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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Für Rimpars Wölfe gibt's in Wilhelmshaven nichts zu angeln
Rote Karte in der dritten Minute, Ausfall zweier Positionskollegen - und eine Niederlage mit einem Tor. Alles nur Pech für die Zweitliga-Handballer?
Frustriert nach der zweiten knappen Niederlage innerhalb von acht Tagen: Die Handballer der DJK Rimpar Wölfe (von links Trainer Ceven Klatt, Dominik Schömig, Tommy Wirtz, Yonatan Dayan, Steffen Kaufmann, Patrick Schmidt, Valentin Neagu) verloren beim Wilhelmshavener HV mit 23:24.
Foto: Dirk Gabriel-Jürgens | Frustriert nach der zweiten knappen Niederlage innerhalb von acht Tagen: Die Handballer der DJK Rimpar Wölfe (von links Trainer Ceven Klatt, Dominik Schömig, Tommy Wirtz, Yonatan Dayan, Steffen Kaufmann, Patrick ...
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:06 Uhr

Handball, Zweite Bundesliga
Wilhelmshavener HV - DJK Rimpar Wölfe 24:23 (13:13)

In den vergangenen Jahren hatte es für Rimpars Zweitliga-Handballer in Wilhelmshaven etwas zu fischen gegeben. Im Oktober 2017 hatten sie am Jadebusen mit 31:27 gewonnen, im Dezember 2018 sogar mit 32:22. Dann stieg der WHV ab. Beim Wiedersehen nun gab es für die Wölfe nichts zu angeln. Sie unterlagen im Geisterspiel an der Nordsee nach hartem Ringen mit 23:24 (13:13) und damit genau wie vorigen Freitag in Lübeck knapp und unglücklich. In der Tabelle rutschten sie damit auf Rang 13 ab.

DJK-Trainer Ceven Klatt hätte sich lieber zuvorderst mit den Fehlern bei seinem eigenen Team auseinandergesetzt, suchte aber zunächst die Unterredung mit den beiden Schiedsrichtern aus Nordrhein-Westfalen. Am härtesten hatte die Gäste nach knapp 600 Kilometern Anreise die frühe Rote Karte gegen Abwehrrecke und Kreisläufer Michael Schulz wegen eines Gesichtstreffers erwischt. Der Kopf seines Gegenspielers war nach zweieinhalb Minuten allerdings auch relativ weit unten.

"Es war die allererste Aktion. Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht", sagte Klatt, der auch mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen in der Schlussphase nicht einverstanden war.

Neagu wird ins kalte Wasser geworfen

Aber der Reihe nach. Weil auch der slowenische Kreisläufer David Kovacic fehlte wegen eines Hüfthämatoms, musste Klatt den erst 18-jährigen Valentin Neagu ins kalte Wasser werfen. "Für ihn war es eine Feuertaufe. Wegen des Ausfalls von Kovavic wollten wir es unbedingt vermeiden, dass sich Schulle (Schulz, Anmerkung der Redaktion) frühe Zeitstrafen einfängt. Und dann gab es ausgerechnet für ihn gleich Rot", haderte Klatt mit der harten Strafe. Auch wenn sich Neagu gegen die erfahrene WHV-Abwehr ordentlich verkaufte, waren die Wölfe weitgehend ihrer Kreisanspiele beraubt.

Trotzdem zeigten sie sich von der frühen Schwächung zunächst unbeeindruckt. Dominik Schömig und Benedikt Brielmeier machten in der zweiminütigen Unterzahl aus einem 1:2-Rückstand eine 3:2-Führung, die der hellwache Felix Karle auf 4:2 ausbaute.

In der Folge häuften sich auf beiden Seiten die Fehler. Kurz nach der Klatt'schen Auszeit ging zum ersten Mal die Heimsieben mit zwei Treffern in Führung (8:6, 19.). Doch die Rimparer glichen alsbald wieder aus. Schließlich ging es auch mit einem 13:13-Unentschieden in die Kabinen der gähnend leeren Nordfrost-Arena.

Wechselnde Führungen

Die Wilhelmshavener kamen wacher zurück. Der Bosnier Vedran Delic, geboren im brückenbekannten Mostar, brachte mit zwei eiskalt verwandelten Strafwürfen seine Farben erstmals mit drei Toren nach vorne (17:14, 38.). Die Unterfranken warfen am Jadebusen jedoch schnell wieder ihre Köder aus – und hebelten die vom erstligaerfahrenen Stanko Sabljic organisierte WHV-Abwehr ein ums andere Mal aus.

Nach dem 18:18-Ausgleich in der 45. Minute sah sich WHV-Trainer Christian Köhrmann zu einer Auszeit gezwungen. Sein Gegenüber ließ fortan offensiver verteidigen – mit Erfolg. Der junge DJK-Kreisläufer Neagu machte sein erstes Pflichtspiel-Tor im Rimparer Trikot und brachte die Gäste mit 20:19 in Führung (47.). Allerdings wechselte sie schnell wieder, weil die Wölfe nun zwei bis drei klare Wurfchancen ausließen.

Ex-Erstligakeeper Vortmann glänzt im Eins-gegen-Eins

Doch die Gäste gaben nicht auf. In Unterzahl glichen die Rimparer noch einmal durch den starken Brielmeier zum 23:23 aus (57.). WHV-Keeper Jens Vortmann, der noch in der vergangenen Saison für den SC DHfK Leipzig in der Bundesliga gehalten hatte, war aber jetzt im Eins-gegen-Eins auf der Höhe. Eine strittige Zweiminutenstrafe gegen Tommy Wirtz tat ihr Übriges.

Delic erzielte in der Schlussminute von Linksaußen das 24:23 für die Heimsieben. Noch 25 Sekunden waren es auf der Uhr. Steffen Kaufmann nahm verzweifelt den letzten Versuch. Dieser ging aber am Tor vorbei.

Genau wie an der Ostsee in Lübeck ging es auch in Wilhelmshaven für die Rimparer unglücklich auf Tauchgang. "Wir haben alles reingeworfen. Aber nach zwölf Stunden auf den Beinen haben uns am Ende die Kräfte gefehlt", konstatierte Klatt.

Am Mittwoch kommt Altmeister Gummersbach

Zum Trübsal blasen blieb den Unterfranken allenfalls die nächtliche Rückreise im Bus. Denn nun haben sie drei Heimspiele hintereinander vor der Brust. Den Anfang macht bereits am Mittwochabend (25. November) Altmeister VfL Gummersbach, der am Samstag mit einem klaren 36:24-Erfolg den Dessau-Roßlauer HV von der Tabellenspitze ablöste. 

Die Statistik des Spiels

Wilhelmshaven: Vortmann (1.-60.), Stasch (ein Siebenmeter) – ten Velde 3, Sabljic 2, Delic 5/4, Postel 2, Schauer 3, Vorontsov 1, Konitz 1, Bojanic, Drechsel 4, Pust 3.
Rimpar: Mallwitz (1. - 50.), Wieser (51.-60.) - Schömig 1, Böhm, Karle 5, Neagu 1, Schmidt 5, Kaufmann 1, Wirtz 4/3, Meyer 1, Schulz, Dayan, Brielmeier 5.
Spielfilm: 2:1 (3.), 2:4 (7.), 5:5 (14.), 8:6 (19.), 9:9 (24.), 12:11 (27.), 13:13 (Halbzeit), 17:14 (38.), 18:15 (41.), 18:18 (44.), 19:20 (47.), 22:21 (51.), 23:23 (57.), 24:23 (Endstand).
Siebenmeter: 4/4 : 4/3.
Zeitstrafen: 3:4.
Rot: Schulz (3., grobes Foulspiel, Rimpar).
Schiedsrichter: Malte Frank/Leonard Bona (Remscheid/Radevormwald).
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