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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Julian Sauer bereut nichts
Handball - 2. Bundesliga - DJK Rimpar Woelfe - TuS N-Luebbecke       -  War zuletzt verletzungsfrei und gut in Form: Rimpars Eigengewächs Julian Sauer.
Foto: Heiko Becker | War zuletzt verletzungsfrei und gut in Form: Rimpars Eigengewächs Julian Sauer.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:37 Uhr

DJK Rimpar Wölfe – HC Rhein Vikings (Freitag, 20 Uhr, s.Oliver Arena)

HSC 2000 Coburg – DJK Rimpar Wölfe (Sonntag, 17 Uhr, HUK-Coburg Arena)

Viel hätte nicht gefehlt – und Julian Sauer wäre beim HSC 2000 Coburg gelandet, damals im Jahr 2011. Noch als Zweitligist haben die Oberfranken beim Rimparer Rechtsaußen angeklopft, der zu diesem Zeitpunkt mit der DJK zwei Klassen tiefer im bayerischen Oberhaus spielte. Der 22-jährige Sauer absolvierte ein Probetraining bei den seinerzeit von Raimo Wilde gecoachten Coburgern, bekam eine Offerte – und blieb in Rimpar.

Richtige Entscheidung

Es sollte die richtige Entscheidung gewesen sein: Noch im gleichen Jahr stieg Coburg ab und Rimpar auf. Zwei Saisons später gelang den Wölfen vor dem HSC 2000 der Sprung in die zweite Liga. „Eigentlich“, sagt Sauer heute: „wollte ich nie wechseln. Ich fühle und fühlte mich einfach immer zu wohl in Rimpar. Doch mit Anfang 20 habe ich tatsächlich mal kurz drüber nachgedacht.“

Seinem Bruder Daniel hat das Fortgehen schließlich auch nicht geschadet: Er ging von Rimpar über Bad Neustadt nach Balingen – und stieg mit den Schwaben in die Bundesliga auf. Julian blieb in der Marktgemeinde und hat es bis heute nicht bereut, auch wenn seit 2015 wieder die Coburger vorne dran sind.

„Ich war in jüngeren Jahren sehr verletzungsanfällig und bin schonmal länger ausgefallen. In Rimpar bekommt man alle Zeit der Welt, um sich wieder zurückzuarbeiten. Ich weiß nicht, ob das woanders auch so gewesen wäre“, sagt Sauer vor dem anstehenden Doppelspieltag mit dem Heimauftritt gegen den HC Rhein Vikings am heutigen Freitag (20 Uhr) und dem sonntäglichen Frankenderby beim HSC 2000 Coburg (17 Uhr) (siehe Infokasten).

Mittlerweile gehört der Fachinformatiker, dessen Eltern Führungsrollen im Rimparer Handball ausfüllen, zu den Routiniers bei den Wölfen. Nur Torwart Max Brustmann (36) und Benjamin Herth (33) sind älter als der 30-Jährige. „Ich fühle mich noch genauso jung wie früher“, erklärt Sauer. Und mit Blick auf seinen leidgeprüften Körper scheint das ja auch zu stimmen. Seit langem ist der Linkshänder, der aufgrund seiner krummen Wirbelsäule stets mit einem Rückenschutz aufläuft, frei von größeren Verletzungen. Und wenn man ihn – wie regelmäßig in dieser Saison – sprinten, springen und spielen sieht, fragt man sich schon, ob sein Körper über all die Jahre nicht verschlissen ist, sondern sich vielmehr aufgebaut hat.

„Solange ich fit bin und es mir Spaß macht, bleibe ich dabei“, sagt Sauer, der kurz vor Weihnachten als Erster von acht weiteren Spielern um ein Jahr verlängert hat. Wieder einmal. Neben Linksaußen Dominik Schömig ist er der einzig verbliebene Wölfe-Akteur, der auch in der Jugend noch nie für einen anderen Verein aufgelaufen ist. So hat Sauer auch alle Duelle gegen Coburg seit 2011 miterlebt. „Die Derbys gleich nach unserem Aufstieg in unserer Hölle Nord waren die geilsten. Da konnten wir als Emporkömmling zweimal gegen den Zweitliga-Absteiger punkten“, erinnert sich der Vollblutsportler, der auch gerne Fußball und Tennis spielt. Zum Rundenauftakt gewann die DJK am 3. September 2011 mit 24:22. Das Rückspiel endete in Coburg 27:27.

Lieblingsrivale Coburg

Der HSC 2000 sollte Rimpars bester Rivale bleiben. Denn auch in der Folge ging kein Vergleich mit den Vestestädtern verloren – bis zu dieser Saison. Obgleich sie im November eine starke erste Hälfte hingelegt hatten, unterlagen die Wölfe erstmals der Sieben von Trainer Jan Gorr, die zurück in die Beletage strebt. „Das wollen wir am Sonntag wieder wettmachen“, gibt sich Sauer kampfeslustig. Doch zuvor spült der Spielplan den Wölfen eine vermeintliche Laufkundschaft in die Halle: Der HC Rhein Vikings aus Düsseldorf ist abgeschlagenes Schlusslicht und hat auswärts erst einen Punkt geholt.

Doppelspieltag der Gegensätze

Unterschiedlicher könnten die Gegner der Rimparer Wölfe (8./34:26) an diesem Zweitliga-Doppelspieltag nicht sein: Hier der schon abgestiegene, insolvente HC Rhein Vikings (20./7:53), dort der Titelaspirant HSC 2000 Coburg (2./45:12). Hier der schwächste Angriff der Liga (im Mittel nur 24,2 Tore), dort die gefährlichste Offensivreihe (durchschnittlich knapp 29 Tore). Trotzdem sind die Wölfe gut beraten, beide Partien gleichermaßen ernst zu nehmen – und werden dies selbstredend auch tun. „Das Spiel gegen den Tabellenletzten wird alles andere als eine einfache Aufgabe“, betont DJK-Trainer Matthias Obinger: „Jörg Bohrmann habe es verstanden, eine klare Spiel-Philosophie zu vermitteln und dieser Mannschaft wieder Leben einzuhauchen.“
 
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