München, Regensburg, Wasserburg und Kulmbach im Hammerwerfen: An die führenden Klubs im Freistaat, vorrangig beheimatet in dessen Süden, gingen erwartungsgemäß die meisten Medaillen bei den bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften in den Altersklassen U 23 und U 16, die am vergangenen Wochenende in Kitzingen stattfanden.

Im Sportzentrum Sickergrund richtete die TG Kitzingen zum zweiten Mal nach 2018 die bayerischen Wettkämpfe aus. "Es war eine gelungene Veranstaltung", resümiert Organisationsleiter Andreas Lapp, gibt aber auch zu: "Es muss sich manches erst wieder einspielen. Da haben wir gemerkt, dass wir für längere Zeit keinen größeren Wettkampf bei uns gehabt haben."

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Herausragende Leistungen lieferten Leni Hanselmann (W 15, MTV Ingolstadt), die in ihrer Altersklasse mit 2:11,01 Minuten über 800 Meter einen neuen bayerischen Rekord lief, und der deutsche Schüler-Meister Jakob Kemminger (M 15, TSV Ochsenbruck), der in 11,20 Sekunden der Konkurrenz über 100 Meter davonlief.

Retzbacher Babinsky bestätigt seine herausragende Rolle als Sprinter

Dass mehr Spitzenleistungen ausblieben, habe auch daran gelegen, dass bei den Topleuten "die Luft raus" gewesen sei, erklärte Günther Felbinger, Leiter des Leichtathletik-Trainingszentrums Main-Spessart in Karlstadt. Er führte Vincente Graiani (U 23, LG Stadtwerke München) als Beispiel an, der nach Advait Nair (LG Telis Finanz Regensburg) über 100 Meter Zweiter wurde, nachdem er eine Woche zuvor Deutscher Meister über 400 Meter, seiner Hauptdisziplin, geworden war. Am ersten Wettkampftag hätten die Sprinter zudem gegen den Wind gekämpft.

Auch der Retzbacher Jonas Babinsky (U 23, LG Main-Spessart), der unterfränkische Topmann auf der Tartanbahn, bestätigte mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 49,21 Sekunden über 400 Meter seine Ausnahmestellung im Bezirk. Über 800 Meter verpasste er mit 1:53,92 Minuten knapp den ersten Platz, kam eine halbe Sekunde hinter dem Sieger ins Ziel.

LG Main-Spessart nicht nur die größte, auch die erfolgreichste Gruppe

Insgesamt ragten die Leichtathletinnen und Leichtathleten der LG Main-Spessart bei den bayerischen Titelkämpfen heraus. Nicht nur, dass die 22 Sportlerinnen und Sportler aus Karlstadt, Marktheidenfeld, Lohr und Gambach die größte Gruppe aus Unterfranken waren, ebenso erzielte der Leichtathletik-Zusammenschluss die meisten Erfolge im Bezirk.

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Entsprechend fasste Felbinger das Abschneiden der LG zusammen: "Mit drei ersten und zwei zweiten Plätzen sind wir sehr zufrieden. Es hätte ein bisschen mehr sein können, war aber dennoch ein sehr guter Abschluss für uns." Die Erfolge auf bayerische Ebene wertete er als "eine Bestätigung für unsere kontinuierliche und systematische Arbeit im Verein".

Die vergangenen Monate seien wegen Corona-bedingter Ausfälle schwierig gewesen: "Das Augenmerk lag vor allem darauf, die Athletinnen und Athleten gesund durch die Saison zu bringen. Das ging natürlich nicht nur uns so."

Erfolge für Unterfranken auch in den jüngeren Altersklassen

In den jüngeren Altersklassen gewannen der Schwarzacher Finn Hauk (M 14, LAZ Kreis Würzburg) im Hochsprung mit 1,76 Metern, mit denen er in den Landeskader berufen wurde und in der deutschen Rangliste der Saisonbestleistungen auf den zweiten Platz vorrückte, und die Haßfurterin Lea-Marie Thieme (W 14, LG Haßberge) mit 2:19,74 Minuten über 800 Meter den bayerischen Titel. Für beide war es eine persönliche Bestleistung.

Felbinger betonte, dass es sehr wichtig gewesen sei, dass wieder bayerische Leichtathletik-Meisterschaften in Unterfranken stattgefunden haben. An den Problemen gelte es zu arbeiten, dass der Bezirk trotz seiner Entfernung zum auch in der Leichtathletik dominanten Oberbayern als Leichtathletik-Standort vom Verband gesehen werde.