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Fußball
Jayden Janda ist Nachwuchstorhüter bei den Würzburger Kickers und jetzt auch DFB-Junior-Coach
Der Deutsche Fußball-Bund arbeitet stetig daran, seinen Nachwuchs zu verbessern. Nicht nur bei Spielern, sondern auch bei seinen Trainern will sich der Verband besser aufstellen.
Jayden Janda hat die Ausbildung zum DFB-Junior-Coach am Würzburger Deutschhaus-Gymnasium erfolgreich absolviert. Als Torhüter trainierte der 17-Jährige bereits bei der Regionalliga-Mannschaft der Würzburger Kickers unter Trainer Marco Wildersinn mit.
Foto: Ivana Biscan | Jayden Janda hat die Ausbildung zum DFB-Junior-Coach am Würzburger Deutschhaus-Gymnasium erfolgreich absolviert.
Lukas Eisenhut
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:21 Uhr

Der deutsche Fußball hat viele Probleme: ein nachlassendes Interesse an der Nationalmannschaft, keine Weltklasse-Außenverteidiger mehr und auch keinen absoluten Topstürmer. Aber immerhin: Gute deutsche Trainer gibt es immer noch zuhauf. Damit das so bleibt, rekrutiert der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seinen Trainernachwuchs schon früh.

Im Profi-Bereich, an der Spitze, besteht eigentlich kein besonderer Handlungsbedarf. Jedoch im Amateursport werden Trainer – insbesondere auch aufgrund von immer weniger ehrenamtlichen Helfenden infolge der Corona-Pandemie – oft händeringend gesucht. Einer, der sich in Zukunft einen Namen machen könnte, ist Jayden Janda aus Uengershausen bei Würzburg.

Der 17-Jährige, der als Torhüter seit zehn Jahren im Nachwuchs der Würzburger Kickers spielt, hat in diesem Jahr am Würzburger Deutschhaus-Gymnasium seine Ausbildung zum DFB-Junior-Coach erfolgreich beendet. Wem das gelingt, der erhält ein Zertifikat, welches das Basis- beziehungsweise Einstiegsmodul zur DFB-Trainer-C-Lizenz darstellt.

Schüler des Deutschhaus-Gymnasiums für Planung und Umsetzung zuständig

Die Ausbildung umfasst 40 Einheiten, die "bei uns als Doppelstunden oder auch mal mit vier Stunden am Stück" stattfanden, berichtet Jayden Janda. Am Deutschhaus-Gymnasium kümmert sich Anton Kramer um die Ausbildung der Nachwuchstrainer.

Der 50-Jährige war in den vergangenen zwei Jahrzehnten als Trainer in Biebelried, Hettstadt, Höchberg und bei den Kickers. Er hielt im Lehrgang die Theoriestunden für die 13 Teilnehmenden. Inhalte waren ausgewählte Teilbereiche der Kondition, rechtliche Grundlagen, Erste Hilfe und methodische Trainingsgrundlagen.

Für Planung und Umsetzung der Einheiten waren die Schüler verantwortlich. "Wir haben uns selbst in Gruppen aufgeteilt", berichtet Janda. "Eine Gruppe hat sich um die Verpflegung bei den Theorie- und Praxisstunden gekümmert, eine andere um Räume bei der Commerzbank." Bei der Bank, die das Junior-Coach-Programm als Sponsor unterstützt, fand Anfang des Monats die Zertifikatsübergabe statt.

Zwei praktische Lehrversuche waren Teil der Ausbildung

Für den praktischen Teil der Ausbildung mussten je zwei Teilnehmer zwei Trainingseinheiten im Rahmen des gymnasialen Sportunterrichts übernehmen. Montags in der fünften und sechsten Klasse sei es in den circa 30 Minuten langen Einheiten beispielsweise um die Grundlagen der Schuss- und Passtechnik gegangen, berichtet Janda.

Jayden Janda (Fünfter von rechts) ist Schüler am Deutschhaus-Gymnasium in Würzburg. Hier sieht man ihn mit seinen Junior-Coach-Kollegen am Sportpark am Hubland.
Foto: Ivana Biscan | Jayden Janda (Fünfter von rechts) ist Schüler am Deutschhaus-Gymnasium in Würzburg. Hier sieht man ihn mit seinen Junior-Coach-Kollegen am Sportpark am Hubland.

Nach dem ersten Lehrversuch habe es ein Feedback gegeben, das die Junior Coaches bei ihrer zweiten Einheit, mittwochs bei den Acht- und Neuntklässlern, anwenden sollten. Dabei seien die Anforderungen auch etwas höher gewesen, sagt Janda. "Zum Beispiel kam Koordination in Kombination mit Passspiel, Dribbling oder Agilität dazu."

Jayden Janda lobt den DFB für die Vorbereitung der Ausbildung

Mit dem Angebot, sich an seiner Schule zum Junior Coach auszubilden zu lassen, ist Jayden Janda zufrieden: "Man muss den DFB loben. Der Verband hat dafür viel vorbereitet", sagt er. Ihm und jedem seiner Mitstreiter im Seminar habe es "Spaß gemacht, mit Jüngeren zu arbeiten, weil sie wirklich Spaß daran hatten und jeder dabei mitgenommen wurde".

Für ihn selbst gehe es im Nachwuchs der Würzburger Kickers erst einmal darum, selbst womöglich den Sprung zu den Profis zu schaffen. Bei der Regionalliga-Mannschaft unter der Leitung von Marco Wildersinn habe er bereits mittrainiert. In dessen Lage und in die anderer Trainer könne er sich durch die Junior-Coach-Ausbildung auch mehr hineinversetzen, findet Janda, beispielsweise wenn es darum gehe, schwierige Entscheidungen über Kader oder Aufstellung zu treffen.

Und falls es mit dem Traum einer Karriere als Profi-Torwart vielleicht doch nichts werden sollte, will der Nachwuchstrainer dem Fußball erhalten bleiben: „Ich kann mir auf jeden Fall gut vorstellen, eine Jugendmannschaft zu trainieren.“ Und für irgendeinen Klub könnte es zumindest ein Problem weniger geben.

Das Würzburger Deutschhaus-Gymnasium ist einer von fünf Junior-Coach-Standorten in  Unterfranken. Angeboten wird diese Ausbildung laut BFV ebenfalls am Friedrich-Koenig-Gymnasium in Würzburg, am Franken-Landschulheim Schloss Gaibach, an der Staatlichen Realschule in Gemünden sowie an der Theresia-Gerhardinger-Realschule in Amorbach.

 
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