor allem bissig gezeigt, wenn es um die Defensivarbeit ging. Vorne erlaubten sich beide Teams eine Menge technischer Fehler und Fehlwürfe. Mitte der ersten Hälfte blieb der VfL über zehn Minuten ohne eigenen Treffer, gegen Ende des Durchgangs die Gastgeber dann deren fünf. Natürlich auch ein Resultat der starken Torhüterleistungen von Moritz Ebert (Würzburg) und Daniel Schlipphak (Pfullingen), aber auch Konsequenz wenig inspirierten Offensivspiels.
Trainer Heiko Karrer ist der Unmut anzusehen
"Wir haben in der ersten Hälfte viel zu viele Fehler gemacht. Wir schmeißen ständig Bälle weg – und das schon die letzten drei Spiele", erklärte Wölfe-Trainer Heiko Karrer, dem gerade in dieser Phase auf der Bank der Unmut deutlich anzusehen war.
Dass seine Mannschaft die Sache dann doch noch erfolgreich beendete, lag daran, dass sie im zweiten Spielabschnitt hinten stabil blieb und sich in der Offensive steigerte. Die Wölfe zauberten zwar nicht, aber erledigten ihren Job. "Da waren wir dann konzentrierter", betonte der Trainer, von dem in den letzten Spielminuten die Anspannung merklich wich. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Gäste aus Württemberg brachten sehr wenig zustande. Und da die Wölfe Kreisanspiele immer wieder unterbanden, trat auch die geringe Durchschlagskraft des VfL zutage, was sicher auch dem Fehlen von vier Pfullinger Rückraumspielern geschuldet war.

"Vielleicht liegt es auch am Spielrhythmus, dass wir anfangs so aufgetreten sind", verwies Wölfe-Abwehrchef Michel Reitemann darauf, dass seine Mannschaft nach dem Spitzenspiel gegen den HC Oppenweiler-Backnang am Donnerstag nicht einmal 70 Stunden Pause gehabt hatte. "Vielleicht haben wir uns dann nach der Niederlage gegen Oppenweiler zu viele Gedanken gemacht", sagte Reitemann, um dann gleich zu betonen, auf was es letztlich wirklich ankommt: "Wichtig war, dass wir am Ende mehr Tore gemacht haben als der Gegner." Eben Handball-Arbeit und kein Party-Handball.
Und damit haben sich die Wölfe auch die Konkurrenz um Platz zwei vom Leib gehalten. Fünf Punkte haben die Würzburger weiter Vorsprung auf drei punktgleiche Teams von Platz drei bis fünf. Eines dieser Teams ist der SV Salamander Kornwestheim, bei dem Karrers Mannschaft am kommenden Samstag, 8. März, zu Gast ist.
Handball: 3. Liga Süd, Männer
Wölfe Würzburg – VfL Pfullingen 28:22 (10:10)
Würzburg: Ebert (1. – 54.), Bogojevic (54. – 60.) – Schömig 1/1, Reidegeld 1, P. Schmidt 4, Kütt 1, F. Schmidt 2, Bauder 6/1, Dederding 4, Reitemann 1, Nielsen 1, Grömling, Franke 2, Merk 4, Beck 1.
Pfullingen: Schlipphak (1. – 41.), Bantle 1 (41. – 60.) – Hofele 2, Dietrich, Hafner, J. Schmidt, Prinz 2, Brodbeck, Roth 3, Haag 7, List 2, Rix 4/2, Mosdzien 1.
Schiedsrichter: Hägele/Schmid-Denzinger (Esslingen/Köngen). Zeitstrafen: 3:5. Siebenmeter: 2/2 – 3/2. Zuschauende: 916.
Spielfilm: 2:2 (3.), 2:4 (8.), 3:5 (12.), 7:5 (22.), 8:6 (24.), 8:9 (29.), 10:10 (30.), 13:11 (35.), 16:12 (37.), 16:14 (39.), 18:14 (41.), 22:15 (46.), 24:16 (51.), 24:18 (52.).