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HANDBALL: ZWEITE BUNDELIGA MÄNNER
Im Sport und im Job: „Echt, wild, treu“
Roland Sauer, Geschäftsführer der DJK Rimpar Wölfe.
Foto: Uwe Beck | Roland Sauer, Geschäftsführer der DJK Rimpar Wölfe.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 22.08.2022 16:37 Uhr

In einer Imagebroschüre wirbt die DJK Rimpar Wölfe mit vier Schlagworten für sich – und um Sponsoren. Echt. Wild. Treu. Gierig. Der Klub präsentiert sich darin als bodenständiger Verein mit dualem Ansatz für Leistungssport und berufliche Karriere. Wir haben mit Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer darüber gesprochen.

Frage: Herr Sauer, nicht zuletzt, weil es bei den Wölfen nicht das große Geld zu verdienen gibt, wollen Sie Ihre Spieler auch beruflich voranbringen. Funktioniert das?

Roland Sauer: Ja, wir bemühen uns schon seit Längerem erfolgreich darum, dass unsere Spieler beruflich Fuß fassen. Zum einen können wir nach wie vor niemandem ein Gehalt bezahlen, dass ausnahmslos Handballspielen ermöglicht. Zum anderen endet irgendwann jede sportliche Karriere. Bis dahin ist es wichtig, sich ein festes berufliches Standbein aufzubauen.

Wo konkret setzt die DJK Rimpar Wölfe da an?

Sauer: Wir verfügen in der Region über ein sehr großes Firmennetzwerk. Viele Menschen wollen die Wölfe sehen oder werben sogar aktiv für sie. Dadurch entstehen langjährige Partnerschaften, auf die wir auch setzen können, wenn einer unserer Spieler beruflich weiterkommen will. Dies sind alleine schon deshalb besondere Arbeitgeber, weil sie auf das hohe Trainings- und Spielpensum eines Handball-Zweitligisten Rücksicht nehmen.

Kein Unternehmen auf dieser Welt stellt allein aus altruistischen Motiven neue Mitarbeiter ein.

Sauer: Das ist völlig klar. Aber Leistungssportler können in der Regel auch im Beruf strukturiert arbeiten und Projekte erfolgreich voranbringen. Sie sind diszipliniert, teamfähig und zuverlässig.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Sauer: Ja, schon. Wir achten jedoch bereits bei der Auswahl unserer Spieler sehr darauf, dass wir Typen nach Rimpar holen, die zu uns passen. Und Geschlossenheit, Loyalität und unbedingter Wille sind nun mal Eigenschaften, die bei uns genauso gefragt sind wie im Job. Oder eben modern ausgedrückt: Unsere Wölfe sind echt, wild, treu, und gierig.

Doch ganz ohne Etatsteigerungen werden Sie Rimpar kaum dauerhaft unter den besten 25 Klubs in ganz Deutschland etablieren können, was ja das im vergangenen Jahr ausgerufene Ziel des Projekts 2020 ist.

Sauer: Wir waren in den letzten drei Jahren bereits zweimal unter den Top 25. Den Gesamtetat werden wir in dieser Saison immerhin um fast zehn Prozent auf 820 000 Euro anheben. Das ist für die Liga zwar immer noch relativ gering, aber damit können wir schon eine ganze Menge bewegen – auch dank unseres dualen Konzepts. Wenn wir es tatsächlich eines Tages mal in die Erste Liga schaffen sollten, werden wir unseren Etat natürlich weiter steigern müssen, wobei es dann auch ganz andere Möglichkeiten gibt.
 

 
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