
Eigentlich wollte der an Fasching 25 Jahre alt gewordene Spielmacher der Wölfe Würzburg, Joel Mauch, einmal mit seinem knapp sechs Jahre jüngeren Bruder Jona in einer Handball-Mannschaft spielen. Das ist natürlich irgendwann in Zukunft noch denkbar. Doch an diesem Samstagabend wird Joel seinem Bruderherz im Drittliga-Heimspiel seiner Würzburger Wölfe (7./19:13) gegen die SG Pforzheim-Eutingen (3./25:9) gegenüberstehen (19.30 Uhr, tectake Arena).
"Der Wechsel hat sich recht kurzfristig ergeben, weil die Pforzheimer einen Rückraumspieler gesucht haben", berichtet Joel Mauch. Es ist sogar gut möglich, dass die Brüder aufgrund ihrer Positionsnähe in diesem Verfolgerduell im Zentrum direkt aufeinandertreffen. "Für uns ist das sicherlich besonders und komisch. Doch wir wollen daraus kein großes Aufsehen machen, haben uns auch am letzten Wochenende nur kurz über die Situation unterhalten." Am Samstag kommen neben einem Fanbus aus Pforzheim auch die Eltern und weitere Verwandte der Mauch-Brüder zum Zuschauen nach Würzburg.
Joel Mauch ist im Sommer zu den Wölfen Würzburg gewechselt
Die Mauchs haben bei der HSG Rottweil das Handballspielen gelernt – und sind relativ spät in der Jugend nach Konstanz gegangen. Weil sie dort aber in der ersten Mannschaft nicht auf die Spielzeiten gekommen waren, die sie sich erwünscht hatten, verließen sie beide im letzten Sommer den Zweitliga-Absteiger – Joel ging nach Rimpar, Jona zunächst zur U-23 des Erstligisten TVB Stuttgart.
Im Januar kam es zum Wechsel zur SG Pforzheim-Eutingen, die genau wie die Wölfe viele junge Spieler in ihren Reihen hat. Dort hat Jona Mauch schon am vergangenen Samstag so richtig performt. Beim 28:25-Heimsieg über Erlangen II erzielte der 19-Jährige fünf Treffer und war auch sonst kaum zu bremsen. Es war bereits der dritte Sieg im dritten Spiel in diesem Jahr für den Tabellendritten, der nun in Schlagweite zur Spitze ist. "Pforzheim-Eutingen spielt einen sehr intensiven Handball und ist vor allem im eins gegen eins und unter Kontakt wahnsinnig durchschlagskräftig", sagt Wölfe-Trainer Johannes Heufelder.
Das Hinspiel gegen Pforzheim ging für die Wölfe Würzburg knapp verloren
Zudem stellen die Badener aktuell die nach Gegentreffern stärkste Defensive der Liga. Seit fast zehn Jahren wird das derzeit deutlich stärkere der beiden Pforzheimer Teams in der 3. Liga Süd von Alexander Lipps gecoacht. Das Hinspiel ging für die Wölfe nach einer Aufholjagd knapp verloren. "Wir müssen aus einer stabilen Deckung heraus in unser Umschaltspiel kommen", so Heufelder. "Dann sind wir mit unseren Zuschauern zu Hause schon sehr, sehr schwer zu schlagen." In der Tat: In den acht bisherigen Heimspielen gab es sieben Siege, ein Remis und keine Niederlage.