Es ist gewöhnlich kein gutes Zeichen, wenn Mannschaftssportler nach verlorenen Spielen ratlos vor sich hinstarren, wenig untereinander kommunizieren und Gesten der gegenseitigen Aufmunterung eher müde ausfallen. Wer nach der 24:30 (13:16)-Heimniederlage gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II in die Gesichter der Drittliga-Handballer der DJK Waldbüttelbrunn blickte, der sah nur Niedergeschlagenheit und Ratlosigkeit. Nach der elften Niederlage im elften Saisonspiel stellte sich mancher Betrachter gar die Frage: Gegen wen kann die DJK Waldbüttelbrunn in dieser Saison überhaupt gewinnen?
Nach dem Spiel unterhielten sich Waldbüttelbrunns Trainer Dusan Suchy, sein Assistent Matyas Varga und DJK-Sportvorstand Winfried Körner rund um die Auswechselbank in der Ballsporthalle lange miteinander. "Wir haben das Spiel noch einmal analysiert", erklärte Suchy, als über die Hallenanlage "Dieser Weg wird kein leichter sein" von Xavier Naidoo zu hören war.
Filmriss nach starker Anfangsphase
Suchy gab zu, dass die Gäste aus Mittelhessen, die als zweite Mannschaft des Bundesligisten HSG Wetzlar fungieren, nicht zu den allerstärksten Teams der Klasse zählen. Eine Viertelstunde hatte seine Mannschaft sogar vieles richtig gemacht und mit 9:6 geführt.
Dann aber folgte ein völliger Filmriss, für den Suchy das Fehlen seiner erfahrenen Kräfte im Rückraum, Benjamin Herth und Luca Wenzel, nicht als Entschuldigung gelten lassen wollte. Die Gastgeber spielten hernach eine weitgehend kopflose Partie, für die zahlreiche technische Fehler und allein fünf vergebene Siebenmeter-Strafwürfe als Referenzwerte herangezogen werden können. Ein paar Minuten nach der Pause war der Vorsprung der HSG bereits so groß, dass sich die Mittelhessen keine Sorgen mehr zu machen brauchten.
"Wir wussten, dass es schwer wird", sagte Suchy zur Situation seines erst im Frühsommer in die Dritte Liga aufgestiegenen Teams. Das liegt zwei Spieltage vor Ende der Hinrunde bereits acht Punkte hinter Relegationsplatz elf auf dem letzten Tabellenrang.
Wie es personell weitergeht mit DJK-Mannschaft in der kommenden Saison, darüber habe es noch keine Gespräche gegeben, erklärte Sportvorstand Winfried Körner. Aber er wolle Anfang Dezember, wenn die Rückrunde beginnt, in die Planungen einsteigen. Und da besagte Rückrunde für die DJK mit sechs Spielen gegen Drittliga-Spitzenteams beginnt, könnte sich zumindest die Planungssicherheit, was die Waldbüttelbrunner Klassenzugehörigkeit in der kommenden Saison betrifft, schneller einstellen, als manchem lieb sein könnte.